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Landesliga Südwest: 300 Prozent Jobgarantie

Landesliga Südwest

300 Prozent Jobgarantie

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    Thomas Pflüger (links) , der Vorsitzende des SV Cosmos Aystetten, sieht sich derzeit Störfeuern aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Er stellt sich vor der anstehenden Relegation eindeutig hinter seinen Trainer Marco Löring.
    Thomas Pflüger (links) , der Vorsitzende des SV Cosmos Aystetten, sieht sich derzeit Störfeuern aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Er stellt sich vor der anstehenden Relegation eindeutig hinter seinen Trainer Marco Löring. Foto: Bernhard Weizenegger

    Mit zwei erschreckend schwachen Auftritten hat sich der SV Cosmos Aystetten selber in die Relegation um einen Platz in der Fußball-Landesliga Südwest gekickt. Der 0:2-Heimpleite gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht SC Oberweikertshofen, das sich mit einer 0:8-Klatsche gegen den FC Memmingen II aus der Liga verabschiedete, folgte ein 2:9-Debakel bei der U23 des Regionalligisten FV Illertissen. Auf dem Nebenplatz des Vöhlin-Stadions lieferten die Schützlinge von Trainer Marco Löring eine unterirdische Leistung ab, wie es selbst die Spieler formulierten. „Wir haben desaströs verloren“, sagt Thomas Pflüger, der Vorsitzende des SV Cosmos Aystetten.

    Viel schlimmer sei, dass „jetzt die ganzen Schlaumeier aus den Löchern kriechen, die dir in guten Zeiten auf die Schulter klopfen“, ärgert sich Pflüger, der bisher mit derartigem Gegenwind noch nicht konfrontiert war. Denn seit der Immobilien-Kaufmann sich bei den Cosmonauten engagiert, ging es stets bergauf. Von der Kreisliga bis in die Landesliga. Dass einige der Kritiker die Ablösung des Trainers fordern, lässt ihm den Kragen platzen: „Marco Löring ist und bleibt unser Trainer“, tritt er der Trainerfrage entschieden entgegen: „Da lasse ich nicht mit mir diskutieren. Er hat einen Vertrag. Wenn er geht, würde ich auch gehen“, stellt Pflüger seinem Coach eine „300-prozentige Jobgarantie“ aus.

    Alle waren schockiert, geknickt und ratlos

    Warum die Cosmos-Kicker derzeit wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen über den Platz irrlichtern, vermag man sich in Aystetten nicht zu erklären. „Das Spiel in Illertissen war ein Tiefschlag. Das sah aus wie Verweigerung. Wir waren alle schockiert“, so Thomas Pflüger, der nach 20 Minuten den Ort des Schreckens verließ und sich nach Rückkehr der Mannschaft fast zwei Stunden mit den Spielern zusammengesetzt hatte. „Alle waren geknickt und ratlos“, so Pflüger. „Vielleicht verstehen wir uns alle zu gut? Man spricht Fehler nicht an, sondern sieht darüber hinweg.“ Obwohl die schonungslose Analyse der Mannschaft gutgetan habe, fand man keine Erklärungen. „Auch vor dem Spiel in Illertissen hatten wir einen Mannschaftsabend mit einem gemeinsamen Essen“, berichtet der Fußball-Boss von großer Harmonie im Team. Nur auf dem Platz versteht das Team, diese geschickt zu verbergen.

    „Wir müssen jetzt Ruhe im Laden bewahren“, fordert Thomas Pflüger alle Beteiligten auf, kühlen Kopf zu bewahren und die „Störfeuer aus allen Richtungen“ einzustellen. „Auch wir haben Fehler gemacht. Und ich biete jedem einen Job an, der es besser kann.“ Besonders hart bestraft worden seien die Fehler im Falle des Olching-Spiels, in dem man einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hat, weil dessen Sozialversicherungsnachweis nicht rechtzeitig beim Verband eingegangen war. Der Spieler war jedoch im System des BFV nicht als nicht spielberechtigt markiert, wie das im Fall einer Sperre geschieht. Deshalb wurde das 0:0 im Nachhinein am grünen Tisch in eine 0:2-Niederlage umgewandelt und zusätzlich ein weiterer Punkt abgezogen. Dass diese beiden Zähler fehlen, hat zwar auf die Endabrechnung aufgrund der direkten Vergleiche keine Auswirkungen, hat jedoch in den Köpfen immer eine Rolle gespielt. „Wir haben eine Teilschuld“, räumt Thomas Pflüger ein, beklagt aber auf der anderen Seite die „Scheinheiligkeit des Verbandes“ nach verschiedenen mündlichen Auskünften.

    Dass der SV Cosmos Aystetten für die Relegation in die Gruppe Süd gelost wurde, will Thomas Pflüger nicht kommentieren: „Ich gebe keine Statements zum Verband mehr ab.“ Er zieht sogar Positives daraus: „Da wir die Gegner nicht kennen, wissen wir auch nicht, was auf uns zukommt.“ Am Donnerstag geht es zum SVN München, dem Vizemeister der Bezirksliga Oberbayern Süd, aus dem Stadtteil Neuperlach. Das Rückspiel findet am Sonntag (16 Uhr) in Aystetten statt. Im Falle eines Sieges wartet im alles entscheidenden Spiel der Sieger der Partie TSV Jetzendorf gegen FC Moosinning. Thomas Pflüger: „Wir haben uns in diese Situation gebracht und wollen versuchen, da wieder rauskommen. Aber müssen tun wir gar nichts. Es ist nur ein Hobby.“

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