Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Fußball-Nachlese: Angesäuerte Sieger, zuversichtliche Verlierer

Landkreis Augsburg

Fußball-Nachlese: Angesäuerte Sieger, zuversichtliche Verlierer

    • |
    Die Neusässer Bank schien von den Darbietungen beim 1:0-Sieg gegen den SSV Margertshausen wenig begeistert. Die Mienen von Trainer Karlheinz Pecher (weißes T-Shirt) und Betreuer Karl Lenz (links) sprechen dafür.
    Die Neusässer Bank schien von den Darbietungen beim 1:0-Sieg gegen den SSV Margertshausen wenig begeistert. Die Mienen von Trainer Karlheinz Pecher (weißes T-Shirt) und Betreuer Karl Lenz (links) sprechen dafür.

    Nein, es ist kein Aprilscherz. Aber es kommt selten vor, dass nach einem Spiel die Stimmung beim Verlierer fast besser ist, als beim Sieger. So war Karlheinz Pecher, der Trainer TSV Neusäß, trotz des 1:0-Erfolges gegen den SSV Margertshausen nach dem Schlusspfiff angesäuert: „Wir hatten wieder Hemmungen, das 2:0 zu machen. Wir sind drei Mal allein auf das Tor zugegangen und haben die Kiste nicht gemacht. Deshalb mussten wir bis zum Schluss zittern“, grantelte der Coach. „Da müssen wir einfach abgezockter werden.“ Nur das Ergebnis befriedige ihn, die Leistung nicht. Das war bereist nach 25 Minuten zu erkennen, als Pecher seine Ersatzspieler zum Warmlaufen schickte. Mit Emanuel Blenk. Ermias Gebisso, Daniel Scherer, Justin Kresse, Andreas Kastenhuber und Ciryll Siedlaczek fehlten ihm jedoch einige Alternativen. Auch sportlicher Leiter Günther Hausmann war nicht wirklich zufrieden: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht auf dieses Niveau einpendeln“, blickte er auf die letzten beiden Spiele zurück. Auch der 2:1-Sieg in Göggingen vor Wochenfrist war schmeichelhaft gewesen. „Margertshausen war hier mehr präsent, weil sie ganz einfach mehr wollten“, zog er verbal den Hut vor dem Gegner. Abteilungsleiter Ernst Krendlinger sah es hingegen ganz pragmatisch: „So lange wir schlecht spielen und gewinnen, ist doch alles in Ordnung.“

    Nach der ersten Enttäuschung strahlte Thomas Kempter mit der Frühlingssonne um die Wette: „Das war eine Steigerung um hundert Prozent im Vergleich zur letzten Woche beim 0:3 gegen Horgau. Auch die Stimmung in der Mannschaft ist sehr, sehr positiv, obwohl wir verloren haben“, berichtet der Trainer des SSV Margertshausen. „Wir haben gewusst, dass es hier extrem schwer wird, haben uns aber bis auf die ersten zehn Minuten bestens verkauft. Ja, wir hatten sogar die bessere Zweikampfbilanz und mehr Ballbesitz. Leider konnten wir uns nicht belohnen. Dazu hätten wir eine von unseren halben Chancen rein machen müssen.“ Doch der Auftritt beim Spitzenreiter gibt Kempter Zuversicht für den Rest der Saison: „Wenn wir diese Leistung konservieren können, werden wir uns im Abstiegskampf durchsetzen.“

    Der Abpfiff war noch nicht verhallt, da saß Oliver Haberkorn, der Trainer der SpVgg Westheim, nach der 2:3-Niederlage bei Suryoye Augsburg schon im Auto. Nicht aus Ärger über die seiner Meinung nach absolut unnötige Niederlage, sondern um vom Stadtwerke-Sportplatz schnellstmöglich Richtung Curt-Frenzel-Stadion zu brausen. Haberkorn ist nämlich ein glühender Fan der Augsburger Panther. „Den Jubel beim 1:1 habe ich noch von außen gehört, zum zweiten Drittel war ich dann drin. Nachdem seine Lieblinge mit einem 2:1-Sieg im siebten Spiel das Halbfinale der DEL erreicht haben, konnte Haberkorn schon wieder lachen: „Wenigstens ein Erfolgserlebnis.“ Zweimal war er zuletzt bei den Auswärtsspielen bei der Düsseldorfer EG mit dabei, am Mittwoch geht es mit den Panthern nach München.

    Dort wird auch Marco Löring vor Ort sein, der bei einem der Panther-Sponsoren arbeitet. Am Samstag durfte der Trainer des SV Cosmos Aystetten beim BCF Wolfratshausen ein 3:3 miterleben. „Das war auch irgendwie wie beim Eishockey“, beurteilte er lachend das Geschehen auf dem kleinen Kunstrasen. „Wir haben 20 Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel reingekommen sind. Da hätten wir noch das eine oder andere Tor kassieren können, doch Alex Bernhardt hat trotz der drei Gegentreffer gut gehalten“, ärgerte sich Löring maßlos, dass man erneut bei einem Standard gepennt hat: „Das ist langsam nicht mehr lustig.“ In der zweiten Halbzeit sei seine Mannschaft dann richtig gut gewesen, konnte das Spiel drehen und zweimal in Führung gehen. Zu allen drei Treffern lieferte Robert Markovic-Mandic die Vorarbeit. „Das 3:2 hätten wir gerne über die Linie gezogen“, sagt Löring, „das wär ein Highlight im Abstiegskampf gewesen.“ Letztlich sei das 3:3 zwar unglücklich und ärgerlich, aber insgesamt in Ordnung.

    „Es war nicht unser Tag! Wir waren nicht auf dem Damm und die ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz.“ Florian Fischer, der Spielertrainer des TSV Gersthofen, war nach der 2:3-Niederlage bei der SSV Glött ziemlich angefressen. „Obwohl wir darauf hingewiesen haben, wurde der Kampf nicht angenommen. Beim 1:0 hat die Zuteilung nicht gepasst, der Freistoß vor dem 2:0 war unnötig verursacht“, zählt er Unzulänglichkeiten auf. Erst dann habe man sich gefangen und die Zweikämpfe angenommen. Negativer Höhepunkt war die Rote Karte gegen Okan Yavuz. Nachdem der Gersthofer Kapitän vor der Glötter Bank an der Achillessehne gefoult wurde und er daraufhin seinen Schuh auszog, soll er diesen nach dem Gegenspieler geworfen haben. „Er hat den Schuh nur auf den Boden geschlagen“, berichtet Fischer, „das hat auch der Glötter Spieler bestätigt. Außerdem hat es der Schiedsrichter gar nicht gesehen.“ Erst nach Befragen seines Assistenten, der 30 Meter vom Ort des Geschehens entfernt war, habe er dann Rot gezogen. „Das war ungerechtfertigt, aber nicht verantwortlich für die Niederlage“, echauffiert sich Fischer.

    Mit Verstärkungen aus der ersten Mannschaft will man beim TSV Meitingen den Abstieg der „Zweiten“ aus der Kreisklasse Nordwest verhindern. Bisher hat das gut geklappt. Dem 3:0 beim SV Erlingen folgte ein 4:0 gegen den TSV Welden. Am Sonntag musste man den Aufstellungspoker allerdings unfreiwillig beenden. Nachdem Nemanja Ranitovic (Sprunggelenk) ausgefallen war und Daniel Deppner schon nach 35 Minuten verletzt raus musste, kam Fabian Wolf bereits in der ersten Halbzeit aufs Feld. Damit ist er für das absolute Kellerderby am kommenden Sonntag beim TSV Herbertshofen nicht spielberechtigt. Ursprünglich war sein Einsatz erst in den zweiten 45 Minuten geplant. Dann wäre er weiterhin in der zweiten Mannschaft spielberechtigt gewesen. So leistete Wolf die Vorarbeit zum 3:2-Siegtreffer im Spitzenspiel gegen den SC Bubesheim, der die Meitinger wieder von der Relegation träumen lässt. Wie schnell ein Neun-Punkte-Rückstand aufgeholt ist, hat zuletzt der FC Bayern München im Wettrennen mit Borussia Dortmund gezeigt.

    Einen Torwartwechsel gab es beim Bezirksligisten SC Altenmünster. Bei der zweiten Mannschaft des TSV Rain stand erstmals Winter-neuzugang Michael Feistle für Kevin Abold im Kasten. Aber auch der Ex-Horgauer konnte die dritte Niederlage des Aufsteigers im dritten Spiel nach der Winterpause trotz einiger guter Paraden nicht verhindern. Dabei führte sein Team zur Halbzeit bereits mit 2:0. Was sind die Ursachen für die Negativserie des SCA? Die Verantwortlichen rätseln darüber. Fakt jedoch ist, dass die Mannschaft in allen drei Spielen sämtliche Gegentore in der zweiten Halbzeit kassierte. (mit her)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden