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Kreisliga Augsburg: Die meisten plädieren für einen Spielstopp

Kreisliga Augsburg

Die meisten plädieren für einen Spielstopp

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    Nach dreiwöchiger Krankheitspause kehrt Zusmarshausens Trainer Thomas Weber (links) wieder an die Seitenlinie zurück. In der Zwischenzeit wurde er von Christian Wink vertreten.
    Nach dreiwöchiger Krankheitspause kehrt Zusmarshausens Trainer Thomas Weber (links) wieder an die Seitenlinie zurück. In der Zwischenzeit wurde er von Christian Wink vertreten. Foto: Oliver Reiser

    Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Teams der Kreisliga Augsburg. So wirklich Lust auf Fußball hat in der vierten Welle der Corona-Pandemie keiner mehr. Einen sofortigen Stop des Spielbetriebes befürworten die meisten. Der TSV Dinkelscherben hingegen möchte den Druck noch bis zur Winterpause hoch halten.

    Mindestens drei Spieler in Quarantäne

    FC Emersacker – TSV Dinkelscherben. Am stärksten betroffen ist aktuell der FC Emersacker, der auf mindestens drei Spieler in Quarantäne verzichten muss. Weitere kränkeln, so auch Spielertrainer Florian Kempter. „Noch stehen viele Fragezeichen vor der Partie gegen Dinkelscherben. An erster Stelle sollte jedoch die Gesundheit aller stehen“, erklärt er mit angeschlagener Stimme. Die Gemütslage beim Aufsteiger ist daher alles andere als rosig. Bereits die Partie gegen den TSV Neusäß musste vergangene Woche verlegt werden. „Kein Rhythmus, kaum Training und zahlreiche Spieler, die wegen Quarantäne, Krankheit oder Verletzung ausfallen“, sieht der 30-Jährige schwarz. Hoffnung schöpft er lediglich aus der Leistung im Hinspiel gegen den TSV Dinkelscherben (1:5). Dort ging der Aufsteiger mit 1:0 in Führung, hielt lange Zeit gut mit und hätte sogar ein zweites oder drittes Tor nachlegen können. Doch auch damals konnte der FC Emersacker lediglich mit einer Rumpftruppe aufwarten. „Die Vorzeichen haben sich kaum geändert, aber wir werden dennoch alles reinwerfen. Zuhause geht bekanntlich immer ein bisschen mehr“, so Kempter.

    Sein Gegenüber Michael Finkel strahlte indes über beide Ohren. Grund hierfür war die 1:2-Niederlage von Verfolger Kissing gegen die SpVgg Westheim. „Das war ein schöner Spieltag für uns“, schmunzelt der 43-Jährige, der aber noch lange nicht an den Aufstieg, geschweige denn an eine Meisterschaft denken möchte. Auch vor dem FC Emersacker hat Finkel Respekt, was unter anderem an der guten ersten Halbzeit des Aufsteigers im Hinspiel liegt. „Gegen die oberen Mannschaften haben sie immer gut gespielt. Schon gut, dass das Hinspiel nicht so eindeutig verlief, wie am Ende das Ergebnis war“, meint der 43-Jährige.

    Wieder in den Rhythmus kommen

    TSV Pfersee – TSV Neusäß. „Wir müssen schauen, dass wir schnellstmöglich wieder in den Rhythmus kommen“, klagt Neusäß-Coach Robert Walch nach der Corona-bedingten Spielabsage des FC Emersacker. Zumal es zuvor nach wettbewerbsübergreifend elf Spielen für den Bezirksliga-Absteiger gegen Tabellenführer Dinkelscherben wieder einmal eine Niederlage zu verkraften galt (2:4). „Wir hatten dennoch Phasen, da haben wir sehr gut mitgespielt“, betont Walch. Doch letztlich mache der 51-Jährige keinem einen Vorwurf. Dafür sei ein Umbruch da, um genau aus solchen Spielen zu lernen. Nichtsdestotrotz haben die Lohwald-Kicker ein Ziel vor Augen: Überwintern auf Platz 3. Hierfür gilt es gegen Tabellennachbarn TSV Pfersee zu gewinnen. „Doch die haben schon Qualitäten und mit Andre Schäffner sowie Jonathan Bommas zwei richtig gute Kicker“, warnt Walch vor zwei der Top-Fünf Torjäger der Liga. Fehlen werden Paul Schmuck (Universität) und Emanuel Blenk (krank).

    TSV Göggingen – TSV Zusmarshausen. Ähnlich wie Kempter vom FC Emersacker plädiert auch Thomas Weber vom TSV Zusmarshausen für einen sofortigen Stop des Spielbetriebes. „Ich finde es einen Witz, dass die Saison nicht pausiert wird. Das Spiel gegen Göggingen ist für uns komplett in den Hintergrund gerückt. Wichtiger ist es, dass wir alle gesund bleiben“, möchte der 41-Jährige ehrlich sein. Er selbst war in den vergangenen drei Wochen krankheitsbedingt aus dem Verkehr gezogen worden – und seine Mannschaft gleich mit. Seit vier Spieltagen wartet der vor der Saison als Aufstiegsaspirant gehandelte TSV Zusmarshausen mittlerweile auf einen Sieg. „Schwierig“, analysiert Weber. „Wir hatten große Erwartungen an uns selbst. Und wenn man dann noch sieht, dass der Abstand nach oben immer größer wird, schwindet natürlich auch ein Stück weit die Motivation.“ Am kommenden Wochenende steht der 41-Jährige jedoch wieder an der Seitenlinie.

    Winterpause wird herbei gesehnt

    Kissinger SC – SSV Anhausen. „Ich mache drei Kreuze, wenn wir uns endlich in die Winterpause verabschieden“, erklärt SSV-Spielertrainer Benedikt Schmid. Denn in dieser Saison läuft im Waldstadion bislang wenig rund. Auch gegen den Kissinger SC wird wieder einmal eine halbe Mannschaft fehlen. „Wir sind eben ein Verein, der versucht, nur mit Einheimischen alles zu kompensieren. Doch dieses Jahr stoßen wir damit an unsere Grenzen“, klagt Schmid, der auch in dieser Woche wieder nicht mehr als acht Spieler im Training begrüßen konnte. Dass die 0:4-Niederlage gegen Tabellenführer Dinkelscherben für den 30-Jährige hingegen eine gute Leistung war, grenzt an Ironie. Doch Schmid meint es ernst. „Ich weiß, dass es sich komisch anhört, aber wir haben die erste halbe Stunde gut mitgehalten. Am Ende machen wir vorne nur die Tore nicht, während wir sie hinten kassieren“, fasst er zusammen. Gegen den Kissinger SC wünsche sich Schmid wenigstens einen Punkt, zumal die diesmal spielfreie SpVgg Westheim als direkter Konkurrent den Favoriten geschlagen hat. „Jetzt sind wir in der Bringschuld“, so der 30-Jährige.

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