Ehingen Gelegentlich sind Spitzenspiele Gurkenspiele. Erwartungen, Bedeutung und Prestige sind Faktoren, die bisweilen Blockaden in den Köpfen setzen. Die Partie am Sonntag in Ehingen, wo der souveräne Spitzenreiter und der Tabellendritte SV Achsheim aufeinandertrafen, hielt dagegen, was von einem Duell zweier Top-Teams erwartet werden darf. Zufrieden waren am Ende allerdings nur die Gäste. Mit ihrem 3:0-Sieg haben sie wieder einen Hauch von Spannung ins Titelrennen getragen.
Die Verfolger haben je ein Spiel weniger absolviert als der Erste
Zwar beträgt der Vorsprung des SV Ehingen vor Meitingen II noch immer neun und vor Achsheim sogar zehn Zähler. Da die beiden Verfolger aber je ein Spiel weniger absolviert haben, könnte die Distanz auf sechs respektive sieben Punkte schrumpfen. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass der SVE den Platz an der Sonne bis Saisonende verteidigen und somit den Direktaufstieg in die Kreisklasse schaffen wird. Trotz der Niederlage war zu erkennen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Dass es am Sonntag nur hin und wieder abgerufen wurde, steht auf einem anderen Blatt.
Auch für den Fall des Aufstiegs sieht Bernd Gebhard keine Notwendigkeit, auf große Einkaufstour zu gehen. „Wir setzen auf unseren aktuellen Kader“, verriet Ehingens Fußballchef vor dem Anpfiff. Auch sei davon auszugehen, dass die Zusammenarbeit mit Trainer Josef Higl fortgesetzt werde. Bereits verlängert mit Coach Oguz Alver hat Achsheims Abteilungsleiter Karl Jakob. Seine immense Bedeutung für die Mannschaft unterstrich der Spielertrainer auch in Ehingen. Nachdem Sebastian Miller, der einen Abpraller, resultierend aus einem Lattenschuss von Murat Ülger, zur Führung genutzt hatte (8.), erhöhte Alver in der 26. Minute auf 2:0. Sein 25. Saisontreffer.
Der SVE, der erstmals in der laufenden Meisterschaftsrunde keinen Treffer zustande brachte, verließ sich zu sehr auf die fußballerischen Fähigkeiten. Doch damit allein war den verbissen kämpfenden Gästen nicht beizukommen. Zwar bot sich auch den feldüberlegenen Platzherren die ein oder andere Chance. Kapital aber konnten sie daraus nicht schlagen. Anders Achsheim. In der 90. Minute setzte Miller mit dem 3:0 den Schlusspunkt.
Stärkster Akteur auf dem Platz war zweifellos Ralf Goldschmidt. Der Schiri aus Fischach leitete die mitunter hektische Partie souverän, stellte sich nie in den Mittelpunkt und überhörte geflissentlich die Kommentare von Fans aus beiden Lagern, anstatt sich in nutzlose Diskussionen zu verstricken oder mit Platzordnern zu drohen.
SV Ehingen-Ortlfingen: Demirtas; Krischke (50. Weigl), Weigl (46. Müller), Schmidbauer, Redel, Weiser, Gruschka, Stallinger, Besser, T. Dennerlöhr (79. Heindl), Heindl (68. Thönelt).
SV Achsheim: M. Heinrichs; Schmid, M. Schaller (56. J. Heinrichs), S. Schaller (63. Rester, 89. S. Schaller), König, Goll, Ülger, Haunstetter, Miller, Lachenmayr (83. Kratzer), Alver.
Tore: 0:1 (8.) Miller, 0:2 (26.) Alver, 0:3 (90.) Miller. – SR: Goldschmidt (TSV Fischach). – Zuschauer: 100. – Res.: 1:1.