Viele Jahre waren die Frauen des TSV Gersthofen das Aushängeschild in Sachen Volleyball im Verbreitungsgebiet der AZ Augsburger Land. Insgesamt 15 Jahre spielte das Team um Abteilungsleiterin Sabine Häubl, die gleichzeitig als Spielerin und Trainerin agierte, in der Spitzengruppe der höchsten schwäbischen Liga. Mehrfach hatte man sogar den Aufstieg in die Landesliga vor Augen, scheiterte jeweils knapp in der Relegation. Noch in der vergangenen Saison war man auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz gelandet.
Trainerin Sabine Häubl fehlt als ordnende Hand
Doch dann zeichnete sich ein Umbruch ab. So beendete Sabine Häubl ihre Karriere als Spielerin und konzentrierte sich ganz auf das Traineramt. Vanessa Rohrmair, Caroline Obermair und Miriam Weber verließen die Mannschaft, und auch Zuspielerin Karina Port stand nur sporadisch zur Verfügung. Aus der eigenen Jugend wagten Julia und Stefanie Wiedemann sowie Nicole Blaimer den Sprung in die Bezirksliga, von außen stießen Hannah Baumann, Lisa Steppich, Sofia Hiesinger und Simone Loracher zum TSV.
Unter diesen Umständen wollte man das Zusammenspiel verbessern und eine homogene Mannschaft formen, die sich einen guten Platz im Mittelfeld erkämpfen sollte. Es kam ganz anders: Bereits vor dem letzten Spieltag stand der Abstieg des TSV Gersthofen fest. Mit lediglich drei Siegen war nur der vorletzte Tabellenplatz drin. Damit spielen die Gersthoferinnen in der nächsten Saison in der Bezirksklasse, aus der die Mannschaft zuletzt 1998 aufgestiegen war.
Mit einem 3:2-Sieg gegen den Tabellenvierten SV Mauerstetten konnte man sich wenigstens würdevoll verabschieden. Das zweite Spiel gegen den Tabellenzweiten TV Bad Grönenbach ging mit 0:3 verloren.
Gegen Mauerstetten starteten die Gersthoferinnen souverän. Nach dem 7:1 glichen die Gastgeberinnen zum 10:10 aus. Bis 17:17 gewann keines der Teams die Oberhand. Erst ab diesem Zeitpunkt brach Gersthofen ein. Mauerstetten gewann 25:18.
Danach punkteten sie immer wieder durch souverän platzierte Angriffe von Lisa Steppich und Hannah Baumann. Die Gersthoferinnen konnten die starken Angriffe öfters am Block entschärfen, sodass der zweite und dritte Satz relativ ausgeglichen verlief. Am Ende hatte Gersthofen zweimal mit 25:23 die Nase vorn. Trotz einer Aufholjagd verlor man Satz vier 23:25, und der Tiebreak musste entscheiden. Gersthofen hatte dann die stärkeren Nerven und siegte mit 15:13.
Anders dagegen sah es gegen Bad Grönenbach aus, denn Gersthofen schien nicht mehr auf dem Feld zu stehen. Auch zwei Auszeiten von Trainerin Sabine Häubl bei 4:10 und 8:21 verhalfen nicht zur nötigen Konzentration und Ruhe. Ohne große Gegenwehr war der Satz nach 15 Minuten mit 8:25 vorbei. Auch danach machten es sich die Gersthoferinnen unnötig schwer. Grönenbach legte nochmals zu und gewann mit 25:17 und 25:22. (häs, oli)
TSV Gersthofen: Baumann, Blaimer, Götz, Kemmether, Loracher, Port, Steppich, Thöle, Wagner, S. Wiedemann.