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Landesliga Südwest: Wenig Kunst auf Kunstrasen

Landesliga Südwest

Wenig Kunst auf Kunstrasen

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    Neuzugang Mac Reinthaler mühte sich im Gersthofer Mittelfeld, konnte jedoch seiner Mannschaft beim ersten Einsatz über 90 Minuten keine Impulse verleihen.
    Neuzugang Mac Reinthaler mühte sich im Gersthofer Mittelfeld, konnte jedoch seiner Mannschaft beim ersten Einsatz über 90 Minuten keine Impulse verleihen. Foto: Marcus Merk

    Gersthofen Als Mirza Dzafic in der siebten Minute nur den Winkel des Gersthofer Tores anvisierte, ahnten die Zuschauer nicht, dass sie damit bereits eine von zwei spektakulären Szenen des Landesliga-Kellerduells zwischen dem TSV Gersthofen und dem SC Fürstenfeldbruck gesehen hatten. Die Zweite ergab sich sieben Minuten vor Schluss, als SCF-Keeper Lukas Welzmüller einen Ball, den Markus Nix nach Freistoß von Giuliano Manno irgendwie Richtung Tor gestochert hatte, gerade noch an den Pfosten lenken konnte. Dazwischen spielte sich das dürftige Geschehen meist zwischen den Strafräumen ab. Kein Wunder, dass am Ende nur eine torlose Nullnummer herauskam. „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“, wie Gästetrainer Tarik Sarisakal nach dem Schlusspfiff feststellte. Das gilt übrigens für beide Mannschaften, die weiterhin im hinteren Tabellendrittel herumdümpeln.

    Völlig verblüfft war Fürstenfeldbrucks Trainer Tarik Sarisakal, dass Anfang Oktober – noch dazu bei herbstlichem Sonnenschein – auf dem Kunstrasen gespielt wurde: „Das ist nicht die feine englische Art. Für uns ist das ein Nachteil.“ Als er jedoch den Platz in Augenschein genommen hatte, war er froh darüber. „Es ist unfassbar, wie tief der Boden ist. Das war eine absolut vernünftige Entscheidung.“

    Hohe Fußballkunst wurde auf dem Kunstrasen indes nicht geboten. Der TSV Gersthofen, der zunächst auf den angeschlagenen Kapitän Markus Nix und dessen Stellvertreter Ronny Roth (Grippe) verzichten musste, bekam erst nach einer guten Viertelstunde Zugriff auf die Partie, ging jedoch insgesamt zu zögerlich und unentschlossen zu Werke. So hätten Fatih Cosar, der einmal den Torhüter anschoss (9.) und später die Kugel übers Tor jagte (24.), oder Dennis Delalic (Kopfball, 16.) mit etwas mehr Konzentration durchaus für den Gersthofer Führungstreffer sorgen können. Auch die Gäste waren nicht gerade das, was man brandgefährlich nennt. Einen Schuss von Jerome Faye fälschte Dzafic ab, sodass der Ball am Tor vorbei flog (25.), ein Freistoß von Faye verfehlte den Kasten des aufmerksamen Stefan Brunner nur knapp (41.).

    Nach dem Wechsel sank das Niveau noch weiter ab

    Nach dem Wechsel sank das Niveau noch weiter ab. Vor allem in den Kreativabteilungen. Die sicheren Abwehrreihen hatten wenig Mühe, nichts zuzulassen. Gersthofen mühte sich zwar, doch Distanzschüsse von Eddi Keil und Johannes Raber wiesen eine zu große Streuung auf, eine Flanke von Cosar verpasste Jan Plesner (69.), neben Daniel Zweckbronner und Giuliano Manno der beste Gersthofer. Die Heimpremiere von Max Reinthaler im zentralen Mittelfeld verlief sehr unauffällig. Kein Torschuss, zahlreiche Fehlpässe. Dem 18-jährigen Italiener fehlt noch die Bindung zur Mannschaft. „Das ist kein Wunder. Er ist in einem anderen Land, da wird anders trainiert“, fordert Trainer Ivan Konjevic Geduld für den Neuzugang, der beim italienischen Erstligisten Udinese Calcio schon einen Kurzeinsatz in der Europa-League gegen den FC Liverpool vorweisen kann. „Max ist groß, kopfballstark und ballsicher. Er hat eine gute Ausbildung, aber keine ordentliche Vorbereitung, keine Fitness. Er muss stabiler werden“, ist sich Konjevic sicher, dass sich Reinthaler bis zur Winterpause weiter steigern wird. „Aber er allein kann keine Spiele gewinnen.“

    Konjevic bekam Unterstützung von seinem Fürstenfeldbrucker Kollegen. „Keine Kondition, keine Konzentration, keine Leistung“, erklärte er die Vorstellung seiner beiden Topstürmer Jerome Faye und Mirza Dzafic mit fehlender Fitness. „Wir müssen mit dem klarkommen, was wir haben und wollen weiter auf junge Spieler setzen“, so Konjevic.

    TSV Gersthofen: Brunner – Raber (77. Nix), Wenni, Zweckbronner, Keil – Cosar, Reinthaler, Plesner, Manno – Feil (83. Baur), Delalic (62. Ergenler).

    SC Fürstenfeldbruck: Welzmüller – Potenza, Rodenwald, Beinhofer, Meinberger – Murphy, Madar, Maurer, Ricter (61. Heinzinger) – Faye, Dzafic.

    Schiedsrichter: Johannes Wallmer (Steinach). – Zuschauer: 100.

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