Die Partie gegen den Landesligisten wurde vorgezogen, weil die "Roten Teufel vom Lohwald" am morgigen Samstag den Bezirk als erster schwäbischer Meister im Futsal bei den bayerischen Meisterschaften in Kolbermoor vertreten.
Dr. Rainer Koch, der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, bezeichnet die teilnehmenden Mannschaften als echte Pioniere. "Für alle Beobachter ist es geradezu spannend zu sehen, wie die Fußballer mit dem kleineren Ball und dem Spiel ohne Bande auf Handball-Tore zurechtkommen, wie die extra geschulten Schiedsrichter die Futsal-Regeln anwenden und welche Reaktionen das Ganze bei den Zuschauern auslöst."
Zuletzt hatte Futsal, das zwar welt- und europaweit immer bliebter wird, in Deutschland aber noch Neuland betritt, im Gegensatz zum Hallenfußball deutlich geringere Zuschauerzahlen zu verzeichnen.
"Trotz aller noch offenen Fragen bin ich mir ziemlich sicher, dass Futsal in Bayern mit Unterstützung des BFV seinen Weg machen wird", so Dr. Koch, "ohne dass dabei eine Konkurrenzsituation zum traditionellen Hallenfußball herkömmlicher Art entsteht."
Neusäß' Trainer Dietmar Fuhrmann ist ein großer Verfechter des Futsal: "Da wir wenigstens nicht gegrätscht und gegen die Bande gecheckt." Das körperlose Spiel kommt insbesondere Christian Geib entgegen, der bei der schwäbischen Endrunde in Höchstädt mit sieben Treffern Torschützenkönig wurde. Doch der Angreifer musste am Mittwochabend schon nach einer Viertelstunde mit Knieproblemen vom Feld. Eine Untersuchung soll heute ergeben, ob er am Samstag auflaufen kann. Fragezeichen stehen auch noch hinter Frank Lehrmann und Austin Indiavo (Grippe) sowie Giuseppe Carangelo.
Für Fuhrmann liegt der Schwerpunkt natürlich in der Restsaison auf dem Feld, obwohl man zwei Hallentrainingseinheiten eingeschoben hat. Für die bayerische Futsal-Meisterschaft hält es Fuhrmann mit dem Beckenbauer-Motto "Schau'n mer mal". "Wir lassen die Dinge auf uns zukommen. Gleich im ersten Spiel treffen wir auf den Títelverteidiger Kolbermoor. Dann wissen wir, wie der Hase läuft."