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Kreisliga Augsburg: Auge in Auge mit dem Abstiegsgespenst

Kreisliga Augsburg

Auge in Auge mit dem Abstiegsgespenst

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    Tom Seeger (links) und die TSG Stadtbergen wollen sich nicht in die Kreisklasse hinunterziehen lassen. Im Abstiegskampf kann das Schlusslicht auf hochmoderne Analysemethoden zurückgreifen.
    Tom Seeger (links) und die TSG Stadtbergen wollen sich nicht in die Kreisklasse hinunterziehen lassen. Im Abstiegskampf kann das Schlusslicht auf hochmoderne Analysemethoden zurückgreifen. Foto: Michael Hochgemuth

    Auf den Tag genau vier Monate ist es her, da fand das letzte Pflichtspiel der Kreisliga Augsburg statt. Eine Winterpause, die länger als die Sommerpause war, ist endlich vorbei. Turbulent ging es beim VfR Foret zu. Trainer, Abteilungsleiter und Macher Baykul Gürlek warf überraschend hin, zu viele Neider seien im Verein. Innerhalb kürzester Zeit musste sich der Aufstiegsaspirant neu sortieren und trifft zum Auftakt gleich im Spitzenspiel auf den SV Cosmos Aystetten.

    SV Cosmos Aystetten

    Nach einer nicht vollkommen zufriedenstellenden Hinrunde wollen die Aystetter jetzt vorne angreifen. „Wir waren in manchen Spielen einfach nicht fit genug, um diese zu gewinnen“, analysiert Trainer Paulo Mavros. Aus diesem Grund absolvierten die Cosmonauten ein einwöchiges Trainingslager im türkischen Belek. Dabei war fast das gesamte Team an Bord. „Wir haben ordentlich Gas gegeben und unter perfekten Bedingungen zweimal pro Tag trainiert“, lobt Mavros seine Truppe. Doch nicht nur der körperlichen Fitness, auch dem Teamgeist hätte der Aufenthalt in der Türkei gut getan. So blicken die Aystetter zuversichtlich in die Restsaison. „Es gibt fünf Mannschaften da vorne, die um die Plätze eins und zwei kämpfen. Wir wollen unser Bestes geben, um da weiterhin mitzuspielen“, gibt Mavros die Marschrichtung an.

    VfR Foret

    Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer und Abteilungsleiter Baykul Gürlek haben die Verantwortlichen beim VfR Foret alles andere als einen ruhigen Winter hinter sich. „Zehn Minuten vor der Jahreshauptversammlung im Februar hat uns Baykul mitgeteilt, dass er auch sein Traineramt mit sofortiger Wirkung niederlegt“, so der neue Abteilungsleiter Martin Zogler. „Wir haben uns dann auf Trainersuche begeben, und Ayhan Korkmaz hat dann Michael Betz angerufen, ob er denn einen neuen Trainer für uns wüsste“, erklärt Zogler. Betz, der bis 2011 Trainer in Foret war, schlug sich kurzerhand selbst vor. Sein bisheriges Amt bei der DJK Stotzard (A-Klasse Aichach) legte er nieder und stand drei Wochen vor Rückrundenstart beim VfR auf dem Rasen. Nach Betz’ Abgang im Jahr 2011 folgte eine radikale Umstrukturierung beim bis dato immer wieder durch Skandale aufgefallenen VfR Foret. „Inzwischen hat sich viel geändert, es sind bessere Strukturen da, es gibt Spieler mit mehr Qualität und die Akteure sind erfahrener geworden“, erklärt Betz seine Entscheidung, wieder nach Foret zu wechseln. „Mich reizt natürlich auch die Aufgabe in der Kreisliga.“ Für Neu-Abteilungsleiter Zogler ist Michael Betz die Wunschlösung. „Er kennt den Verein, weiß, wo er ansetzen muss und ist mit vollem Einsatz dabei.“ So ist das Aufstiegsziel trotz der Turbulenzen im Winter auf keinen Fall abgehakt. Betz: „Zwar sind wir noch mitten in der Vorbereitung, wollen aber trotzdem gleich von Anfang an vorne dranbleiben.“

    Das Lokalderby gegen den TSV Göggingen ist am Sonntag gleichzeitig auch das Duell der beiden neuen Trainer. Josef Lindner coacht zum ersten Mal den TSV Göggingen, während Matthias Maier beim TSV Leitershofen das Kommando übernommen hat. „Ich habe in Leitershofen natürlich eine schwierige Situation vorgefunden“, gibt Maier zu. „Jedoch bin ich fest vom Klassenerhalt überzeugt, sonst wäre ich da jetzt nicht Trainer.“ Auch aufgrund enormer Verletzungssorgen gerieten die Almkicker in der Hinrunde in den Abstiegsstrudel. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt derzeit sechs Zähler. „Wichtig ist es jetzt, dass sich das Team das nötige Selbstvertrauen holt“, so Maier. Umso wichtiger wäre deshalb ein guter Start gegen den TSV Göggingen, mit dem nach der 0:4-Hinspielpleite ohnehin noch eine Rechnung zu begleichen ist. „Göggingen ist klarer Favorit, da wäre ein Punktgewinn für uns absolut in Ordnung.“

    durchwachsene Vorbereitung liegt hinter dem TSV Diedorf. Nach Testspielniederlagen gegen Stätzling, Dinkelscherben und Adelzhausen konnte die Fuchs–Elf lediglich gegen den FC Königsbrunn II gewinnen. „Der zweite Anzug passt noch nicht so ganz“, so Trainer Jürgen Fuchs. „Bei fünf bis sechs Spielern besteht einfach noch Nachholbedarf.“ Umso besser, dass die wirklichen Brocken erst in einigen Wochen auf den TSV Diedorf warten. „Hoffentlich haben wir jetzt die richtigen Lehren gezogen und starten mit einem Sieg in die Rückrunde.“ Da stehen die Vorzeichen gar nicht so schlecht. Die letzten drei Spiele gegen den FSV Inningen konnten allesamt gewonnen werden, das Hinspiel sogar mit 5:1. Jürgen Fuchs rechnet mit einer engen und spannenden Restsaison. „Wir wollen vorne dabei bleiben, auch um unser Saisonziel ‚unter die ersten fünf‘ weiter zu verfolgen.“

    TSV Ustersbach

    Regelrecht entspannen konnte sich der TSV Ustersbach in der Winterpause. „Zur Abwechslung haben wir auch mal eine sehr gute Vorbereitung hinter uns“, lobt Spielertrainer Xhelal Miroci seine Mannschaft. Mit Siegen gegen West-Kreisligisten Mindelzell und Bezirksligisten Glött präsentierten sich die Gelb-Blauen in bestechender Frühform. Das Auftaktspiel gegen Tabellenschlusslicht Stadtbergen ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison. „Das sind so Spiele, die du nur verlieren kannst“, warnt Miroci vor dem Tabellenletzten. Zwar endeten die beiden Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison jeweils mit Siegen für den TSV, doch die TSG ist alles andere als ein Wunschgegner. „Trotzdem ist ein Sieg ohne Wenn und Aber Pflicht“, so Miroci.

    TSG Stadtbergen

    Nur ein Sieg in 14 Spielen und elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz – das ist die erschreckende Hinrundenbilanz der TSG Stadtbergen. Doch bereits in der vergangenen Spielzeit war die TSG in einer ähnlichen Situation und schaffte das Wunder Klassenerhalt schließlich doch noch. „Wir haben nur eine Marschrichtung: vorwärts“, glaubt auch Trainer Bernhard Molle noch an die Rettung. Sieben Wochen Vorbereitung liegen hinter den Stadtbergern, die zwei weitere Abgänge verkraften mussten. Neben Tobias Skudlarek verließ auch David Link das sinkende Schiff. Dafür konnte Marian Gerner wieder reaktiviert werden. „Es wird jetzt entscheidend sein, wie wir starten, denn wenn wir nicht gut rauskommen, ist die Sache schnell erledigt“, weiß auch der Sportliche Leiter Matthias Gruber. Ein Griff in die Trickkiste gelang den Verantwortlichen in Sachen Motivation. Das Fußballmagazin „11 Freunde“ verlost Online-Zugänge zu Analysetools unter dem Slogan „Ein Herz für Absteiger“. Die TSG gewann so einen Zugang, kann fortan ihre Spiele filmen und im Online-Portal detailliert analysieren. „Das ist eine Riesensache und gibt sicher noch einen ordentlichen Motivationsschub“, sind sich Molle und Gruber einig. Misslingt der Start, bringen auch modernste Analysen im Kampf gegen den Abstieg nichts.

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