Nach den schnellen Treffern des TSV Gersthofen, der in diesem flotten Landesliga-Spiel schon nach 25 Minuten mit 3:0 führte, machte sich bei den Zuschauern ein Déjà-Vu-Erlebnis breit. Allerdings mit vertauschten Rollen. Hatten die Gelb-Schwarzen bei der peinlichen 3:5-Pleite gegen den FC Unterföhring vor 14 Tagen tatenlos zugesehen, wie die Gäste ihre Treffer erzielten, so war es diesmal genau umgekehrt. Das schnelle 1:0 (5.), bei dem Mark Römer nach einem weiten Ball von Mathias Krammer das Luftduell mit Torhüter Florian Preußer gewann, und Andi Neumeyer nur noch einzunetzen brauchte, schockierte den bisherigen Tabellenfünften. Nur sieben Minuten später bugsierte Benedikt Merch eine Hereingabe von Andi Neumeyer vor dem einschussbereiten Mark Römer ins eigene Netz.
Stefan Nießeler treibt die Angriffe voran
Und der TSV spielte volle Pulle weiter. Im Mittelfeld waren Neuzugang Tobias Jorsch und Martin Wenni, die die Doppel-Sechs von Johannes Hintersberger (gesperrt) und Andi Stieglitz (verletzt) übernommen hatten, sowohl körperlich als auch spielerisch präsent. Im Spiel nach vorne sorgte vor allem Stefan Nießeler, der sein bisher bestes Spiel im TSV-Trikot machte, für Gefahr. Als der erste Angriffsschwung erlahmte und die flügellahmen Falken etwas zu flattern begannen, zog der Rotschopf diagonal von rechts nach links über das Spielfeld, flankte nach innen, und die Gästeabwehr sah tatenlos zu, wie Andi Neumeyer am langen Eck zum 3:0 verwandelte.
Den ersten Versuch, das Gersthofer Tor unter Beschuss zu nehmen, startete der FC Falke Markt Schwaben in der 40. Minute. Es blieb dabei, denn der Freistoß von Stefan Denk ging knapp vorbei.
"Wo haben die ihre Punkte her?", fragten sich die Gersthofer Zuschauer, als ihre Mannschaft nach dem Wechsel genau dort weitermachte, wo sie zuvor aufgehört hatte. Nach einer herrlichen Kombination über Benni Schmoll, Tobias Jorsch, der mit der Sohle auf Stefan Nießeler weiterleitete, versenkte Andi Neumeyer dessen Flanke volley zum 4:0 (51.). Der vor Tatendrang sprühende TSV-Torjäger hätte sich an bei einem halben Dutzend Chancen an die Spitze der Torschützenliste schießen können.
Auch Mark Römer, der bei einer tollen Aktion von Mergim Sylejman elfmeterreif gestoppt wurde (69.), und Benni Schmoll, der in der 75. Minute nur das Außennetz traf, standen kurz vor einem Eintrag in die Torschützenliste. So war es Martin Wenni, der mit einem Lupfer aus 25 Metern über den zu weit vor seinem Kasten stehenden Florian Preußer das 5:0 erzielte und damit seine überragende Leistung krönte. Auch der eingewechselte Maximilian Obermeyer trug dazu bei, dass der TSV Gersthofen in diesem unterhaltsamen Spiel gefühlt so viele Chancen verzeichnen konnte, wie im gesamten bisherigen Saisonverlauf zusammen. Als man dann in der Schlussphase die Zügel etwas schleifen ließ, kamen die Gäste noch zu drei Toren. Stefan Denk traf erst den Pfosten, dann zum 5:1 (85.), Peter Beierkuhnlein staubte nach einem 30-Meter-Pfostenschuss von Tobias Grünewald zum 5:2 ab (85.), und Benedikt Merch köpfte ungestört eine Ecke zum 5:3-Endstand in die Maschen (90.+3). "Das war jugendlicher Leichtsinn", nahm Trainer Robert Walch die Seinen in Schutz. Mit Schmoll, Krammer, Jorsch, Liebsch, Obermeyer und Kaczmarczyk standen zu diesem Zeitpunkt immerhin sechs Kicker unter 20 Jahren auf dem Platz. Da kann man diese kleinen Schönheitsfehler durchaus verzeihen.
TSV Gersthofen: Krieglmeier - Schmoll, Richter, Mittelbach (78. Kaczmarczyk), Krammer - Nießeler (58. Liebsch), Jorsch, Wenni, Fischer - Neumeyer (68. Obermeyer), Römer.
FC Falke Markt Schwaben: Preußer - Bonnet, Merch, Lexa, Stegmeier (46. Sylejmani) - Beierkuhnlein, Steppen, Schmalz, Mrowczynski (46. Grünewald) - Bareuther (73. Frerischs), Denk.
Tore: 1:0 (5.) Neumeyer, 2:0 (12.) Merch (Eigentor), 3:0 (25.) Neumeyer, 4:0 (51.) Neumeyer, 5:0 (75.) Wenni, 5:1 (83.) Denk, 5:2 (85.) Beierkuhnlein, 5:3 (90.+3) Merch. - Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing). - Zuschauer: 350. - Bes. Vorkommnis: Falke-Co-Trainer Moreno Beran wird von der Bank verbannt (31.).