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Sportskanone: Ein Kanadier auf bayerischem Eis

Sportskanone

Ein Kanadier auf bayerischem Eis

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    Der Neuzugang aus Kanada, Matthew Ripley (links), fühlt sich im Kreise seiner Teamkollegen Kevin Klein und Christian Spenninger (von links) sichtlich wohl.
    Der Neuzugang aus Kanada, Matthew Ripley (links), fühlt sich im Kreise seiner Teamkollegen Kevin Klein und Christian Spenninger (von links) sichtlich wohl.

    Eisenbrechtshofen Das Thema Ausländerlizenzen ist im Eishockeyprofisport ja bekanntlich immer im Blickpunkt. Dass nun jedoch auch in der Augsburger Hobbyliga Schwabencup ein „Importspieler“ aus Nordamerika seine Schlittschuhe schnürt, ist wohl nicht nur in der über 30-jährigen Vereinsgeschichte der Eisportfreunde Cracks Eisenbrechtshofen ein Novum.

    Dabei war es reiner Zufall, der den Kanadier Matthew Ripley zum Traditionsklub aus dem Schmuttertal zog. Über einen in Eisenbrechtshofen wohnenden Arbeitskollegen des Zimmermanns entstand der Kontakt zu Cracks-Boss Thomas Baumann, der sich natürlich sehr über die Verstärkung für sein Team gefreut hat: „So einen guten und schnellen Schlittschuhläufer wie Matthew kann wohl jedes Team gut gebrauchen.“ So war es für „Matt“, wie er von seinen Mitspielern gerufen wird, nicht schwer, sich im neuen Team zu integrieren.

    Zunächst galt es allerdings, noch einige Hürden zu überwinden. Weil die Meldung für die ersten Punktspiele zu spät kam, konnte der junge Verteidiger beispielsweise erst ab Mitte November ins Spielgeschehen einsteigen und musste sich zuerst einmal an die neue Umgebung und die Mitspieler gewöhnen. Mittlerweile hat das allerdings gut geklappt und im letzten Match gegen die Egenburger Wikinger gelang ihm dann mit einem satten Distanzschuss von der blauen Linie auch der erste Treffer. „Er gibt unserer Verteidigung einfach die nötige Stabilität und sorgt auch vor dem gegnerischen Tor permanent für Gefahr“, ist auch Managerin Monika Lojewski voll des Lobes für den Neuzugang aus dem Mutterland des Eishockeysports.

    Und auch beruflich scheint es dem 22-Jährigen, der durch seine portugiesische Mutter zwei Staatsbürgerschaften besitzt, im Augsburger Land sehr gut zu gefallen. Zurzeit macht er eine Lehre zum Zimmermann bei einer Firma in Westendorf und fühlt sich dort sehr wohl.

    Auch diese Personalie ist einmal mehr ein Indiz für die schnelle Entwicklung im Hobbysport. Was bei den Cracks vor fast 35 Jahren auf dem Weiher des örtlichen Fischereivereins aus Spaß und Zeitvertreib der örtlichen Jugend begann, ist nun ein mehr oder weniger professioneller Sportverein. Die Heimspiele tragen die Cracks seit 1984 im Burgauer Eistadion aus, vorher wurde jeden Winter eine Wiese an der Schmutter von der Feuerwehr geflutet und als Trainings- und Spielort genutzt.

    Trotz einiger Personalwechsel in den letzten Jahren steht ein Name seit jeher für den Eishockeysport im 400 Einwohner zählenden Ortsteil von Biberbach. Seit 1985 leitete zunächst Vater Anton Baumann für über 20 Jahre die Geschicke des Vereins, bevor er im Jahre 2007 die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Thomas übergab, der seither zusammen mit Managerin Monika Lojewski und Spielertrainer Helmut Baur für die Organisation verantwortlich ist.

    Der Kader ist eine gute Mischung aus Jung und Alt, die Routiniers wie Josef Mayr, Bernd Heindl oder Erhardt Merktle werden von jungen Talenten wie Kevin Klein oder Tobias Ohnesorg ergänzt. Auch auf Trainerebene wird seit Kurzem dieses Modell praktiziert. Neben Chefcoach Helmut Baur fungiert jetzt auch der 23-jährige Dennis Schuler als Assistent im Trainerteam.

    Neben dem sportlichen Ehrgeiz kommt auch das Gesellschaftliche und der Teamgeist nicht zu kurz. Gemeinsame Feiern und das „Kabinenbier“ nach dem Spiel gehören ebenso zu festen Ritualen, wie die gegenseitige Motivation mit einem Kampfschrei zu Beginn des Spiels. „Mittlerweile ist die Liga derart stark, dass wir froh sind, nicht ganz hinten zu landen“, erklärt Vorstand Baumann. Und freut sich deshalb umso mehr, dass das Mannschaftsklima nicht unter der sportlich weniger erfolgreichen Saison leidet.

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