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Landesliga Südwest: Ohne Saft und Kraft

Landesliga Südwest

Ohne Saft und Kraft

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    Das war’s. Giuliano Manno, Martin Wenni und Torhüter Stefan Brunner (von links) mussten beim 0:3 in Fürstenfeldbruck dreimal den Ball aus dem Netz holen. Der TSV Gersthofen muss weiter um den Klassenerhalt zittern.
    Das war’s. Giuliano Manno, Martin Wenni und Torhüter Stefan Brunner (von links) mussten beim 0:3 in Fürstenfeldbruck dreimal den Ball aus dem Netz holen. Der TSV Gersthofen muss weiter um den Klassenerhalt zittern. Foto: Oliver Reiser

    Es wäre die große Gelegenheit gewesen, ein erstes Schäfchen ins Trockene zu bringen. Ein Sieg beim punktgleichen SC Fürstenfeldbruck wäre die halbe Miete im Kampf um den Klassenerhalt der Fußball-Landesliga Südwest gewesen. Doch der Konjunktiv ist bekanntlich der Feind des Verlierers. Der TSV Gersthofen ließ diesen Matchball verstreichen, verlor dieses Sechs-Punkte-Spiel am Ende noch klar mit 0:3.

    Es ist keine Entschuldigung, dass der Fürstenfeldbrucker Führungstreffer durch einen Elfmeter fiel, bei dem selbst die einheimischen Zuschauer ungläubig den Kopf schüttelten. „Der ’Zwecke’ ist von hinten umgerannt worden!“, echauffierte sich am Spielfeldrand nicht nur der verletzte Ronny Roth. Vielleicht hatte Schiedsrichter Stefan Riethdorf (Ingolstadt) da noch die Rettungsaktion von Erik Repennig gegen Jerome Fayé im Kopf. Die war zwar hart – aber einwandfrei. Der erneut tadellos spielende Youngster hatte eindeutig den Ball gespielt. Christian Rodewald war’s egal. Der SCF-Kapitän verwandelte zum 1:0 (16.).

    Völlig verdient übrigens, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte TSV- Torhüter Stefan Brunner mit glänzenden Reflexen im 1:1 gegen Fayé (4.) und Armin Lange (8.) und bei einem Kopfball von Rodewald (6.) mehrmals einen Gegentreffer verhindert. Gersthofen indes hatte bei gefühltem Ballbesitz von 90:10 für Fürstenfeldbruck den gegnerischen Strafraum noch gar nicht betreten. Die einzige Chance, ein Heber von Markus Nix über den herausgeeilten Torwart, der aus unmöglichem Winkel am Außenpfosten landete, kam von außerhalb (9.).

    Trainer Ivan Konjevic hatte schnell gesehen, dass die Seinen wie gelähmt über den Rasen schlichen, nur reagierten und keinerlei Zugriff auf das Spiel bekamen. Er brachte bereits nach 39 Minuten Manuel Feil für Johannes Raber. Das schien unmittelbar nach dem Wechsel zu fruchten. Als jedoch Rodewald Nix im Strafraum umtrat, dass es im ganzen Stadion zu hören war, blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm (48.). Bei der letzten Möglichkeit für die Lechstädter behinderten sich Cosar und Daniel Zweckbronner gegenseitig (51.).

    Drei Offensivkräfte eingewechselt

    Obwohl Konjevic mit Marco Baur und Denis Delalic noch zwei weitere Offensivkräfte ins Spiel brachte, um zumindest noch den Ausgleich zu erzwingen, hatten nur die wesentlich spritzigeren Gastgeber Chancen. Tamas Madar (60.) und Fayé (67.) trafen innerhalb des Fünfmeterraumes das Tor nicht, einen Kopfball von Julian Maurer entschärfte Stefan Brunner mit einer sensationellen Parade (61.). „Bewegung! Alle!“, forderte der Schlussmann seine Mitspieler auf. Vergebens. Die wirkten, als wenn der eine oder andere schon mit dem Kopf bei einem anderen Verein wäre.

    In der Schlussphase machte es der TSV Gersthofen dem Gegner dann richtig leicht, das Ergebnis auszuweiten. Nach einem eigentlich schon geklärten Ball traf Tamas Madar zum 2:0 (86.). Und in der Schlussminute ließ sich Giuliano Manno von Ugur Alkan ausspielen, der mühelos zum 3:0 einnetzte.

    „Die Mannschaft wollte schon gewinnen, hatte sich auch viel vorgenommen“, nahm Bernhard Binswanger, Betreuer und Mitglied der Abteilungsleitung, die Truppe in Schutz. „Wenn wir das 1:0 machen, sieht die Sache vielleicht anders aus. Außerdem war das nie und nimmer ein Elfmeter.“ Damit aber genug mit Schönreden. „Das war einfach schlecht“, ist Binswanger ehrlich. „Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und kein Tor geschossen. Ich hätte gerne jeden Spieler einmal gefragt, ob er denn mit seiner Leistung zufrieden war. Jetzt wird es richtig eng.“

    SC Fürstenfeldbruck: Thiel; Maurer, Beinhofer (55. Kraus), Rodenwald, Madar, Heinzinger, Ricter (85. Meier), Türkan, Lange, Grotz, Fayé (74. Alkan).

    TSV Gersthofen: Brunner – Zweckbronner, Wenni, Repennig, Keil (65. Delalic) – Cosar, Kucjenic (55. Baur), Plesner, Raber (39. Feil); Manno, Nix.

    Tore: 1:0 Rodenwald (16./Foulelfmeter), 2:0 Madar (86.), 3:0 Alkan (90.). – Schiedsrichter: Riethdorf (FC Ingolstadt 04). – Zuschauer: 150.

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