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Tischtennis: Geschwindigkeit ist (k)eine Hexerei

Tischtennis

Geschwindigkeit ist (k)eine Hexerei

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    Lang, lang ist’s her. Die Engländerin Lisa Lomas (rechts) war von 1997 bis 1999 Publikumsliebling in Langweid. Hier spielt sie zusammen im Doppel mit Cornelia Böttcher, die heute als Richterin am Amtsgericht Augsburg tätig ist.
    Lang, lang ist’s her. Die Engländerin Lisa Lomas (rechts) war von 1997 bis 1999 Publikumsliebling in Langweid. Hier spielt sie zusammen im Doppel mit Cornelia Böttcher, die heute als Richterin am Amtsgericht Augsburg tätig ist.

    Langweid Die Entscheidung des TTC Langweid zum Rückzug aus der ersten Tischtennis-Bundesliga und zu einem Neustart in der Regionalliga lässt Erinnerungen an ehemalige Spielerinnen wach werden, die zu den großen Erfolgen Langweids beigetragen haben. Eine davon ist Lisa Lomas. Die Engländerin hat nicht nur zwei Jahre (Saison 97/98 und 98/99) im Langweider Team gespielt und mit ihrer ausgezeichneten Abwehrstrategie die Gegnerinnen zur Verzweiflung gebracht – sie war auch fast 20 Jahre Weltrekordhalterin.

    Weltrekord mit der Schwester: 173 Ballkontakt in der Minute

    Tischtennis ist bekanntlich die schnellste Rückschlagsportart der Welt. Das verdeutlicht der Rekord, den Lisa Lomas am 7. Februar 1993 in Ipswich (Großbritannien) zusammen mit ihrer Schwester Jackie aufgestellt hat und der bis vor Kurzem alle Angriffe überstanden hat. 173 Ballkontakte innerhalb einer Minute wurden gezählt, das sind circa drei Ballkontakte in der Sekunde. Zuvor hielten die beiden ehemaligen englischen Weltklassespieler Alan Cooke und Desmond Dougles (früher Spieler beim deutschen Abonnementmeister Düsseldorf) mit 170 Ballkontakten den Rekord.

    Diese Geschwindigkeitsdemonstration wird nicht als gültiger Leistungsvergleich zwischen Männer- und Frauentischtennis gesehen, da das Spiel zweier Partner mit dem Ziel vieler Ballkontakte im Gegensatz zum Wettkampf steht, in dem jeder Spieler versucht, den Gegner zum Fehler zu zwingen.

    Den Rekord der beiden Lomas-Schwestern sehen Frauen aber schon als einen Beweis dafür, dass sie in dieser Sportart den Männern im direkten sportlichen Leistungsvergleich wenig nachstehen, da es hier weniger auf Kraft als auf (Ball-)Gefühl ankommt. Dass viel Training notwendig ist, um diese Fähigkeiten zu erreichen, die der Tischtennissport den Akteuren an konditionellen Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit) abverlangt, ist nicht nur den Akteuren selbst klar. Der Schnelligkeitsrekord, durch eine Abwehrstrategin erzielt, erstaunt umso mehr.

    Überraschungsangriffe aus der Abwehr heraus gestartet

    „Aus der Abwehr heraus führten Überraschungsangriffe zum Erfolg, mit denen Lisa Lomas aufzeigte, wie sie zum Geschwindigkeitsrekord kommen konnte“, erinnert sich TTC-Vorsitzender Gert Jungbauer. Lisa Lomas hatte maßgeblichen Anteil am großen und überraschenden Europacup-Triumph Langweids 1997, als das Langweider Team Csilla Batorfi, Christina Fischer und Lisa Lomas im Finale den Abonnementmeister Statistika Budapest bezwingen und erstmals Europapokalsieger werden konnte.

    Lisa Lomas, vielfache englische Meisterin und auch bei Europameisterschaften erfolgreich, war bei zwei Olympischen Spielen dabei (1992 Barcelona, 1996 Atlanta) und bei acht Weltmeisterschaften. Ihre Freundschaft mit Marie Svenson führte die Engländerin, die mit einem ehemaligen Fußballtorwart der dritten englischen Liga verheiratet ist, nach Langweid. Hier beendete sie dann auch ihre stolze Karriere. Die gute Verbindung zu Langweid bewies sie auch nach ihrem Karriereende durch einen Besuch in Langweid anlässlich eines Spiels ihres Ex-Klubs. Lisa Lomas war in den zwei Jahren als Langweider Spielerin aufgrund ihres attraktiven Spiels, ihres Kampfgeistes und ihres gesamten Auftretens von den Fans hoch geschätzt. (jug)

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