Schwabhausen/Langweid Oberbayern gegen bayerisch Schwaben. Während sich auf Rasen beim 2:1-Heimsieg des FC Bayern München gegen den FC Augsburg der oberbayerische Favorit durchsetzte, jubelten rund 30 Kilometer entfernt an blauen Tischen die schwäbischen Gäste. In der ersten Tischtennis-Bundesliga der Damen feierte Schlusslicht TTC Langweid mit einem 6:4-Erfolg im Kellerderby gegen den TSV Schwabhausen seine ersten Punkte dieser Saison.
Obwohl es für beide Teams nach erklärtem Rückzug aus dem Oberhaus „nur“ noch um die Ehre ging, schenkten sie sich bis zum letzten Ballwechsel nichts: Im finalen Vergleich mit Agnes Kokai verwandelte Langweids spielende Managerin Martina Erhardsberger ihren fünften Matchball zum 14:12 im fünften Satz und machte wahr, zu was sie zur Pause bei der 4:2-Führung ihre Mitspielerinnen motiviert hatte.
Gleichstand herrschte knapp drei Stunden zuvor nach den Doppeln: Während Langweid durch ein 3:1 von Aya Umemura/Katharina Schneider über Yang Ting/Agnes Kokai vergleichsweise locker in Führung ging, hatten Sabine Winter und Kathrin Mühlbach am Nebentisch einige Mühe, einen kompletten Fehlstart der Gastgeber zu verhindern. Gegen Xue Han Vukelja/Martina Erhardsberger stand am Ende ein 12:10 im fünften Satz zum 1:1-Ausgleich. „Wir hätten auch 0:2 in Rückstand geraten können“, bekannte Schwabhausens Manager.
Das hätte ein schnelles Ende bedeutet, da der TTCL in den zwei Spielen des vorderen Paarkreuzes überraschend deutlich siegte. Die Penholderstrategin Han Vukelja erwies sich mit ihrer Spielweise mit einem 3:0-Sieg nicht als Lieblingsgegnerin der Schwabhauser Nationalspielerin Sabine Winter. Langweids Topspielerin Aya Umemura ließ die zunehmend resignierende Yang Ting mit einem 11:2, 11:1, 11:0 förmlich untergehen.
Im hinteren Paarkreuz landete Kathrin Mühlbach für die Gastgeber dann einen souveränen 3:1-Sieg gegen Martina Erhardsberger. Es sollte jedoch Schwabhausens einziger Punktgewinn in der ersten Einzelrunde bleiben, denn die Ungarin Agnes Kokai stand parallel zum 2:4-Pausenstand gegen TTCL-Spielertrainerin Katharina Schneider in ebenfalls vier Durchgängen auf verlorenem Posten.
Auch ein 6:2-Sieg für Langweid lag im Bereich des Möglichen
Nach der Pause lief es für die sich gegen die drohende Niederlage aufbäumenden Gastgeberinnen besser. Trotz deutlicher Leistungssteigerung wusste Winter im Spitzenspiel gegen die glänzend aufgelegte Aya Umemura die 5:2-Führung des TTCL zwar nicht zu verhindern, doch Yang Ting verbesserte sich am Nebentisch und verhinderte gegen Han Vukelja mit einem hart umkämpften 3:2 den Langweider 6:2-Sieg. Katrin Mühlbach markierte ihren zweiten Tagessieg über Schneider (3:1) zum 4:5-Anschluss.
Zu einer wahren Nervenschlacht entwickelte sich das Duell der Entscheidung zwischen Agnes Kokai und Martina Erhardsberger, die auf Seiten des TTCL für die Langzeitverletzte Laura Matzke wieder ins Team gerückt war. Bei 2:1-Satzführung von Agnes Kokai schnappte sich Erhardsberger Durchgang vier nach einem 7:9-Rückstand mit einem 11:9, um sich im entscheidenden fünften Satz 6:3 und 10:7 abzusetzen. Doch Kokai kämpfte weiter und glich nicht nur aus, sondern hatte bei 11:10 sogar selbst Matchball. Einen Schuss der Ungarin parierte Erhardsberger irgendwie, um zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen am Ende über ein 14:12 jubeln zu dürfen. Für die gebürtige Niederbayerin im Schwabentrikot war es eine doppelte Premiere: ihr erster Einzelsieg in der ersten Liga markierte Langweids ersten Teamsieg dieser Saison. (jug)
TSV Schwabhausen – TTC Langweid 6:4. Winter/Mühlbach – Vukelja/Erhardsberger 4:11, 11:8, 11:9, 5:11, 12:10, Yang Ting/Kokai – Umemura/Schneider 15:17, 4:11, 11:9, 5:11, Winter – Vukelja 5:11, 4:11, 6:11, Yang Ting – Umemura 2:11, 1:11, 0:11, Mühlbach – Erhardsberger 11:8, 11:2, 3:11, 11:4, Kokai – Schneider 9:11, 6:11, 11:8, 8:11, Winter – Umemura 10:12, 8:11, 12:10, 9:11, Yang Ting – Vukelja 6:11, 12:10, 6:11, 12:10, 11:7, Mühlbach – Schneider 11:7, 10:12, 11:9, 11:3, Kokai – Erhardsberger 9:11, 11:4, 11:2, 9:11, 12:14.