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Spiel der Woche: Cosmos stürmt in neue Galaxien

Spiel der Woche

Cosmos stürmt in neue Galaxien

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    Am Boden zerstört muss Leitershofens Thomas Hanselka mit ansehen, wie die überglücklichen Aystetter die Meisterschaft und den Aufstieg bejubeln.
    Am Boden zerstört muss Leitershofens Thomas Hanselka mit ansehen, wie die überglücklichen Aystetter die Meisterschaft und den Aufstieg bejubeln.

    Es war ein skurriles Bild, das sich auf der Leitershofer Alm bot, als Schiedsrichter Sebastian Eder um 16.43 Uhr nach exakt 90 Spielminuten die Partie zwischen dem TSV und dem SV Cosmos Aystetten beendete. Während die Leitershofer Spieler um Kapitän Markus Bröll enttäuscht auf dem Rasen lagen und Trainer Matthias Maier mit einigen Leidensgenossen noch minutenlang völlig niedergeschlagen auf der Auswechselbank saß, herrschte auf Aystetter Seite enthusiastische Stimmung. Die zahlreichen Gästefans, die sogar mit zwei Bussen anreisten, feierten mit ihren Spielern ausgelassen den verdienten 5:1-Auswärtssieg und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga – den größten Erfolg in der 67-jährigen Vereinsgeschichte.

    Dabei sah es zu Beginn der Partie nicht nach einer klaren Angelegenheit aus. Thomas Hanselka tauchte bereits in den ersten fünf Minuten zweimal gefährlich vor Philipp Pistauer auf, doch vergab. Aystetten machte es auf der Gegenseite besser. Als TSV-Torhüter Markus Batzer einen Schuss von Pham van Tuan nicht festhalten konnte, war Holger Eweka zur Stelle, der im Gewühl vor dem Tor den Durchblick behielt und seine Mannschaft früh in Führung brachte (9.).

    Erst nach der Pause legt Aystetten seine Nervosität ab

    Doch wer erwartet hatte, dass das Tor für etwas Ruhe in den Aktionen der Gäste sorgen würde, sah sich getäuscht. Leitershofen war zumeist in der Vorwärtsbewegung, sorgte ein ums andere Mal für Alarm vor dem Aystetter Gehäuse und hatte insgesamt gesehen in der Anfangsphase etwas mehr vom Spiel. Nach dem Ausgleich von Markus Bröll, der einen umstrittenen Freistoß von der Strafraumgrenze aus über die Gästemauer in die Maschen zirkelte (26.), konnte man die Nervosität bei Aystetten förmlich greifen. Die Cosmonauten wussten, dass sie nur mit einem Sieg aus eigener Kraft die Meisterschaft klarmachen konnten, zumal der direkte Konkurrent aus Kaufering im Parallelspiel in Ottmaring bereits nach fünf Minuten mit 2:0 in Führung lag. Bis auf einen Freistoß von Max Drechsler (31.) hatte Markus Batzer in der ersten Halbzeit nicht viel zu halten.

    Doch das sollte sich nach der Pause ändern. Aystetten kam hellwach und hoch motiviert aus der Kabine und wäre durch den eingewechselten Martin Greif, der alleine vor dem Tor an Batzer scheiterte, um ein Haar direkt nach Wiederbeginn in Führung gegangen. Der SV Cosmos drängte nun mit aller Macht nach vorne und wurde in der 52. Minute belohnt, als Nemanja Ranitovic SVA-Torjäger Max Drechsler gekonnt bediente, der sich diese Möglichkeit nicht nehmen ließ und unter dem lautstarken Jubel der Aystetter Fans eiskalt zur 2:1-Führung vollstreckte. Euphorisiert stürmten die Gäste, die nun auch spielerisch absolut zu überzeugen wussten und sich auf keine Zitterpartie einlassen wollten, mit viel Selbstvertrauen weiter nach vorne. Als Max Drechsler von Markus Bröll nur mit unfairen Mitteln im Strafraum zu stoppen war und Pham van Tuan den fälligen Elfmeter zum 3:1 verwandelte, schallten von den Aystetter Fans, die zahlreiche Tröten und Rasseln mit im Gepäck hatten, erstmals „Nie mehr Kreisliga!“ und „Bezirksliga, wir kommen!“-Sprechchöre über den Rasen, während auf der anderen Seite das große Zittern begann.

    Über die aus Leitershofer Sicht ungünstigen Zwischenstände auf den anderen Plätzen informiert, setzte der TSV angesichts des Rückstandes nun alles auf eine Karte und verstärkte die Offensive. Zwar waren den Gastgebern in jeder Phase des Spiels der Kampf und das Bemühen nicht abzusprechen, doch blieben zwingende Torszenen in der zweiten Hälfte Mangelware. Martin Greif zerstörte in der 82. Minute die letzten Leitershofer Hoffnungen, als sein Kracher aus 20 Metern im TSV-Gehäuse einschlug. Als Max Drechsler mit dem 5:1 noch einen draufpackte (87.) und kurz darauf unter großem Applaus ausgewechselt wurde, brachen auf Aystetter Seite nach dem Schlusspfiff alle Dämme. In Bayern-Manier wurde Trainer Paulo Mavros von den glücksseligen Aystetter Spielern mit Bier übergossen.

    Während sich Aystetten nächste Saison auf Gegner wie Neusäß, Wertingen, Meitingen oder Dinkelscherben freuen darf, muss sich Leitershofen wohl ernsthaft mit der Kreisklasse beschäftigen. Will man die Liga noch halten, müssen in den nächsten Wochen ausnahmslos alle vier möglichen Relegationsspiele gewonnen werden. Los geht es am kommenden Samstag gegen den BC Rinnenthal.

    TSV Leitershofen Batzer, Maier, Arat, M. Bertele, M. Bröll, Ganranski, D. Bröll, Zimmermann, Hanselka, Müller, Gerstmeier.

    SV Cosmos Aystetten Pistauer, Labus, Zeller, Reiser, Eweka, Bauer, Pham, Becker, Klotz, Ranitovic, Drechsler (Greif, Michl).

    Tore 0:1 Eweka (9.), 1:1 Gerstmeier (26.), 1:2 Drechsler (52.), 1:3 Pham van Tuan (Foulelfmeter/62.), 1:4 Greif (82.), 1:5 Drechsler (87.). – Schiedsrichter Sebastian Eder (SV Holzkirchen). – Zuschauer 300.

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