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Leichtathletik: Blau-Weiß beherrscht die Szene

Leichtathletik

Blau-Weiß beherrscht die Szene

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    Trotz Vorbereitung zur letzten Disziplin seines Zehnkampfes, dem 1500-Meter-Lauf, lies es sich David Kirch nicht nehmen, seinen Vereinskameradinnen im Siebenkampf (von links Emily Schuster, Sophia Müller und Sina Kemmerling) zu ihren Medaillen zu gratulieren. Am Ende seines Zehnkampfes gab es dann für ihn ebenfalls eine Gold- und Bronzemedaille für Fünf- beziehungsweise Zehnkampf.
    Trotz Vorbereitung zur letzten Disziplin seines Zehnkampfes, dem 1500-Meter-Lauf, lies es sich David Kirch nicht nehmen, seinen Vereinskameradinnen im Siebenkampf (von links Emily Schuster, Sophia Müller und Sina Kemmerling) zu ihren Medaillen zu gratulieren. Am Ende seines Zehnkampfes gab es dann für ihn ebenfalls eine Gold- und Bronzemedaille für Fünf- beziehungsweise Zehnkampf. Foto: Johann Kohler

    „Wie schafft es die SpVgg Auerbach/Streitheim immer wieder, bayerische Meister hervorzubringen?“ Diese Frage wurde am Fuße der Zugspitze nicht nur einmal gestellt, denn Blau-Weiß beherrschte die Leichtathletik-Szene am Rande der Loisach. Zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze – eine Medaillenausbeute, die niemand im Auerbacher Lager im Vorfeld für möglich gehalten hätte. Und das nur bei vier Startern, die die hohe Qualifikationsnorm geschafft hatten.

    Nachdem die bayerischen Mehrkampfmeister des vergangenen Jahres bei den 14-Jährigen – Angela Stockert und Simon Kastner – schon seit Monaten mit diversen Verletzungen zu kämpfen haben, springen ihre Vereinskameraden und -kameradinnen in die Lücke und mischen den Rest von Bayern auf.

    Der Kampf auf der Leichtathletikbahn mit den Besten aus ganz Bayern schien David Kirch, Sophie Müller, Emily Schuster und Sina Kemmerling regelrecht zu beflügeln. So fielen persönliche Bestleistungen und Vereinsrekorde wie reife Früchte.

    Trainer Jan Jäger, der mit Rebecca Juraschek den 17-jährigen David Kirch trainiert, musste mit ansehen, wie sein Schützling zwei seiner Vereinsrekorde aus dem Jahr 1999 und 2000 löschte. 110 Meter Hürden in 15,94 und den Weitsprungrekord von 6,30 auf jetzt 6,66 Meter. Aber auch in den restlichen Disziplinen war Kirch überragend. So hatte er nach dem ersten Tag, der als Fünfkampf gewertet wurde, 3334 Punkte, entthronte damit die Favoriten Manuel Riemer aus Wasserburg und Lukas Hofmann aus Burghausen deutlich und wurde bayerischer Meister.

    Vier Auerbacher für die deutsche Meisterschaft qualifiziert

    Sehr gut ging es für David Kirch auch am zweiten Tag weiter, er war auf Silber-Kurs. Beim Speerwurf blieb er jedoch mit 41,52 Meter um einiges unter seiner Bestleistung, brauchte aber beim abschließenden 1500-Meter-Lauf bei 37 Grad Hitze nicht mehr alles zu geben, denn 6250 Punkte reichten nach der Goldmedaille im Fünfkampf locker zu Bronze im Zehnkampf. Mit dieser Punktezahl qualifizierte er sich für die deutsche Mehrkampf-Meisterschaft am 22. und 23. August in Lage.

    Dahin fahren auch die drei Schützlinge von Trainer Lothar Schmitt, die im Siebenkampf U16 über sich hinaus wuchsen. Allen voran die 15-jährige Sophia Müller, die Gold unter den besten 18 Mehrkämpferinnen Bayerns holte. Sie erzielte in den meisten Disziplinen Bestleistungen, in der der neue Vereinsrekord von 12,07 Sekunden über 80 Meter herausragte. Den alten Rekord hielt Kathrin Oechsner aus dem Jahre 2006 mit 12,11 Sekunden.

    Sophia Müller war in diesem Mehrkampf nicht mehr zu halten und steigerte sich von Disziplin zu Disziplin. Bis zum mörderischen 800-Meter-Lauf, wo sie mit 2:23,59 Minuten die zweitbeste Zeit aller Teilnehmerinnen erzielte und mit 3607 Punkten ganz oben bei der Siegerehrung stand.

    Eine Altersklasse tiefer bei der W14 starteten Emily Schuster und Sina Kemmerling. Nach ihrem Sieg bei den südbayerischen Mehrkampfmeisterschaften vor fünf Wochen wollte Schuster unter die ersten Fünf kommen. Aber es wurde noch besser, denn sie holte ebenfalls Bestleistung um Bestleistung.

    Die Krönung war der neue Vereinsrekord über 80 Meter Hürden in 12,18 Sekunden von ihrer Vereinskameradin Sophia Müller. Aber auch die 13,24 Sekunden über 100 Meter und die 4,68 Meter im Weitsprung konnten sich sehen lassen, und nach Addition aller Punkte aus sieben Wettbewerben waren die 3453 Zähler der dritte Rang.

    Nun kam es auf Sina Kemmerling an, um auch bei der Mannschaftswertung dabei zu sein. Und Kemmerling lief im Windschatten ihrer Kameradinnen ebenfalls zu großer Form auf. Dies zeigte sie schon in ihrer ersten Disziplin über 100 Meter, wo sie mit 12,93 Sekunden zum ersten Mal unter der 13 Sekunden-Schallmauer blieb und am Ende 3267 Punkte auf ihrem Konto bei hervorragendem siebten Rang unter 25 Mitbewerberinnen hatte.

    Nun fing das Rechnen an. Reichten die Punkte der drei Auerbacherinnen für eine Mannschaftmedaille? Locker! Mit insgesamt 10327 Punkten wurde man Vizemeister mit 731 Zählern vor dem Dritten aus Regensburg, aber nur 99 Punkte hinter dem neuen bayerischen Mannschaftsmeister von Quelle Fürth.

    Der hatte ausnahmslos nur 15-jährige Athletinnen im Team, während bei der SpVgg Auerbach-Streitheim Emily Schuster und Sina Kemmerling erst 14 Jahre alt sind.

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