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Kreisliga Augsburg: Kellerkinder geben nicht auf

Kreisliga Augsburg

Kellerkinder geben nicht auf

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    Mathias Kastner vom SSV Margertshausen (am Boden) und Angelo Palotta vom TSV Zusmarshausen haben den Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben.
    Mathias Kastner vom SSV Margertshausen (am Boden) und Angelo Palotta vom TSV Zusmarshausen haben den Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Foto: Andreas Lode

    Das wünscht sich jeder Fußballfan: Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist die Fußball-Kreisliga Augsburg an der Tabellenspitze sowie im Keller an Spannung nicht zu überbieten. Der TSV Neusäß hat den Startplatz für die Aufstiegsrelegation zwar schon sicher, will sich darauf aber noch nicht ausruhen. Für den SSV Zusmarshausen und den SSV Margertshausen könnte der Kellerkrimi hingegen einen glimpflichen Ausgang nehmen.

    Bescheidenheit wird beim TSV Neusäß großgeschrieben – auch nach dem sicheren Gewinn der Vizemeisterschaft und Startplatz für die Aufstiegsrelegation. „Das ist für uns noch kein richtiger Erfolg. Zum Erfolg wird es erst, wenn wir auch wirklich aufgestiegen sind“, stellt Trainer Karlheinz Pecher klar. Stolz ist der 52-Jährige auf seine junge Truppe aber allemal. „Es hat keiner mit uns gerechnet. Nicht einmal das engere Umfeld“, blickt Pecher zurück. „Und dann haben wir plötzlich von Spieltag zu Spieltag eine Mannschaft nach der anderen hinter uns gelassen – einige davon hochgehandelte Aufstiegsaspiranten. Das macht mich wirklich stolz.“ Zudem gelte innerhalb der Mannschaft ein striktes Verbot, an das alles entscheidende Spitzenspiel am letzten Spieltag gegen den TSV Haunstetten zu denken. „Stattdessen müssen wir erst einmal in Dinkelscherben unsere Hausaufgaben machen. Das Hinspiel haben wir zwar mit 2:1 gewonnen, waren aber auf Augenhöhe“, erklärt Pecher. Für den TSV Dinkelscherben hingegen ist die Saison bereits gelaufen. Mit zwei Niederlagen und zwei Remis in den vergangenen fünf Spielen beförderte sich der Aufstiegsaspirant selbst ins Aus. Zu groß waren am Ende die Nachwehen der mangelhaften Wintervorbereitung.

    Abhaken, akzeptieren und abreagieren: Für den FC Horgau ist die Rückkehr in die Bezirksliga nach der 1:2-Derbyniederlage beim TSV Zusmarshausen erst mal gegessen – mit Recht, findet Spielertrainer Franz Stroh. „Wir waren an diesem Tag einfach nicht auf dem Platz. Zudem war es die schlechteste Saisonleistung. Wir haben alles vermissen lassen, was uns auszeichnet“, lässt der 36-Jährige Revue passieren. Noch vor zwei Wochen war der Absteiger auf einem guten Weg. Das Comeback auf Bezirksebene – durchaus im Bereich des Machbaren. „Doch bereits nach der Niederlage gegen den TSV Haunstetten (0:2) hatten wir den Glauben und den Mut verloren“, gesteht Stroh. Wie auch beim kommenden Gegner SpVgg Westheim geht es bei den Rothtalern fortan nur noch um die „goldene Ananas“. „Die Luft ist bei uns schon länger raus. Die angeschlagenen Spieler haben wir schon in die Sommerpause geschickt – und dennoch würde ich gerne den fünften Platz behaupten“, erklärt Westheim-Coach Oliver Haberkorn. Das letzte Heimspiel auf dem Kobel solle eine ordentliche Saison abrunden. „Gegen den FC Horgau wird es ein schöner Schlagabtausch zum Abschluss, den wir natürlich mit aller Macht für uns entscheiden wollen“, betont der 34-Jährige.

    Völlig fertig, wie nach einem wilden Achterbahnritt, strahlte Zusmarshausens Trainer Thomas Weber in Richtung der eigenen Fans. „Ein Traum, nein ein Wunder, dass wir da mit einem Dreier raus sind“, war die Freude beim 39-Jährigen nach dem 2:1-Heimsieg gegen Bezirksliga-Absteiger FC Horgau riesig.

    Verständlich, stelle man sich einmal vor, in der Tabelle drei Zähler weniger auf dem Konto zu haben. An den direkten Klassenerhalt wäre kaum noch zu denken gewesen. „Jetzt haben wir den Fuß in der Türe und müssen sie nur noch aufstoßen“, metaphorisiert Weber. Doch da hat der SSV Anhausen noch ein Wörtchen mitzureden. „Klar haben sie einen Lauf, kämpfen ums Überleben und werden voller Zuversicht zu uns fahren. Doch uns fehlen noch vier Zähler zur intern ausgeschriebenen 40-Punkte-Markte“, erklärt SSV-Spielertrainer Benedikt Schmid. Mit drei Remis in den letzten fünf Partien ließ man immer wieder Punkte liegen. So auch beim 1:1 gegen den FC Haunstetten. „Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, wenn man bedenkt, dass wir aufgrund zahlreicher Ausfälle oftmals nur zu elft waren und mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen mussten“, lobt Schmid.

    „Wir haben endlich das abgerufen, was wir im Stande sind, zu leisten“, resümiert Trainer Thomas Kempter. Nach drei Remis in Folge trotzte der Aufsteiger einem 0:1-Rückstand und spielte in der zweiten Hälfte des Landkreis-Derbys gegen den TSV Dinkelscherben groß auf (3:1). „Das Team hat das Selbstbewusstsein, den Kampfgeist und das Potenzial“, meint der 31-Jährige.

    Für den Klassenerhalt? Oder für einen Coup gegen Tabellenführer TSV Haunstetten? „Grundsätzlich fahren wir ohne große Erwartungen nach Haunstetten. Doch wir haben uns in der Vergangenheit immer ganz gut gegen starke Gegner präsentiert“, lässt sich Kempter die Antwort auf diese Frage noch offen.

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