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Leichtathletik: Zum Abschluss noch ein großer Wurf

Leichtathletik

Zum Abschluss noch ein großer Wurf

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    Gold und Silber gab es für die Meitingerin Christina Kratzer über 1500 und 800 Meter.
    Gold und Silber gab es für die Meitingerin Christina Kratzer über 1500 und 800 Meter. Foto: Werner Friedel

    Mit Glanzleistungen beeindruckten einige Leichtathleten aus dem Augsburger Land zum Saisonabschluss bei den bayerischen Meisterschaften in Erding. Laura Val aus Gersthofen und Christina Kratzer aus Meitingen holten sich dabei Goldmedaillen.

    Mit dem bayerischen Meistertitel und 48,30 Meter im Speerwerfen der U18-Juniorinnen beendete die Gersthoferin Laura Val von der LG Augsburg die Saison 2020. „Eigentlich wollte ich da schon über 50 Meter werfen, nachdem ich als schwäbische Meisterin in Friedberg meine persönliche Bestleistung auf 49,31 Meter gesteigert habe. Leider hat es nicht ganz geklappt“, sagt die Gymnasiastin der zehnten Klasse des Augsburger Peutinger-Gymnasiums. Als Fazit dieser Saison verrät sie: „Das war bisher die beste meiner bisherigen Karriere, obwohl ich 2019 deutsche Vizemeisterin der U16-Junioren wurde. Aber der vierte Platz bei der diesjährigen Meisterschaft der U18 hat einen anderen Stellenwert.“

    Bei der 16-Jährigen, die mit der Leichtathletik bei der LG ESV/Neusäß begann, ging es zuletzt steil bergauf. Nach ihrem Wechsel zum TSV Göggingen und der LG Augsburg stagnierten ihre Leistungen. Die ehemalige deutsche Speerwurf-Meisterin und zweifache Olympiateilnehmerin Almut Brömmel bescheinigte Laura Val großes Talent, aber nicht den notwendigen Trainingsfleiß. „Das kann ich so nicht stehen lassen. Es hing von verkehrstechnischen Problemen ab, denn meine Mutter ist Altenpflegerin. Aber das ist jetzt alles geregelt“, lautet der Kommentar zu diesem Thema. Mit 42 Metern hat Laura die Saison begonnen und sich um sieben Meter gesteigert. Auch dafür gibt es eine Erklärung: „Ich habe mit Tim Osenberg einen Trainer, der selbst Speerwerfer war, dem ich voll vertraue und der mich technisch und auch kräftemäßig verbessert hat.“ Als Vierte der deutschen Bestenliste und mit deutlichem Vorsprung als Nummer eins der bayerischen Bestenliste geht Laura Val in das Jahr 2021. In der neuen Saison hofft sie zudem, ihren 20. Platz in der europäischen Bestenliste verbessern zu können.

    Ein Versuch, in die Eliteschule des Sports in München zu kommen, war erfolglos. „Aber dank des Peutinger-Gymnasiums habe ich auch Freiräume für den Sport“, freut sich die 16-Jährige. Dank ihrer guten Leistungen und der Zugehörigkeit zur deutschen Spitze kommen auch Einladungen zu größeren Sportfesten. „Ich war in Wetzlar mitten unter Welt- und Europameistern. Das war ein so geiles Gefühl und ein unbeschreibliches Erlebnis. Aber auch Ansporn, einmal dahin zu kommen. Damit hatte ich nie gerechnet, als ich bei der LG ESV/Neusäß begonnen habe“, sprudelt es aus dem Speerwurftalent heraus.

    Bevor es in ein gezieltes Wintertraining geht, steht erst einmal eine Regenerationspause an. Für ein junges Mädchen gibt es ja auch noch andere Dinge als nur den Sport. Zum Beispiel Freunde treffen. „Immerhin kam das angesichts der Wettkämpfe und des Trainings etwas zu kurz. Seit ich Leistungssport betreibe, habe ich keine Zeit für andere Hobbys, und auch die Zeit für Freunde ist knapp bemessen“, gesteht Laura Val. 2021 wartet ein großes Ziel, die U18-Europameisterschaft. Auf dem Weg dahin wird sie nicht nur die Unterstützung von Mutter Vanja benötigen, die stolz auf ihre Tochter ist.

    Christina Kratzer, Mittel- und Langstreckenläuferin aus Meitingen, die für die LG Zusam startet, wurde für ihre beherzten Auftritte mit dem Meistertitel über 1500 Meter sowie der Silbermedaille über 800 Meter bei den Frauen belohnt.

    Kälte und Dauerregen erwarteten die Läuferinnen am ersten Wettkampftag auf der 1500-Meter-Distanz. Unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen zeigte Christina Kratzer läuferisch wie auch taktisch ein perfektes Rennen.

    Beherzter Auftritt wird mit Goldmedaille belohnt

    300 Meter vor dem Ziel erhöhte sie überfallartig das Tempo und setzte sich schnell einige Meter von ihren Konkurrentinnen ab. Beflügelt durch die Führungsposition baute sie den Vorsprung bis ins Ziel noch deutlich aus. In hervorragenden 4:40,78 Minuten lag die 30-Jährige fast fünf Sekunden vor der Zweitplatzierten Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München) und freute sich riesig über ihren ersten bayerischen Meisterschaftserfolg.

    Tags darauf nahm die Entscheidung über 800 Meter der Frauen einen spannenden Verlauf. Christina Kratzer stand mit zehn weiteren Läuferinnen erneut am Start. Auf der Gegengeraden versuchte sie zum Angriff anzusetzen, war aber auf der Innenbahn eingeschlossen und fand keine Lücke. Erst 200 Meter vor dem Ziel ergab sich die Chance zur Positionsverbesserung. Nur die führende Bambergerin Sara Weichert war schon zu weit entwischt. Der zweite Platz, verbunden mit dem Gewinn der Silbermedaille in persönlicher Bestzeit von 2:16,39 Minuten, bedeutete einen vorher nicht erwarteten Erfolg.

    Felix Luckner wechselt zur LG Stadtwerke München

    Einen starken Saisonausklang feierte Felix Luckner (LG Reischenau-Zusamtal). In seiner Spezialdisziplin über 5000 Meter kam der 25-Jährige in 15:55 Minuten auf Platz drei und holte sich die Bronzemedaille. Der Sieg ging an Daniel Rosenberg (Hof) in 15:08 Minuten, 20 Sekunden dahinter folgte Johannes Hillebrand (Stadtwerke München).

    Dies war der letzte große Wettkampf, den Luckner im grünen Trikot der LG Reischenau-Zusamtal absolvierte, denn er verabschiedet sich aus Dinkelscherben und von seinem langjährigen Trainer Franz Herzgsell. Der LG-Spitzenläufer hat sein Studium beendet, wohnt nun in München und startet ab November für die LG Stadtwerke München, bei der er zuletzt bereits trainiert hat. Felix Luckner bot in den wenigen Wettkämpfen dieses Jahres einige spektakuläre Läufe und stellte persönliche Bestleistungen über verschiedene Distanzen auf. (ref, wf, luk)

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