Wieder einmal hielt das Staudenderby, was es versprach. Nach dem spektakulären 3:3 aus dem Hinspiel, als der TSV Fischach in der zweiten Halbzeit noch zur großen Aufholjagd ausholte, setzte sich diesmal der SSV Margertshausen mit 3:1 auf fremdem Platz durch. Im ersten Spiel nach der Winterpause tat sich der Tabellenführer der Kreisklasse Nordwest gegen eine aggressive Fischacher Mannschaft lange Zeit äußerst schwer. Einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen spielten den Gästen jedoch schließlich in die Karten.
Auf dem Nebenfeld in Fischach hatte der SSV Margertshausen nach nur 40 Sekunden die erste Chance des Spiels, als Roland Horvath noch relativ weit am Tor vorbeizielte. Auch Daniel Hafner und Michael Braxmeier ließen kurz danach gute Einschussmöglichkeiten liegen (6./7.). Fast im Gegenzug ging stattdessen der TSV Fischach in Front: Ein Schussversuch von Christian Ullmann rutschte auf seinen Sturmpartner Dominik Schubert durch, der frei vor Gästekeeper Wunn ganz cool blieb (8.). Irgendwie schien die Mannschaft von Trainer Armin Bosch, der die kompletten 90 Minuten wild gestikulierend an der Seitenlinie stand, nun beflügelt vom Führungstreffer zu sein. Aggressiv und angriffslustig, aber meist im Rahmen des Erlaubten, kauften die Hausherren den favorisierten Margertshausener den Schneid ab. So mussten die etwa 150 Zuschauer bis zur 36. Spielminute warten, bis sich wieder etwas im Strafraum abspielte. Nach einem Eckball verzog Hafner aber deutlich. Schließlich musste eine Standardsituation für den SSV Margertshausen herhalten. Zwar landete der Freistoß von Spielertrainer Manuel Degendorfer zunächst eher kläglich in der Mauer, doch über Umwegen gelangte der Ball schließlich zu Christian Egge, der zum Ausgleich einnetzte (38.).
Privatduelle zwischen Wunn und Schubert
Mit zunehmendem Regen nahm das Derby nach der Pause schließlich an Tempo und Spannung zu. In den ersten Minuten lieferten sich vor allem TSV-Angreifer Schubert und Margertshausens Torwart Wunn einige Privatduelle. Auf dem Boden liegend gerieten die beiden ein wenig aneinander. Schiedsrichter Beretic (TSV Friedberg), der in dieser Saison bereits zehn Regionalligaspiele geleitet hatte, beließ es aber bei Ermahnungen. Kurze Zeit später traf der bis dato souveräne Unparteiische dann aber eine klare Fehlentscheidung, als Wunn Schubert nach einem feinen Solo fällte. Elfmeter – und möglicherweise Rot – wäre wohl richtig gewesen.
Der nicht gegebene Strafstoß sollte nun so etwas wie die Schlüsselszene der Partie gewesen sein. Im Anschluss fanden nun die Gäste wieder besser ins Spiel. Und bekamen im Gegensatz zu den Fischachern einen Elfer zugesprochen. Nach einem Handspiel von Gattinger, der zudem die Gelb-Rote Karte sah, zeigte der Referee nun auf den Punkt. Michael Braxmeier scheiterte zwar im ersten Versuch an Weinmann, doch der Torjäger des SSV brachte den Nachschuss im Tor unter.
Nach einem weiteren Platzverweis gegen den TSV Fischach (Gelb-Rot für Dominik Mayr) sorgte schließlich sein Namensvetter Andre Mayr in der 83. Minute für die endgültige Entscheidung. Fischachs Trainer Armin Bosch, der den Verein am Saisonende bekanntlich verlassen wird, brachte es nach dem Schlusspfiff letztendlich auf den Punkt: „Der Glücklichere statt der Bessere hat heute gewonnen.“
TSV Fischach: Weinmann, Bierling, Wanner, Micheler, Lehner, Schneider, D. Mayr, Peter, Schubert, Gattinger, Ullmann (Hauser, Schwarzhuber)
SSV Margertshausen: Wunn, A. Mayr, Hieber, Egge, Braxmeier, Grolig, Degendorfer, Kranzfelder, Horvath, Mayer, Hafner (Holl)
Tore: 1:0 Schubert (8.), 1:1 Egge (38.), 1:2 Braxmeier (79.), 1:3 Mayr (83.). – Bes. Vork.: Braxmeier (SSV) scheitert per Handelfmeter an Weinmann (79.), Gelb-Rote Karte Gattinger (78.) und Mayr (80./beide TSV Fischach). – Zuschauer: 150. – Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedberg).