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Neusäß: Locker durch den Lockdown: Fit im Treppenhaus

Neusäß

Locker durch den Lockdown: Fit im Treppenhaus

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    Zwischen vielen selbst gemalten Bildern zeigt Susanne Ziegler, wie man sich im Treppenhaus mit Hilfe der Stufen und Geländer eine Fitnesseinheit geben kann.
    Zwischen vielen selbst gemalten Bildern zeigt Susanne Ziegler, wie man sich im Treppenhaus mit Hilfe der Stufen und Geländer eine Fitnesseinheit geben kann. Foto: Marcus Merk

    Seit sieben Jahren betreibt Susanne Ziegler in Hammel ein Studio für Pilates, Yoga und Qigong. „fit und fidel“ heißt das Studio, das seit Beginn der Corona-Pandemie mittlerweile den neunten Monat geschlossen bleiben muss. Auch die Pilates-Kurse auf einem Stand-Up-Board auf der Schmutter können nicht stattfinden. Also liefert die 52-Jährige ihre Übungsstunden online, erstellt zwei Videos pro Woche oder tritt im Stream vor ihre Kunden.

    „In den Hintergrund hänge ich immer ein neues meiner gemalten Kunstwerke und versuche sie zu verkaufen“, erzählt die ehemalige Lehrerin für Werken und Technisches Zeichnen. Die Einnahmen hat sie einem Verein gespendet, der sich für Familien in Tibet einsetzt. „Die nächsten Verkäufe werde ich wohl dem Studio spenden, da es langsam eng wird“, sagt Susanne Ziegler nachdenklich. Im ersten Lockdown hatte sie noch Corona-Hilfe bekommen. Diese soll sie jetzt zurückzahlen, weil das Studio nicht ihre Haupteinnahmequelle ist. Sie hat zudem einem Bürojob in der Kinder- und Jugendhilfe.

    Malen als Trauertherapie

    Bereits vor drei Jahren wurde sie von einem schweren Schicksalsschlag getroffen. Ihr ältester Sohn kam bei einem unverschuldeten Motorradunfall ums Leben. Susanne Ziegler suchte sich einen Weg aus der Dunkelheit und fand im Malen eine Therapie zur Trauerbewältigung. Ihre farbenfrohen Bilder voller Energie zeigen meist Tiere.

    Das Pilatesstudio von Susanne Ziegler ist seit neun Monaten geschlossen.
    Das Pilatesstudio von Susanne Ziegler ist seit neun Monaten geschlossen. Foto: Marcus Merk

    Der Hausgang hängt voll davon. Zwischen Ziegen und Kängurus hängt sich Susanne Ziegler für unsere Leserinnen und Leser ins Zeug. Zunächst stellt man sich mit den Fußspitzen auf eine Stufe und bewegt die Fersen abwechseln auf und ab. „Diese Venenpumpe regt den Kreislauf an, macht wach, wenn man mal schlapp ist“, lacht Susanne Ziegler und stellt ein Bein drei Stufen nach oben. Dann greift sie mit einer Hand nach dem Geländer, hebt den anderen Arm hoch, neigt sich zur Seite und zieht die Hand aufs Geländer. Mit beiden Händen wandert man nun nach unten, dreht dabei den Oberkörper bis man nach hinten blickt. Das selbe funktioniert in der anderen Richtung mit dem anderen Bein an der Wand.

    Um den Rücken zu dehnen, stützt man sich mit den Füßen unten ab und hängt sich mit dem Armen am Geländer aus oder man stellt die Hände auf die nächste Treppenstufe und beugt sich tief nach unten. „Dann kann es wieder weitergehen“, lacht Susanne Ziegler und verschwindet in ihrem Atelier.

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