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Leichtathletik: Eine überragende Erscheinung

Leichtathletik

Eine überragende Erscheinung

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    Marlene Gomez-Islinger (171) startete mit den Männern und stellte einen neuen Stadionrekord über 3000 Meter auf.
    Marlene Gomez-Islinger (171) startete mit den Männern und stellte einen neuen Stadionrekord über 3000 Meter auf.

    Er war nicht nur aufgrund seiner Körpergröße die überragende Erscheinung beim Abendsportfest der SpVgg Auerbach-Streitheim im Horgauer Rothtalstadion. Stattliche 2,11 Meter misst Christian Zimmermann vom Kirchheimer SC. Mit 19,62 Meter wurde er in diesem Jahr deutsche Vizemeister im Kugelstoßen. Und weil der Deutsche Leichtathletik-Verband keine Kugelstoßer für Olympia nominiert hat, konnte der 26-Jährige in Horgau an den Start gehen.

    So richtig Spaß machte ihm das im Nieselregen, der pünktlich zum ersten Startschuss einsetzte, nicht. „Der Regen macht alles seifig“, erklärte er. Vor jedem Versuch wischte er deshalb erst mit einem Handtuch den Ring und dann seine Schuhe trocken. Nach einem ersten, ungültigen Versuch, wuchtete Zimmermann die 7,26 Kilogramm schwere Kugel auf 18,57 Meter. Das reichte für einen neuen Stadionrekord. „Ich will mich nicht in der letzten Trainingswoche noch verletzten“, meinte der Hüne mit Blick auf die süddeutschen Meisterschaften, zog wieder die Trainingsjacke mit der Aufschrift „Germany“ über, um sich die 100-Euro-Geldprämie von Wüstenrot-Regionalverkaufsleiter Alexander Kohler abzuholen.

    Diese gab es auch für Marlene Gomez-Islinger vom SSV Ulm 1946. Die zur deutschen und europäischen Triathlon-Spitze zählende Athletin konnte eine bisherige Bestzeit von 9:21 Minuten vorweisen und ging somit im schnellsten Männerlauf an den Start. Mit einem eigenen Schrittmacher. So blieben die Uhren bei sehr starken 9:34,04 Minuten stehen – der zweite neue Stadionrekord an diesem Abend.

    Zwei Bundestrainer waren von den Leistungen angetan

    Es ist schon erstaunlich, wer an diesem trüben Mittwochabend alles den Weg nach Horgau gefunden hatte. „Diesmal wurden alle Rekorde in Qualität und Quantität gebrochen“, freute sich Abteilungsleiter Johan Kohler, der in 45 Jahren Abendsportfest schon viel erlebt hat: „Aber so fertig war ich hinterher noch nie.“. Mit 275 Athleten aus 65 Vereinen, die über 400 Meldungen abgaben, wurde die Grenze des Machbaren für die 52 freiwilligen Helfer des Vereins erreicht. Unter ihnen war auch der Vorsitzende Ludwig Furnier, der beim Weitsprung das Messband anlegte. Einen Tag vor Meldeschluss musste das Portal im Internet geschlossen werden.

    Ohne Anmeldung kreuzten mit Sebastian Kneifel (Hochsprung) und Jonas Bodewig (Speerwurf) auch zwei Leichtathletik-Bundestrainer sowie der Bundesstützpunktleiter Michael Wilms und die deutsche Dreisprungmeisterin und Olympiateilnehmerin Christin Gierisch im Rothalstadion auf und verfolgten die Wettkämpfe.

    Nach Meinung von Fachleuten war dieses Abendsportfest auch von den weiteren Ergebnissen her ein absolutes Spitzensportfest. Dazu gehören auch die 66,07 m von Linus Limmer, die 43,86 m bei der Jugend von Luisa Tremel (beide LG Stadtwerke München) und die 47,37 m von Laura Val (LG Augsburg) jeweils im Speerwurf, sowie die 2:12,18 Min. von Julia Raith (LAC Quelle Fürth/weibl. Jugend) über 800 Meter.

    Vom Veranstalter SpVgg Auerbach/Streitheim ragten Lucas Wiedemann in U16 mit Siegen über 100 m (12,04 Sek) und im Speerwurf 35,54 m, die 12,05 m im Kugelstoßen und von Tobias Stiastny in der gleichen Altersklasse, die 11,55 Sek über 100 m bei den Männern von Simon Kastner und vor allem die 7,53 Sek. von Rebecca Hagner (U12) über 50 m heraus.

    Probleme gab es am Ende nur beim abschließenden 3000 Meter-Lauf. Nein, nicht wegen der hereinbrechenden Dunkelheit. Die Freiwillige Feuerwehr Auerbach half hier mit zusätzlichen Strahlern aus. Trotzdem gab es Verzögerungen, da die hochempfindliche Zielkamera nicht alle Startnummern mehr erkennen konnte.

    Auch sorgte die Zuordnung der 33 Läuferinnen und Läufer am Ende für Ärger, da ein Drittel der Starter keine bisherigen Bestzeiten angegeben und somit vom EDV-Wettkampfprogramm in den langsamen Lauf eingeteilt wurden. Für Verzögerung sorgte hingegen ein „Spaziergänger“. Alois Hermann Nusko benötige im zweiten Lauf als Jogger die doppelte Zeit, als im engen Zeitplan vorgesehen war. (mit koh)

    Viele weitere Bilder vom Abendsportfest finden Sie unter www.augsburger-allgemeine-land.de

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