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Spiel der Woche: Kampf in seiner extremsten Form

Spiel der Woche

Kampf in seiner extremsten Form

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    Mit der Trage musste Anhausens Kapitän Christoph von Bötticher vom Platz getragen werden. SSV-Spielertrainer Peter Pfisterer (hinten) und auch TSG-Coach Paolo Mavros (rechts) waren entsetzt.
    Mit der Trage musste Anhausens Kapitän Christoph von Bötticher vom Platz getragen werden. SSV-Spielertrainer Peter Pfisterer (hinten) und auch TSG-Coach Paolo Mavros (rechts) waren entsetzt.

    Anhausen Der erste Weg am heutigen Montag wird Günter Frank in die Apotheke führen. Beruhigungsmittel kaufen. „Jede Woche das gleiche. Da brauchst du Baldrian“, atmete der Fußballchef des Augsburger Kreisligisten SSV Anhausen tief durch, nachdem Schiedsrichter Daniel Höche vom SV Weichering das Duell mit dem Landkreisrivalen TSG Stadtbergen im Waldstadion beendet hatte. 3:2 hieß es beim finalen Pfiff des Unparteiischen für die Gastgeber, die nun auf eine stolze Erfolgsserie verweisen können. Aus den letzten fünf Spielen holte der SSV 13 von 15 möglichen Punkten.

    Ganz anders die TSG. Das Team von Paulo Mavros ist in der vierten Begegnung in Serie ohne Dreier geblieben, in dieser Phase zu nur zwei Zählern gekommen und jetzt tiefer denn je in den Abstiegskampf verstrickt. Beim Start in die Frühjahrsrunde lag Stadtbergen noch elf Punkte vor Anhausen. Dieses Polster ist mittlerweile aufgebraucht.

    Beim SSV, zur Winterpause als sicherer Absteiger gehandelt, wird wieder gehofft. Und diese Hoffnung basiert auf der Einstellung. Am Sonntag spielte die Mannschaft, was Laufbereitschaft und Einsatzwillen betrifft, einmal mehr am Limit. Da auch Stadtbergen genau diese Tugenden an den Tag legte, sahen die Zuschauer einen Kampf in seiner extremsten Form. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es war kein Hauen und Stechen, keine unfairer Kick, sondern ein – der Situation beider Teams angemessen – mit höchster Intensität geführter.

    Und ein verlustreicher. Früh schied Christoph von Bötticher aus (15.). Der SSV-Kapitän hatte sich ohne gegnerisches Verschulden das Knie verdreht, musste auf der Trage vom Feld geschafft werden. Später ging’s im Sanka ins Krankenhaus. Auch die Anhauser Benjamin Partsch (45.+2) und Stefan Kohler (63.) verletzten sich mehr oder weniger schwer.

    Den besseren Start erwischte Stadtbergen. Nur sechs Minuten, nachdem er die TSG per Kopf in Führung gebracht hatte (17.), scheiterte Stefan Burgermeister frei stehend an Keeper Maximilian Wiedemann (23.). „Dieser Ball muss rein“, haderte der Unglücksrabe. Und die Strafe folgte auf dem Fuß. Ein Kopfball von Partsch im Anschluss an eine Ecke bedeutet das 1:1 (25.). Nach knapp einer halben Stunde dann schloss Alexander Micheler eine schöne Kombination zum 2:1 für Anhausen ab (29.). Den Torerfolg bejubelte der Schütze mit einem Salto. Die nächste artistische Einlage schien in der 34. Minute fällig, doch da zielte Micheler daneben. Eine Riesenchance wie auch die, die Teamkollege Armin Zäh kurz vor der Pause vergab (45.).

    In Hälfte zwei dominierte Stadtbergen, und die Überlegenheit wurde von Minute zu Minute drückender. Als SSV-Trainer Peter Pfisterer einen Schuss von Nemanja Ranitovic zum 2:2 ins eigene Tor abfälschte (66.), schwante den Anhauser Fans nichts Gutes, zumal Roland Horvath wegen einer Unsportlichkeit die Ampelkarte sah (72.). Doch dann das: Anstatt die Kugel in den leeren Kasten zu schieben, schießt Ratinovic aus vier Metern den auf der Linie postierten Anatolji Menzer an (77.). Und im Gegenzug zieht Michael Woodcock aus 20 Metern ab – 3:2 für den SSV (78.).

    SSV Anhausen: Wiedemann; Schimunek, Kohler (63. Zäh), Menzer, v. Bötticher (15. Zäh, 55. Fischer), Pfisterer, Partsch (45.+2 Woodcock), Polzer, Erlinger, Horvath, Micheler.

    TSG Stadtbergen: Schreittmiller; Korac (36. Th. Gruber), Sattler, Bentlage (84. Appel), Pietsch, Schnitzler, M. Gruber,, Ranitovic, Vodinh (49. Jende), Burgermeister, Filardi.

    Tore: 0:1 (17.) Burgermeister, 1:1 (25.) Patsch, 2:1 (29.) Micheler, 2:2 (66.) Ranitovic, 3:2 (78.) Woodcock. – Schiedsrichter: Höche (SV Weichering). – Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Horvath (72./Anhausen, wg. Unsportlichkeit). – Zuschauer: 130.

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