Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Unaufhaltsamer Aufstieg

Lokalsport

Unaufhaltsamer Aufstieg

    • |
    Beim TSV Gersthofen ist man bereit für den Aufstieg. Ob früher oder später ist den Mitgliedern des Fanclubs Staudenweg egal. Foto: Oliver Reiser
    Beim TSV Gersthofen ist man bereit für den Aufstieg. Ob früher oder später ist den Mitgliedern des Fanclubs Staudenweg egal. Foto: Oliver Reiser Foto: Oliver Reiser

    Von Johannes Graf und Oliver reiser

    Möglich macht diesen Aufstieg die vom Bundestag des Deutschen Fußballbundes (DFB) beschlossene Reform der Regionalligen. In der Saison 2012/13 wird die Bayernliga eine Stufe empor gehoben, ist dann wieder vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Folge der Reform: Die Landesligen werden ebenfalls hoch gestuft und mutieren zur fünfthöchsten Klasse. Das hört sich erstmal wunderbar an. Sich Landesliga-Klub zu nennen, ist jetzt schon toll, in eineinhalb Jahren wäre es noch viel toller.

    Allerdings ist dieses Thema komplexer, als es zunächst erscheinen mag. Die Folgen der Regionalligareform sind einschneidend - auch für die Landesligisten. In der Bayernliga werden sich künftig Vereine tummeln, die Ambitionen ins Profitum haben (3. Liga). Finanzstarke Klubs wie die Reservemannschaften bayerischer Bundesligisten werden dort kicken. Es werden aber auch Vereine dort spielen, die nach einem vielleicht überraschend guten Jahr in der Landesliga den Aufstieg in die Bayernliga geschafft haben. Ja, nach derzeitigem Stand würde der Aufsteiger der Landesliga nach der Saison 2011/12 quasi eine Klasse überspringen. Sportlich ist die neue Bayernliga sicherlich äußerst reizvoll, finanziell betrachtet müssten sich fast alle Vereine in der Landesliga überlegen, ob sie sich das leisten können.

    Derzeitige Regionalliga für TSV Gersthofen nicht zu schultern

    Für Robert Walch, den Trainer und Manager des TSV Gersthofen ist klar: "Als Sportler will man sich immer verbessern. Unser Ziel kann deshalb nicht sein, Platz drei zu verteidigen", gibt er sich kämpferisch. Gerade weil in der kommenden Saison alles ziemlich unsicher sei, würde man sich nicht sträuben, so schnell wie möglich die Chance zu ergreifen. Walch gibt jedoch zu bedenken: "In den beiden letzten Jahren haben wir in der Rückrunde immer versagt." Genau aus diesem Grund will Jürgen Treffler, Abteilungsleiter Finanzen, noch keinen Gedanken an einen Aufstieg verschwenden. Natürlich sei für den TSV die vierthöchste Liga interessant, aber eine Regionalliga aus heutiger Sicht wäre nicht zu schultern. Treffler: "Dazu brauchen wir noch die einen oder anderen Sponsoren und der Verband muss von seinem Anspruchsniveau runter."

    Im Bayerischen Fußballverband (BFV) macht man sich nun Gedanken, wie der Spielbetrieb unter der bayerischen Regionalliga künftig aussehen soll. Bei der jüngsten Landesligatagung am Montagabend in Affing warf Josef Janker, der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses, erste Modelle in den Raum. Eines davon: Die jetzigen drei Landesligen werden auf zwei eingedampft, statt der 54 Vereine gäbe es in dieser Klasse nur noch 36. Dies hätte aber zur Folge, dass 18 Vereine ihren Landesligastatus verlieren würden. Das gefällt niemandem, auch nicht Konrad Höß, dem Vorsitzenden des FC Pipinsried. "Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Dann fallen Derbys ganz raus", so Höß. Erst vor Kurzem hat der Verband die Grenzen der Landesligen aufgeweicht und für kürzere Anfahrtswege zwischen den Spielorten gesorgt. "Erst will man enger zusammenrücken, jetzt rudert man wieder zurück", macht sich Höß für eine dreigliedrige Landesliga stark.

    Der DFB wird bis Ende April zudem gewisse Mindeststandards für die bayerische Regionalliga festlegen. Wäre beispielsweise eine überdachte Tribüne ein Kriterium, bekämen Landesligisten wie der TSV Landsberg (auf dem vereinseigenen Gelände), der SV Pullach oder der FC Affing im Falle eines Aufstiegs Probleme. Bis der DFB entscheidet, will der BFV nicht tatenlos zusehen. In einem ersten Workshop Anfang Februar treffen sich jeweils drei Vertreter der Landesligen Süd, Nord und Mitte, um über mögliche Modelle zu diskutieren (siehe Info). Aus dem Süden werden Josef Hintermeier (TSV Landsberg), Franz Faber (FC Unterföhring) und Thomas Adomat (FC Falke Markt Schwaben) mitreden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden