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Leichtathletik: Mit starkem Endspurt zu drei Goldmedaillen

Leichtathletik

Mit starkem Endspurt zu drei Goldmedaillen

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    Rainer Hintschich von der LG Reischenau-Zusamtal holte bei den deutschen Seniorenmeisterschaften drei Goldmedaillen.
    Rainer Hintschich von der LG Reischenau-Zusamtal holte bei den deutschen Seniorenmeisterschaften drei Goldmedaillen. Foto: Foto: Martin Herzgsell

    Minden Einen in der Geschichte der LG Reischenau-Zusamtal noch nie da gewesenen Erfolg konnte Rainer Hintschich verbuchen. Bei den deutschen Seniorenmeisterschaften in Minden holte der 55-jährige Gabelbacher über 800, 1500 und 5000 Meter drei Goldmedaillen in die Reischenau.

    Mit Topzeiten über alle Strecken hatte sich Hintschich in den vergangenen Wochen unweigerlich in die Favoritenposition gelaufen, wie auch ein Blick in die Liste der teilnehmenden M-55-Athleten offenbarte: Hintschich hatte auf allen Distanzen die schnellste Meldezeit. Wie er jedoch die Belastung von drei Meisterschafts-Läufen innerhalb von 70 Stunden wegstecken würde, war eine andere Sache. Eine entscheidende Frage war es somit, ob Hintschich es über drei Tage hinweg schaffen konnte, Spannung und Entspannung richtig zu dosieren, um einerseits in jedem Rennen „voll da zu sein“ und andererseits zwischen den Läufen ausreichend zu regenerieren, sowohl in physischer wie auch in mentaler Hinsicht.

    Erster Streich über 800 Meter

    Am Freitag stand zuerst der 800-Meter-Lauf auf dem Programm. Neben Dauerkonkurrent Walter Rentsch vom LC Aichach war hier besonders der vielfache deutsche Meister Bernd Bächle aus Hessen ein ernst zu nehmender Konkurrent. In dem Wissen, noch zwei Rennen vor sich zu haben, ließ Hintschich seine Konkurrenten das Tempo auf den ersten 600 Metern vorlegen. In der Schlusskurve setze er sich dann an die Spitze und packte auf den letzten 100 Metern seinen gefürchteten Endspurt aus. Dem hatten weder Rentsch noch Bächle was entgegenzusetzen und so überquerte Hintschich nach 2:13,34 Minuten deutlich vor Rentsch (2:14,81) und Bächle (2:16,33) den Zielstrich.

    Nach dem erfolgreichen Anfang stand der Gabelbacher 24 Stunden später erneut an der Startlinie, zum Rennen über 5000m, das gemeinsam mit der Klasse M50 gestartet wurde. Hier orientierte sich Hintschich an Helmut Kreidner aus Berlin, der sich im Vorfeld als schnellster Konkurrent herausgeschält hatte. Nach zwei locker gelaufenen Kilometern wurde auch auf den beiden folgenden Kilometerabschnitten taktiert. Auf den letzten 1000 Metern wurde es dann schlagartig schnell und Hintschich hatte Mühe, der Tempoverschärfung von Kreidner und den davor laufenden M50er zu folgen. Mit großem Kampfgeist konnte er jedoch bis zur Zielgeraden in Schlagdistanz zu Kreidner bleiben und spurtete diesen dann in bewährter Manier nieder. In 16:52,58 Minuten erzielte Hintschich zudem eine persönliche Jahresbestleistung und konnte sich bei der Siegerehrung seine zweite Goldmedaille umhängen lassen.

    Spezialstrecke 1500 Meter

    Die schwierigste Aufgabe stand dann am Schlusstag über 1500 Meter an: Auf seiner Spezialstrecke war Rainer Hintschich wiederum Favorit, doch seine Hauptkonkurrenten Rentsch und Bächle hatten Kräfte gespart, indem sie die 5000 Meter-Strecke nicht gelaufen waren. Im Vertrauen auf seinen bereits zweimal erfolgreichen Endspurt ließ Hintschich wiederum seine Konkurrenten das Tempo bestimmen. Und erneut konnte er auf den letzten 100 Metern den Hebel zum Sprint umlegen. Nach 4:31,92 Minuten überquerte er deutlich vor Rentsch (4:33,66) und Bächle (4:33,68) den Zielstrich.

    So hatte der 55-Jährige das „im Hinterstübchen erträumte“, aber kaum für möglich Gehaltene erreicht, nämlich drei Goldmedaillen bei einer deutschen Meisterschaft zu erringen. Überglücklich nahm er die Glückwünsche seiner Kontrahenten entgegen, die neidlos anerkennen mussten, das an diesem Wochenende gegen den Gabelbacher kein Kraut gewachsen war. Hintschich wird nun versuchen, in den kommenden Wochen bei qualitativ gut besetzten Läufen an den Start zu gehen, um seine „Traumsaison“ noch mit der ein oder anderen persönlichen Bestzeit zu krönen.

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