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Schießen: Treffsicher

Schießen

Treffsicher

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    Carmen Fendt in voller Montur. Die 16-Jährige aus Baiershofen belegte bei der deutschen Meisterschaft in München-Hochbrück Rang 31.
    Carmen Fendt in voller Montur. Die 16-Jährige aus Baiershofen belegte bei der deutschen Meisterschaft in München-Hochbrück Rang 31. Foto: Foto: Andreas Pfeffer

    Baiershofen Carmen Fendt steht hoch konzentriert am Schießstand, nimmt ihr nahezu sechs Kilogramm schweres Kleinkalibergewehr in die Hand, visiert das Ziel an und drückt ab – ein guter Treffer beinahe in die Mitte. Für die 16-Jährige aus Baiershofen haben sich die Vorbereitungen auf einen ihrer wichtigsten Termine des Jahres gelohnt: Bei den deutschen Meisterschaften auf der Anlage des Olympiastützpunktes in München-Hochbrück belegte sie im Dreistellungskampf mit dem Luftgewehr (20 Schuss liegend, 20 stehend und 20 kniend aus 10 Meter Entfernung) mit persönlicher Bestleistung von 580 Ringen den 31. Platz in der weiblichen Jugendklasse. Nicht so gut lief es im Kleinkaliber-Dreistellungskampf (hier beträgt die Entfernung zur Zielscheibe 50 Meter), wo sie es dennoch auf Platz 53 von 100 Starterinnen schaffte.

    Seit zwei Jahren in

    Seit zwei Jahren startet Carmen Fendt nicht mehr für ihren Heimatverein in Baiershofen, sondern für „Gemütlichkeit“ Mertingen. Für den Wechsel gab es einige Gründe. „Carmen war in Baiershofen eine Einzelkämpferin. In Mertingen gibt es gute Trainer und weitere gute Talente in ihrem Alter, weshalb sie dort besser gefördert wird“, sagt Carmens Vater Hubert Fendt. Er hat seiner Tochter die Begeisterung für den Schützensport quasi in die Wiege gelegt. Als ehemaliger zweiter Vorsitzender des Schützenvereines Baiershofen verbrachte er dort viel Zeit. Auch seine Frau Sabine nahm selbst am Rundenwettkampf im Schützengau Wertingen teil, wodurch Carmen mit elf Jahren selbst zu schießen begann. „Carmen war talentiert. Bei einem Probetraining zum Bezirkskader entstand der Kontakt nach Mertingen“, so Hubert Fendt weiter.

    Bereut hat Carmen Fendt den Wechsel bislang nicht. Die rührigen Mertinger Schützen haben in den vergangenen Jahren eine hochmoderne Schießanlage gebaut, was zu optimalen Trainingsbedingungen führt. So gut, dass selbst Olympiastarterin Petra Horneber in Mertingen trainiert, in der Mannschaft schießt und ihre Erfahrungen an den Nachwuchs weitergibt. „In Mertingen stimmen die Rahmenbedingungen. Ich habe hier viele Freunde gefunden. Dafür fahre ich gerne von Baiershofen hierher zum Training“, spricht Carmen Fendt geradezu begeistert über ihre sportliche Heimat.

    Für die deutsche Meisterschaft hatte sich Carmen Fendt hohe Ziele gesetzt. „Es werden pro Disziplin an die 100 Schützen starten. Ich will unter die besten 20“, so die forsche 16-Jährige. Doch damit nicht genug. In einigen Jahren will sie deutsche Meisterin bei den Erwachsenen werden und bestenfalls einmal bei Olympischen Spielen mit dabei sein. Bis dahin müsste die amtierende Gaujungschützenkönigin aber noch viele weitere Pokale gewinnen und hart trainieren.

    Ihr Ehrgeiz ist groß. Nicht nur beim Schießen. Derzeit befindet sich die Schwabenkaderschützin in ihrem zweiten Lehrjahr zur Industriemechanikerin. Ein für junge Mädchen außergewöhnlicher und seltener Berufsweg. „Es ist total genial. Die vielen männlichen Kollegen akzeptieren mich voll und ganz“, sagt Carmen Fendt. So ganz nebenbei hat sie jüngst bei der Mädchenmannschaft des SV GW Baiershofen mit Fußball begonnen.

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