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Tischtennis: Eine unendliche Karriere

Tischtennis

Eine unendliche Karriere

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    Das Team des FC Langweid 1989/90 mit der Neuen aus China. Vorne von links Marion Binder (Koch), Karin Klaiber (Köhler), Jie Schöpp (Shi). Dahinter von links Ute Speer (Michl), Gudrun Herfert-Baumann (Frühbeisser) und Petra Hörath (Thoma).
    Das Team des FC Langweid 1989/90 mit der Neuen aus China. Vorne von links Marion Binder (Koch), Karin Klaiber (Köhler), Jie Schöpp (Shi). Dahinter von links Ute Speer (Michl), Gudrun Herfert-Baumann (Frühbeisser) und Petra Hörath (Thoma). Foto: Foto: privat

    Langweid/Düsseldorf Man schrieb das Jahr 1989, als eine Abordnung des FC Langweid mit Günther Kaiser, Gert Jungbauer und Karl Schöpp – bewaffnet mit einem FC-Langweid-Schild – eine gewisse Shi Jie abholte, die gerade auf dem Frankfurter Flughafen direkt aus China kommend gelandet war, da dachten die drei Langweider nicht daran, dass dies der Beginn eines beiderseits sportlich so erfolgreichen Weges sein würde.

    Karl Schöpp, damals Langweids Trainer dachte wohl auch noch nicht daran, dass die Angekommene schon ein Jahr später seine Ehefrau werden würde. „Und keiner dachte daran, die spätere Bundestrainerin nach Deutschland geholt und in Frankfurt abgeholt zu haben“, so der damalige Abteilungsleiter und nunmehrige Vorsitzende des TTC Langweid, Gert Jungbauer.

    Verstärkung für Eigengewächse

    Im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga verstärkte der FC Langweid sein Team der Eigengewächse mit Gudrun Frühbeisser (Herfert-Baumann) und Ute Michl (Speer), die noch heute beim TSV Herbertshofen spielen, sowie der früh verstorbenen Petra Thoma (Hörath) durch eine junge noch unbekannte Chinesin: Shi Jie. Die 21-Jährige hatte in ihrem Heimatland trotz guter sportlicher Ausbildung einschließlich einer zweijährigen Ausbildung als Trainerin als Profi keine Chance. Deshalb kam ihr ein Angebot des FC Langweid gerade recht. „In Langweid sah man in ihr zwar als Spielertrainerin eine Verstärkung des Teams, mehr aber eine Trainerin zur weiteren Forcierung der erfolgreichen Jugendarbeit“, erinnert sich Gert Jungbauer.

    Zum guten Einleben in der neuen Umgebung gehörte die Einbindung von „Schitje“ in das Familienleben der Billers in Stettenhofen, den Eltern der ehemaligen Langweider Spitzenspielerin Hedwig Biller und des derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden Alfons Biller.

    Deutschunterricht auf Biller-Art

    Gert Jungbauer erzählt: „Vater Biller, ein pensionierter Lehrer, unterrichtete Shi Jie täglich in Deutsch. Sie war eine gelehrige Schülerin, die erstaunlich schnell mit der deutschen Sprache zurechtkam, was ihrem Sprachtalent zuzuschreiben war aber auch der Methode von Josef Biller, der nicht auf eigene Chinesisch- oder Englischkenntnisse seiner Schülerin aufbauen konnte.“

    Das FCL-Team musste am Ende der Saison 89/90 trotz der Verstärkung durch die Abwehrstrategin Shi Jie zunächst zurück in die 2. Bundesliga. Bei der Spielstärke der inzwischen verheirateten Jie Schöpp, war es durchaus verständlich, dass sie sich höhere Ziele setzte und zur Saison 91/92 zum Spitzenklub Steinhagen wechselte. In diese Zeit fiel eine imponierende sportliche Entwicklung, für die in Langweid der Grundstein gelegt wurde.

    Stationen im In- und Ausland

    1994 kehrte Jie Schöpp nach Langweid zurück und spielte zwei Jahre lang, ehe sie nach Winterwerb wechselte. Dem folgten weitere erfolgreiche Stationen im In- und Ausland. Mit Jie Schöpp verbunden sind stolze Langweider Erfolge: der erste von acht nationalen Meistertiteln und zweimal der Sieg im ETTU-Europapokal. Ab 1992 gehörte Jie Schöpp der deutschen Nationalmannschaft an, für die sie 107 Länderspiele bestritt.

    Von 2008 bis 2010 war sie hauptamtliche Trainerin des Tischtennisverbandes Rheinland-Pfalz und danach wurde sie Trainerin im Deutschen Tischtenniszentrum Düsseldorf. „Dabei ist sie immer bescheiden und sympathisch geblieben“, sagt Jungbauer. Seit Februar dieses Jahres ist die Ex-Langweiderin nun Bundestrainerin der Frauen. Über ihr steht als Cheftrainerin für den Frauen- und Mädchensport im DTTB Eva Jeler, die auch gute Verbindungen zu Langweid hat. Die gebürtige Slowenin war Mitte der 80er-Jahre als Verbandstrainerin Bayerns im Langweider Stützpunkt für das Training verantwortlich.

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