Langweid Genau 20 Jahre nach dem ersten Aufstieg in die erste Liga war es wieder soweit: Die Tischtennis-Frauen des TTC Langweid konnten nach einem 6:1-Sieg gegen den NSC Watzenborn-Steinborn die Meisterschaft in der 2. Bundesliga und den Aufstieg in die Eliteliga feiern.
Herausragende Spielerin war Aya Umemura (34), die mit einer Bilanz von 32:4 die beste Spielerin der gesamten Liga war. Weiter waren Katharina Schneider, Larisa Stancu, Katrin Meyerhöfer und die spielende Managerin Martina Erhardsberger am Erfolg beteiligt. Obwohl Langweid die „Über-Nummer eins“ in seinen Reihen hatte, wurde der Aufstieg nicht zum Selbstläufer. „Jeder hat gedacht, dass das mit der Meisterschaft schon funktionieren wird“, konstatierte Erhardsberger, „doch wir hatten nicht die Über-Mannschaft.“ Nach Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Wendelstein und Busenbach ist es ganz schön knapp geworden. Erst im letzten Saisonspiel war die Meisterschaft in trockenen Tüchern.
Unmittelbar nach dem Aufstieg, der wenige Tage nach dem 70. Geburtstag von TTC-Vorsitzendem Gert Jungbauer gefeiert werden konnte, ging die Arbeit erst richtig los. „Wir sind nicht vom Ehrgeiz zerfressen, unbedingt aufzusteigen, weil wir da schon waren und wohl immer an unseren großen Erfolgen gemessen werden“, sagte Jungbauer. Aus Verpflichtung gegenüber den Fans und der eigenen Glaubwürdigkeit hat man den Aufstieg jedoch angenommen.
Mit Nationalspielerin Laura Matzke und der gebürtigen Chinesin Xue Han Vukelja, die in Holland wohnt und einen kroatischen Pass besitzt, wähnte man sich stark genug für die Eliteliga. Eine langwierige Schulterverletzung von Matzke machte bisher allerdings einen Strich durch die Kalkulationen. Ohne einen einzigen Punktgewinn trägt der TTC die Rote Laterne.
Kampf um Sponsoren gegen Windmühlenflügel
Während der erste Aufstieg in die erste Liga vor zwei Jahrzehnten zu einer Erfolgsgeschichte mit acht deutschen Meistertiteln und sechs Europapokalsiegen führte, scheint es in der Saison 2011/12 ganz schnell wieder nach unten zu gehen. Seit dem Ausstieg des damaligen Hauptsponsors und Namensgebers Müllermilch befindet man sich vergeblich auf der Suche nach einem Nachfolger, der einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleicht. Nachdem sich der langjährige Manager Willy Schweinberger langsam zurückgezogen hat, könnte in absehbarer Zeit auch ein Ausstieg des Vorsitzenden Gert Jungbauer erfolgen, ein weiterer Generationswechsel anstehen. In welche Richtung dann die Weichen gestellt werden?