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Reitsport: Von Zypern über Horgau nach Thierhaupten

Reitsport

Von Zypern über Horgau nach Thierhaupten

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    Mit ihrer holländischen Stute „Lady Bijou de Reve“ nimmt Michéle Sarkis alle Hürden. Die Schweizerin ist mit ihrer Mutter 1992 nach Zypern ausgewandert, und lebt nun seit geraumer Zeit in Thierhaupten. Zuletzt hatte sie in Horgau ein Turnier gewonnen.
    Mit ihrer holländischen Stute „Lady Bijou de Reve“ nimmt Michéle Sarkis alle Hürden. Die Schweizerin ist mit ihrer Mutter 1992 nach Zypern ausgewandert, und lebt nun seit geraumer Zeit in Thierhaupten. Zuletzt hatte sie in Horgau ein Turnier gewonnen. Foto: Agentur Dill

    Die weibliche, in ihrem Ritt temperamentvolle und entschlossene Amazone Michèle Sarkis, Mitglied des Reitvereins Thierhaupten, kam zuletzt als Turniersiegerin aus Horgau nach Hause. Dort konnte sie den ersten Platz in der höchsten Prüfung der Kl. M* mit Stechen erzielen (wir berichteten). Warm geritten hatte sie sich wohl schon am Tag zuvor. Dort platzierte sie sich auf die Plätze drei in der Zweiphasen-L und im Zeitspringen M* mit Bijou. Zudem nahm sie den 1. Platz im Punktespringen L mit Bijou für sich in Anspruch und erreichte den zweiten Platz im Punktspringen L mit ihrem zweiten Pferd „Bohemian Rhapsody“.

    Die Krönung konnte nur noch an diesem Tag der Turniersieg mit ihrem spritzigen und ebenso entschlossenen Springpferde „Bijou“ sein. Für die in Thierhaupten mit ihrer Familie lebenden 34-Jährige war die Wetterlage, wie für alle anderen Reiter, nicht gerade ideal. Der Boden war nass und auch von oben regnete es immer wieder. Sie ließ sich davon nicht beeindrucken, nahm trotzdem zielsicher den Parcours und ließ im Stechen das Starterfeld hinter sich. Ihren Ehrenpreis, eine Sprunghürde, übergab sie als Geschenk an den Verein.

    Schon mit zwei Jahren war der Entschluss klar

    Michèle Sarkis hat ihren Eltern schon mit zwei Jahren erklärt, dass sie Reiterin wird – und zwar Springreiterin. Anstatt Zeichentrickfilme anzuschauen, hat sie am liebsten das Springreiten auf Eurosport angeguckt. „Die Eltern meinten, es sei eine Phase und das würde sich wieder legen“, sagt sie und lacht: „Aber dem war wohl nicht so, wie man heute sehen kann.“

    Ihre Mutter war 1992, als sie sechs war, mit ihr aus der Schweiz nach Zypern ausgewandert. Es gab am Anfang keine Möglichkeiten dort zu reiten, aber sie durfte ab acht Jahren in den Sommerferien jedes Jahr ins Reitlager in die Schweiz, das Highlight ihrer Ferien. Erst als sie in die Hauptstadt von Zypern, Nikosia, zogen, als sie zehn war, konnte sie regelmäßig anfangen zu reiten. Dort hatte sie dann später das große Glück gehabt, zwischen 2001 und 2003 mit dem britischen olympischen Springreiter Steven Smith (Sohn von Springreiter Harvey Smith), sowie dem griechischen olympischen Springreiter Antonis Petris zu trainieren. Diese zwei Trainer haben ihr viel beigebracht was Training, Einstellung zum Reitsport und Pferdemanagement angeht, auch wenn sie diesen Sport nur als leidenschaftliche Hobbyreiterin und nicht als Profi ausübte.

    2003 hat sie mit einem kleinen aber kräftig gebauten Irish Hunter namens „Blacky“ die zypriotischen Juniorenmeisterschaften gewonnen Sie wollte aber schon seit ihrer Kindheit in Deutschland Turniere reiten. Der Traum ging in Erfüllung, als die Familie vor drei Jahren ins schöne Bayern gezogen ist.

    „Wir wollten nach neun Jahren im Ausland zurück nach Europa ziehen, um unsere drei Töchter im deutschsprachigen Raum großzuziehen. Deutschland bietet schon so einiges für Kinder und Jugendliche an Bildung, Freizeit und Kultur und so weiter“, erklärt die temperamentvolle Frau. Und warum Bayern? „Weil mein Mann nicht weiter nördlich wollte - wegen dem Wetter“, lacht sie.

    Auch ihrer holländischen Stute, „Lady Bijou de Reve“, gefällt es sehr gut hier. Jeder Sieg, den sie mit ihr nach Hause bringt, ist für Michèle mit einer riesigen innerlichen Dankbarkeit für ihr Pferd verbunden. Neben ihrem Lebensziel „erfolgreich zu reiten“, beschäftigt sie sich aber auch mit ein paar anderen Hobbys. Joggen und Kampfsport vier bis fünfmal die Woche gehören dazu. Yoga ist für die temperamentvolle, immer freundliche und positive junge Frau da nicht so ihr Ding. Ansonsten ist sie aber vor allem für ihre Familie, ihre drei Töchter da. Alles muss gut organisiert werden.

    Und wie kann es anders sein, sind auch die Kinder bereits infiziert mit Reiten. Das Welsh-Pony „Innuendo“ wird besonders von der ältesten Tochter beschäftigt. Auch sie freut sich bereits auf die ersten Turniere im Herbst.

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