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Tischtennis: Aufsteiger will positiv überraschen

Tischtennis

Aufsteiger will positiv überraschen

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    „Die Vorbereitung war hervorragend. Wir konnten alle zusammen trainieren.“Managerin Martina Erhardsberger
    „Die Vorbereitung war hervorragend. Wir konnten alle zusammen trainieren.“Managerin Martina Erhardsberger

    Langweid Was der FC Bayern München kann, nämlich die Trophäen für Uefa Supercup, Champions League, Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokal gleichzeitig in seiner Sammlung zu präsentieren, das ist den Tischtennis-Frauen aus Langweid schon vor vielen Jahren gelungen. Im Frühjahr 1997 hatte der damalige FC Langweid für einige Wochen vier nationale und internationale Trophäen auf einmal in in seinem Besitz: Den Pokal für den Gewinn der Deutschen Mädchenmeisterschaft, den Deutschen Meisterpokal der Damen, den ETTU-Pokal und den Europacup der Landesmeister. Mit insgesamt acht deutschen Meistertiteln und sechs europäischen Triumphen ist der TTC Langweid – vormals FC beziehungsweise Müllermilch Langweid – einer der erfolgreichsten deutschen Tischtennisvereine aller Zeiten.

    Doch diese glorreichen Zeiten sind längst vorbei. Der letzte Meistertitel (2007) liegt sechs Jahre zurück. Seitdem pendelte man zwischen erster und zweiter Liga. Zuletzt musste man sich aus finanziellen Gründen sogar bis in die Regionalliga zurückziehen. Dort sicherte sich der TTC Langweid aber souverän den Meistertitel. Jetzt heißt es: Aufbruch zu neuen Ufern. Mit einem Heimspiel gegen den ATSV Saarbrücken startet die aktuelle Langweider Mannschaft am kommenden Sonntag, 8. September (14 Uhr, Dreifachsporthalle), in die Saison 2013/14 der 2. Bundesliga. Ein Frühstart, denn das nächste Spiel ist dann erst wieder am 5. Oktober.

    „Wir sind bereit“, sagt die spielende Managerin Martin Erhardsberger. „Die Vorbereitung war gut. Wir konnten alle gemeinsam trainieren.“ Dabei war das Langweider Quintett auch einmal pro Woche in das Nachwuchskonzept des TTC Langweid um Csilla Batorfi eingebunden. Auch die beiden Neuzugänge waren stets in Langweid zugange.

    Da ist zum einen Krisztina Toth. Eine Weltklassespielerin, die vergangenes Jahr noch bei den Olympischen Spielen in London an der Platte stand. Die Ungarin ist zusammen mit Katharina Schneider, die noch an einer kleinen Verletzung am Arm laboriert, das letzte Relikt aus der letzten Langweider Meistermannschaft von 2007. Nach fünf Jahren beim FSV Kroppach ist die 39-Jährige nun an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt. Da die Linkshänderin seit April beim Bayerischen Tischtennis-Verband als Referentin für Leistungssport arbeitet, sind ihre Einsatzmöglichkeiten beschränkt. „Wir wollen uns auf die Heimspiele konzentrieren, um dem Publikum etwas zu bieten“, sagt TTC-Vorsitzender Gert Jungbauer.

    Der zweite Neuzugang ist Maria Krazelova. Eine 19-jährige Slowakin, die nicht nur wegen des Tischtennissports nach Langweid gezogen ist, sondern wegen der Liebe. Ihr Freund arbeitet hier, die beiden wohnen zusammen in Langweid, nur wenige Schritte von der Halle entfernt. „Sie hat bei den Trainingseinheiten positiv überrascht“, sagt Martina Erhardsberger über die slowakische Jugendnationalspielerin, die zur Saisonpremiere zum Einsatz kommen soll. Krazelova ist die Nummer fünf der Langweider Rangliste und wird im Wechsel mit Martina Erhardsberger auch in der 2. Mannschaft (Oberliga) Spiele bestreiten. Keinesfalls das fünfte Rad am Wagen ist Barbara Barasso. Die Ungarin komplettiert die Langweider Mannschaft als feste Größe. Verzichtet hat man auf die Verpflichtung von Svetlana Ganina, die noch vor drei Jahren in Stettenhofen gewohnt hat, um mit dem Langweider Team trainieren zu können, während sie in Russland gespielt hat. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland (ihr Ehemann spielt in der 1. Bundesliga in Ochsenhausen) und der Geburt ihres ersten Kindes wollte sich die Abwehrstrategin dem TTC Langweid anschließen. „Mit Ganina hätten wir um die Meisterschaft spielen können. Aber das macht nur dann Sinn, wenn nach der Saison auch ein Aufstieg in die erste Liga wahrgenommen werden könnte“, so Martina Erhardsberger. Doch entsprechende finanzielle Signale lassen weiter auf sich warten.

    „Wir sind auch so stark genug, um eine ordentliche Rolle zu spielen“, sagt die Managerin. Erstes Ziel sei der Nichtabstieg. So gut, wie es geht, will man sich behaupten und im gesicherten Mittelfeld einnisten. „Es stehen sowohl bei uns als auch bei den anderen Mannschaften viele Fragezeichen im Raum, so dass wir die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen wollen. Die Liga ist sehr stark. Lieber überraschen wir dann positiv.“

    Die eingleisige zweite Liga löst keine Begeisterung aus

    Dass in der Saison 2014/15 die zweite Liga eingleisig spielen wird und sich die ersten vier oder fünf jeder Staffel dafür qualifizieren, löst beim TTC Langweid keine großen Ambitionen aus. „Freilich möchten wir gerne die Option haben, ob wir dran teilnehmen oder nicht“, sagt Martina Erhardsberger, „aber grundsätzlich sind wir nicht so begeistert, da alle unsere Spielerinnen berufstätig sind. Da werden die weiten Fahrten zur Belastung.“

    Zum Auftakt ist der Traditionsklub ATSV Saarbrücken zu Gast, der an Position eins einen höchst interessanten Neuzugang präsentiert: Die 29-jährige Japanerin Mitsuki Yoshida wird gegen Krisztina Toth und Co. ihre Deutschland-Premiere feiern. Hierzulande ist die Angreiferin, die zuletzt in Zagreb spielte, noch ein unbeschriebenes Blatt. Mitglied der japanischen Nationalmannschaft ist sie nicht und war sie nie und konnte doch schon so manche Weltklassespielerin wie Ex-Europameisterin Liu Jia aus Österreich (aktuell Nr. 24 der Weltrangliste) und Tschechiens Nummer 1 Iveta Vacenovska (aktuell Nr. 28 WRL) bezwingen. Man darf also gespannt sein.

    „Da werden zwei gleichwertige Gegner aufeinandertreffen“, prognostiziert Gert Jungbauer ein spannendes Match. Danach wird man wissen, wo man steht. Für Martina Erhardsberger zählt Saarbrücken neben Schwabhausen und Wendelstein zu den Favoriten.

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