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Kreisliga: Wechselspiele mit Misstönen

Kreisliga

Wechselspiele mit Misstönen

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    Wechselspiele mit Misstönen
    Wechselspiele mit Misstönen

    Landkreis Augsburg Wechselwillige Trainer bis zur Kreisliga haben es seit einem Jahr leicht: Die neue Regelung für Auswechslungen besagt, dass einmal ausgewechselte Spieler immer wieder eingewechselt werden dürfen. Das hört sich nach einer guten Sache an – schließlich haben die Spieler somit die Möglichkeit, nach einer Verschnaufpause wieder frisch ins Spiel eingreifen zu können. Doch die meisten Trainer stehen dieser Regelung mehr als kritisch gegenüber und wünschen sich eine Rückkehr zum alten System.

    Berkant Oral, im vergangenen Jahr noch Bezirksliga-Trainer beim FC Donauwörth, trainiert jetzt den SV Thierhaupten in der Kreisliga. Er ist absolut kein Freund der Rückwechselregelung. „Diese unnötigen Verzögerungen tun dem Fußball nicht gut.“ Er persönlich werde davon keinen Gebrauch machen und meint weiterhin, dass man „zu solchen taktischen Spielereien genötigt wird. Fußball, wie wir ihn kennengelernt haben, mit drei Auswechslungen und fertig, das wünsche ich mir wieder.“ Spielertrainer Christian Mayer vom SC Biberbach sieht das ähnlich. „Das einzig Positive sehe ich daran, dass ich nochmal wechseln kann, wenn sich ein Spieler verletzt hat.“ Mayer wechselt meistens nur dreimal und hält auch von Zeitspiel absolut nichts. Doch dass die Regelung auch einen positiven Aspekt hat, weiß Paulo Mavros, der letztes Jahr mit der TSG Stadtbergen schon viele Verletzte und einen dünnen Kader beklagen musste. Dennoch sieht er einen weiteren Problemfaktor innerhalb der Mannschaft. Man brächte die Truppe durch ständiges Ein- und Auswechseln durcheinander. Das sieht auch Leitershofens Trainer Michael Kreutmayr so. „Es schadet doch den Spielern selbst, die sich schwer tun, dann wieder ins Spiel zu finden.“

    Die Spielausschussvorsitzende Gabriele Ullersberger versteht den ganzen Wirbel nicht. „Auf dem Verbandstag letztes Jahr wurde darüber abgestimmt.“ Und eben dort seien wesentlich mehr Vereinsvertreter als Funktionäre anwesend gewesen – der Vorwurf, dies sei eine von oben aufgestülpte Reform, gelte deswegen nicht. Des Weiteren wurde in der diesjährigen Spielgruppentagung an alle Vereine ein Fragebogen ausgeteilt, „den wir ausgewertet haben und an den Verband weitergeleitet haben“. Ullersberger sieht die oft angeprangerten Verzögerungen als kleinstes Problem und hält Unterbrechungen für Verletzungen für weitaus ausschlaggebender als Auswechslungen. Außerdem könne der Schiedsrichter jederzeit nach eigenem Ermessen die „Wechselspielchen“ unterbinden.

    Dieser Meinung ist auch Martin Meyer, Schiedsrichterobmann des Kreises Augsburg. „Für die Schiedsrichter ist das nichts Neues, wir kennen diese Wechsel ja bereits aus dem Jugendbereich.“ Meyer bemerkte allerdings, dass die Rückwechslungen nur wenig genutzt werden. „Sollten die Auswechslungen zum Zeitspiel genutzt werden, hat der Schiedsrichter zwei Möglichkeiten: Entweder er unterbindet das Wechseln oder es wird eben nachgespielt.“ Als Schiedsrichter berührt ihn diese Regel weder positiv noch negativ. „Wir sind dazu da, die Regeln auszuführen. Für uns hat sich nicht wirklich etwas geändert.“ Ob man die Regel nun weiterhin annimmt, oder bei drei festen Wechseln bleibt, ist jedem Verein und Trainer natürlich selbst überlassen.

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