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Tischtennis: Langweid ist auch Heimat

Tischtennis

Langweid ist auch Heimat

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    Langweids Managerin Martina Erhardsberger (links) und Mitspielerin Larisa Stancu wollen ihrer Mannschaftskameradin Aya Umemura angesichts der Ereignisse in Japan nicht nur sportlichen Halt geben.
    Langweids Managerin Martina Erhardsberger (links) und Mitspielerin Larisa Stancu wollen ihrer Mannschaftskameradin Aya Umemura angesichts der Ereignisse in Japan nicht nur sportlichen Halt geben. Foto: Foto: Marcus Merk

    Langweid Vor dem Spitzenspiel der 2. Tischtennis-Bundesliga der Frauen zwischen dem TTC Langweid und dem TV Busenbach (Sonntag, 14 Uhr, Dreifachsporthalle) kreisen die Gedanken nicht nur um das Sportliche. Mit drei Punkten Vorsprung führen die Gastgeber die Tabelle vor dem alten Rivalen aus gemeinsamen Bundesligazeiten an, könnten im Falle eines Sieges deshalb Meisterschaft und Aufstieg bejubeln.

    Doch so richtig in Feierlaune ist man in Langweid nicht wirklich. Die gesamte Mannschaft, der Vorstand und das Umfeld hoffen und bangen und trauern mit Aya Umemura um deren Landsleute in Japan. Noch wird diskutiert, ob man vor dem Spiel eine Schweigeminute einlegen soll. Einerseits will man in Langweid Solidarität mit seiner japanischen Nummer eins zeigen, andererseits befürchtet man, dass dies die 30-Jährige emotional zu sehr mitnehmen würde. Tischtennis ist bekanntlich eine Konzentrationssportart, die im Kopf abläuft.

    In den letzten Spielen in Leipzig und Chemnitz hat sich die Langweider Spitzenspielerin nichts anmerken lassen und alle ihre Partien gewonnen. „Sie wusste, dass ihre Familie, die auf der Insel Hokkaido lebt, nicht vom Erdbeben und Tsunami betroffen war“, so Managerin Martina Erhardsberger, „sie war und ist jedoch in großer Sorge um Freunde und Bekannte. Besonders aufgrund der von den Atomkraftwerken ausgehenden Gefahren.“ Um sich abzulenken und zu trainieren hat Aya Umemura die letzten Tage bei der ehemaligen Langweiderin Csilla Batorfi, die nach wie vor als italienische Nationaltrainerin arbeitet, in der Nähe des Gardasees verbracht.

    Für Aya Umemura ist nicht nur Japan sondern inzwischen auch Langweid Heimat. „Sie fühlt sich hier wohl“, hat TTC-Vorsitzender Gert Jungbauer festgestellt, „deshalb ist sie vor Saisonbeginn auch wieder zu uns gekommen.“ Nachdem die Japanerin trotz verlockender Angebote weiter in der Lechtalgemeinde bleiben will, sieht man sich beim TTC auch ein klein wenig verpflichtet, den Aufstieg wahrzunehmen.

    Die Suche nach Verstärkungen gestaltet sich nicht einfach

    Etwas mehr finanzieller Hintergrund würde dieses Vorhaben erleichtern. „Wir werden den Aufstieg auf jeden Fall antreten. Am Willen fehlt es uns dabei nicht. Wir werden jedoch unseren soliden Weg nicht verlassen“, berichtet Jungbauer, dass sich die Wahl der richtigen Verstärkung derzeit nicht einfach gestaltet. Martina Erhardsberger hat deshalb schon viele Kontakte geknüpft. Jungbauer ist zuversichtlich: „Auch wenn wir keine Überfliegermannschaft haben, werden wir in der Bundesliga überleben.“

    Zunächst aber muss mit einem Sieg gegen den TV Busenbach der Grundstein gelegt werden. Die Badener setzen nach dem freiwilligen Rückzug aus der ersten Bundesliga auf ihre eigenen Nachwuchsspielerinnen, die von der Ex-Langweiderin Jessica Göbel angeführt werden.

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