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Leichtathletik: Landschaft kommt vor Laufzeit

Leichtathletik

Landschaft kommt vor Laufzeit

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    „Bei solch schwierigem Gelände geht es mir vorwiegend um die Eindrücke auf der Strecke. Zeiten spielen dabei keine Rolle.“Erich Kunz
    „Bei solch schwierigem Gelände geht es mir vorwiegend um die Eindrücke auf der Strecke. Zeiten spielen dabei keine Rolle.“Erich Kunz

    Meitingen-Herbertshofen Nach Hawaii, New York und dem berüchtigten Bergmarathon im Jungfraugebiet in der Schweiz war der sportlich vielseitige 62-jährige Herbertshofer Altherrenfußballer Erich Kunz diesmal mit seiner Frau Maria beim Rennsteiglauf in Oberhof dabei. Begleitet wurden sie von ihren Thierhaupter Lauffreunden Manfred Tautz und Ilse Kleinle. Erich Kunz lief den Marathon über 43,5 Kilometer und belegte den 2329. Rang von insgesamt 3422 Startern. Maria Kunz lief den Halbmarathon und erreichte als 1232. von 1945 teilnehmenden Frauen das Ziel, in ihrer Altersklasse wurde sie 78. von 163 Teilnehmerinnen. Manfred Tautz freute sich in der Altersklasse M50 über Rang 370 von 508 Startern und erreichte Platz 3040 von 4102 im Halbmarathon gestarteten Männern.

    Der Rennsteiglauf ist nicht nur ein Marathon, sondern besteht aus drei Hauptläufen und verschiedenen Lauf- und Walkingangeboten bis zu 50 Kilometer Länge. Der 40. Jubiläumslauf war Kult und Faszination zugleich. Der Cross- und Landschaftslauf auf dem Kammweg des Thüringer Waldes ist der größte Landschaftslauf Mitteleuropas und gewiss einer der schönsten und härtesten zugleich. Von diesmal 16042 gestarteten Sportlern erreichten 15978 das Ziel in Schmiedefeld. Trotz der schwierigen Strecke gab es hervorragende Laufzeiten, so die Siegerzeit beim Halbmarathon 1,11 Stunden, beim Hauptmarathon 2,38 Stunden und 5,10 Stunden für den Supermarathon von 72,7 Kilometer.

    Erich Kunz schilderte seine Eindrücke: „Am Vortag besuchten wir das gigantische Wintersportzentrum von Oberhof. In einer großen Halle können die Athleten das ganze Jahr über auf Kunstschnee bei konstant minus 3-4 Grad trainieren. Eine Runde in dem Gebäude ist fast zwei Kilometer lang, ähnlich wie bei den Wettbewerben im Winter im Freien. Nebenan ist die Biathlon-Arena, in der Anfang Januar immer die Weltcups stattfinden. Am Abend war im Hotel noch eine Besprechung für den folgenden Lauftag mit zwei Biathlon-Experten, die auch einige Ratschläge gaben: Gerald Hönig, der Bundestrainer der Biathlon-Frauennationalmannschaft, und Katrin Apel, mehrfache Medailliengewinnerin bei Olymiaden, Weltcups und Weltmeisterschaften.“

    Zahlreiche Prominente waren unter den Läufern, wie Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, Täve Schur, ehemaliger Radweltmeister und DDR-Idol, der als 81-jähriger den Halbmarathon bewältigte, sowie Sportidole wie Jens Weisflog und Sven Fischer. Von den aktuellen Biathleten spielten vor allem Juliane Döll als Zweite der Frauen eine gute Rolle.

    In seinen jetzt elf Jahren Marathonzeit bevorzugte Erich Kunz bis vor fünf Jahren möglichst flache Strecken und achtete dabei auf eine gute Laufzeit. Jetzt hat er seine Vorliebe für Landschaftsläufe entdeckt. Dreimal lief er bereits den Jungfrau-Marathon in der Schweiz, für ihn einer der schönsten der Welt, im vorigen Jahr den Brocken-Marathon und nun den Rennsteiglauf. „Bei solch schwierigem Gelände geht es mir vorwiegend um die Eindrücke auf der Strecke, die ich oft mit dem Fotoapparat festhalte. Zeiten spielen dabei keine Rolle. Da es in meinem Trainingsgelände in Herbertshofen – vorwiegend im Lechgebiet – mit Bergen schlecht aussieht, ist für einen Flachländer ohne entsprechendes Hügeltraining nicht an vordere Platzierungen zu denken.“ So gingen fünf der sechs Tagessiege am Rennsteig bei den Hauptstrecken an Läufer aus Thüringen, die in der hügeligen Landschaft ausgezeichnete Trainingsmöglichkeiten besitzen.

    Für ihren nächsten Lauf haben sich Erich Kunz und seine Frau Maria noch nicht entschieden, doch sollte sein kleines Jubiläum von dann 25 Marathonläufen etwas Besonderes sein.

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