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TSV Gersthofen: Keinen roten Teppich ausrollen

TSV Gersthofen

Keinen roten Teppich ausrollen

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    Christian Reißner
    Christian Reißner

    Gersthofen Eigentlich wollte der Fußball-Bayernligist TSV Gersthofen am gestrigen Montagabend auf den Sportgelände des SV Gablingen trainieren, weil es in der Abenstein-Arena keinen Rasenplatz mit Flutlicht gibt. Doch damit ist Christian Reißner, der Abteilungsleiter des B-Klassisten, überhaupt nicht einverstanden. „TSV-Beirat Bernhard Binswanger hat zwar bei uns angefragt, doch die Zusage ist noch völlig offen. Das werden wir im Verein erst am Wochenende entscheiden.“

    Vereinsinterne Diskussionen

    Die Ankündigung in der Presse, dass der TSV in der Nachbargemeinde trainieren würde, hat beim SV Gablingen vereinsinterne Meinungsverschiedenheiten ausgelöst. „Nur weil man öffentlich Druck ausübt, werden wir dem TSV Gersthofen keinen roten Teppich ausrollen“, setzt Reißner Prioritäten: „Die eigene Jugend geht vor!“ Grundsätzlich findet er es traurig, dass ein Bayernliga-Klub bei einem B-Klassisten traineren muss.

    Die Trainingsbedingungen in der Abenstein-Arena sind schon seit Jahren ein leidiges Thema. Immer wenn es am Abend früher dunkel wird, steht außer dem Hauptfeld kein Naturrasenplatz zur Verfügung, der über ein Flutlicht verfügt. Der eigentliche Trainingsplatz darf nicht beleuchtet werden, weil sich permanent Anlieger beschweren. Der provisorische Trainingsplatz an der Schubertstraße ist mittlerweile unbespielbar. Bleibt nur der Kunstrasen. Seit man dort trainiert, klagt auch der Promi-Trainingsgast Michael Thurk über Kniebeschwerden. Ob diese Bedingungen Ursache für den eklatanten Leistungsabfall bei der 0:4-Heimniederlage gegen den VfL Frohnlach waren, sei dahingestellt. Ideal sind sie jedenfalls nicht. Auf Rang 16 sind die Aufstiegschancen zumindest sportlich wieder gesunken.

    Trotzdem waren Hauptgeschäftsführer Michael Wenczel und Fußball-Geschäftsführer Klaus Raßhofer am Wochenende auf der Regionalliga-Tagung in Nürnberg. Um alle Auflagen erfüllen zu können, hofft man auf die Hilfe der Stadt. Doch Bürgermeister Jürgen Schantin macht da wenig Hoffnung: „Ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn die Fußballer den Aufstieg in die Regionalliga schaffen. Ich würde mich jedoch strafbar machen, wenn ich den Fußballern dafür Mittel aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung stellen würde. Da sind mir die Hände gebunden. Das läuft alles über den Stadtrat.“ Schantin könnte sich jedoch vorstellen, bei den Gersthofer Unternehmen als Türöffner tätig zu werden.

    Die Stadt Gersthofen würde den Breitensport beim TSV Gersthofen seit eh und je großzügig unterstützen, verweist der Bürgermeister auf den Bau der 3,5 Millionen teuren Arena, zu dem die Stadt 1,9 Millionen beigesteuert hat. „Fußball ist wichtig und ein Aushängeschild für jede Stadt“, sagt Schantin, „aber ich muss auch die anderen 110 Ortsvereine im Auge behalten.“ (oli)

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