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Landesliga Süd: Urgestein verlässt die Heimat

Landesliga Süd

Urgestein verlässt die Heimat

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    Vor zwei Wochen leistete Ronny Roth seinen Mannschaftskameraden in Fürstenfeldbruck noch moralischen Beistand. In der kommenden Saison kickt das Urgestein des TSV Gersthofen nun für den FC Affing.
    Vor zwei Wochen leistete Ronny Roth seinen Mannschaftskameraden in Fürstenfeldbruck noch moralischen Beistand. In der kommenden Saison kickt das Urgestein des TSV Gersthofen nun für den FC Affing. Foto: Oliver Reiser

    Im Mai reifen im Fußball Entscheidungen heran. Wenn sie nicht schon gefallen sind. So hat der TSV Gersthofen am vergangenen Wochenende ohne großes eigenes Zutun den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Südwest geschafft. Trainer Ivan Konjevic und seine Kicker können deshalb heute ganz entspannt zum letzten Saisonspiel zum VfB Durach fahren (Anpfiff 16 Uhr). Selten war die Formulierung vom Vereinsausflug ins Allgäu so zutreffend. Denn wer die blamable Vorstellung bei der 1:4-Heimpleite gegen den SV Mering gesehen hat, kann sich nicht vorstellen, dass diese Mannschaft nochmals so richtig abrockt.

    Die Aussicht, demnächst bei einem anderen Verein kicken zu können, der finanziell besser bestückt ist, als die Gersthofer, die an diversen Altlasten zu knabbern haben, trägt nicht dazu bei, den Kandidaten Flügel wachsen zu lassen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Verantwortlichen in Gersthofen klagen in diesen Wochen darüber, dass ihre Fußballer ihre Hausaufgaben vernachlässigen und über ein Engagement andernorts nachdenken. Trainer Ivan Konjevic sah am Samstag reichlich Ansatzpunkte zur Kritik. Er zeigte sich schlicht und ergreifend enttäuscht von seinen Mannen.

    Trotzdem scheinen die TSV-Kicker begehrt zu sein, denn der Ausverkauf geht weiter. Nach Daniel Zweckbronner, Markus Nix (beide SV Mering), Roman Artes (TSV Meitingen), Giuliano Manno (FC Affing) hat nun auch Eddi Keil, der als kickender Co-Trainer zum (Noch-)Ligarivalen TSG Thannhausen wechselt, seinen Abschied bekannt gegeben.

    Dabei war in den vergangenen Wochen ein interessantes Gebaren in der Amateurfußballszene der Region zu beobachten. Ein paar Vereine wie der TSV Rain, die TSG Thannhausen oder der SV Mering, die aufgrund ihrer finanziellen Potenz bei Amateurfußballern einen guten Ruf genießen, suchten sich namhaftes Personal zusammen. Nicht nur der TSV Gersthofen, sondern auch der FC Affing muss den Gürtel wesentlich enger schnallen. Trotzdem wechselt nun Ronny Roth, die Gersthofer Symbolfigur schlechthin, zum Bayernliga-Releganten über den Lech. Nach über 20 Jahren bricht der 28-Jährige, der seit der E-Jugend hier gekickt hat, sein Zelte bei den Schwarz-Gelben ab. „Wir haben ihm ein Angebot gemacht.“ Mehr will Ivan Konjevic zum Wechsel des Gersthofer Urgesteins, das seit der Winterpause mit einer doppelseitigen Schambeinentzündung ausgefallen ist, nicht sagen.

    Stefan Leiteritz kehrt zu seinem Heimatverein zurück

    In der vergangenen Woche sind in Gersthofen aber auch einige Gespräche positiv ausgegangen. Neben Torhüter Stefan Brunner hat nun auch Erik Repennig für die kommenden Saison zugesagt. Der 19-Jährige wird jede Menge Gesellschaft in seiner Altersgruppe bekommen, denn beim TSV setzt man notgedrungen auf die eigene Jugend. Ein Routinier, der selbige in der kommenden Saison führen könnte, kommt in Person von Stefan Leiteritz vom Kreisliga-Absteiger SV Münster zu seinem Heimatverein zurück. „Solche Leute brauchen wir“, sagt Konjevic. Ein weiterer Heimkehrer wäre Volkan Cantürk (zuletzt SC Ichenhausen). „Einer wie er ist immer ein Thema“, so Konjevic, „ob er aber machbar ist?“

    In Absprache mit A-Jugend-Coach Ralf Weihmann will der Trainer wieder einige Youngsters mit nach Durach nehmen. Konjevic ist froh, dass es um nichts mehr geht und man keine Relegation bestreiten muss. Aber: „Es wird trotzdem kein Vereinsausflug! Wir wollen ein ordentliches Spiel abliefern. Ich erwarte, dass sich die Abgänge anständig verabschieden!“ (mit joga)

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