Vier der fünf Mannschaften der Fußball-Kreisliga Augsburg aus unserem Verbreitungsgebiet spielen am Wochenende auswärts. Klar, dass zu den Partien nicht alle Zuschauer mitreisen, die auch bei Heimspielen vor Ort sind. Fest etabliert hat sich in den Profiligen daher seit Jahren schon der sogenannte Liveticker. Portale wie die Amateurfußballseite FuPa.net oder auch der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bieten inzwischen Liveticker auch für die Vereine in der Region an.
Via Internet können so Zuhausegebliebene in Echtzeit die Geschehnisse auf dem Platz verfolgen. Jedes Tor, jede Großchance, jede Gelbe oder Rote Karte kann vor Ort eingetragen und dann zu Hause und auch unterwegs gelesen werden. Benötigt wird hierfür nur ein freiwilliger Zuschauer mit einem Vereinszugang auf FuPa.net oder beim BFV und es kann losgehen.
Der Liveticker des Verbands ist ab der Bezirksliga sogar für alle Vereine Pflicht. Kann man nicht selbst „tickern“, schickt der Verband einen Funktionär vorbei. Dieser veranschlagt dann 30 Euro Aufwandsentschädigung. Ob man private Anbieter wie FuPa vom Markt verdrängen will oder schlichtweg für besseren Service in sämtlichen Amateurligen sorgen möchte, darf jeder selbst beurteilen. Die Liveticker gewinnen jedenfalls stark an Beliebtheit.
So wirklich damit beschäftigt hat sich in der Kreisliga Augsburg bisher aber kaum jemand. Denn wenn man dann auf dem Sportplatz ist, wolle man doch das Spiel anschauen und sich nicht noch um irgendwelche anderen Dinge kümmern müssen, meint Manuel Degendorfer. Klar, dass der Spielertrainer des SSV Margertshausen nicht selbst tickern kann, doch einen Freiwilligen gibt es beim SSV nicht. „Vielleicht lasse ich das in Zukunft immer die verletzten oder gesperrten Spieler machen“, scherzt er.
Beim FC Horgau gibt es sogar einen medienaffinen Betreuer: Torsten Zimmermann. Doch einen regelmäßigen Liveticker bietet auch der Aufsteiger nicht. „Der Torsten läuft zwar oft mit seinem Tablet rum, aber was der genau alles macht, weiß ich nicht“, so Trainer Franz Stroh. Einigkeit darüber, dass dieser Liveticker gerade bei Auswärtsspielen eine gute Sache ist, herrscht bei allen Teams.
Jürgen Fuchs vom TSV Diedorf möchte gleich am heutigen Samstag in Kaufering einen Ticker-Beauftragten bestimmen. „Vielleicht kann das ja der Dominik Schubert übernehmen, der ist verletzt und fährt trotzdem mit.“ So könnten die Fans des TSV, die die Auswärtsreise nicht auf sich nehmen können, trotzdem hautnah dabei sein.
Ein Befürworter des Livetickers ist auch Ayhan Korkmaz vom VfR Foret. „Wir sehen das immer gerne, wenn auch andere Vereine diesen Dienst anbieten und beteiligen uns da sofort“, so der Vorsitzende des VfR. Man wolle beim VfR auch in Zukunft den FuPa-Liveticker nutzen. „FuPa ist ehrlich gesagt einfach interessanter und aktueller als die BFV-Seite, deshalb tickern wir dann darüber“, so Korkmaz.