Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Kreisliga: Abstand halten lautet die Devise

Kreisliga

Abstand halten lautet die Devise

    • |
    Auf dem Spielfeld muss der Abstand nicht eingehalten werden. In der Tabelle aber will der FC Horgau (links Maximilian Vogele) die Verfolger auf Abstand halten, während Michael Lindermayr mit dem TSV Täfertingen auf Distanz zu den Abstiegsplätzen gehen will.
    Auf dem Spielfeld muss der Abstand nicht eingehalten werden. In der Tabelle aber will der FC Horgau (links Maximilian Vogele) die Verfolger auf Abstand halten, während Michael Lindermayr mit dem TSV Täfertingen auf Distanz zu den Abstiegsplätzen gehen will. Foto: Oliver Reiser

    Nach zehn Monaten rollt am kommenden Wochenende auch endlich wieder in den Kreisligen der Ball. Abstand halten – so lautet nicht nur in Corona-Zeiten die Devise. Auf Distanz will auch Spitzenreiter FC Horgau seine Verfolger halten. Abstand zu den Abstiegsplätzen lautet indes das Ziel des TSV Täfertingen. Wirklich viel hat sich während der coronabedingten Zwangspause nicht getan. Eine Bestandsaufnahme.

    FC

    Der Tabellenführer ist „guter Dinge, an unsere Tugenden der Hinrunde anknüpfen zu können“, erklärt Spielertrainer Franz Stroh. „Wir waren alle in anderen Sportarten sehr fleißig und haben körperlich sogar zugelegt.“ Demnach blieb auch wie in den letzten Jahren der große Transfercoup aus, auch wenn vor dem Auftakt-Derby gegen den TSV Zusmarshausen wieder einmal das Verletzungspech einschlug: Simon Blochum (Schlüsselbeinbruch), Pascal Beckert (Bänderriss), Raffael Wieser (langzeitverletzt), Markus Hefele (privat). „Wir werden dennoch elf Spieler auf den Platz bringen. Zusmarshausen ist zu Gast in Horgau. Die wissen, was sie erwartet“, will Stroh mit einem Derby-Sieg weiter vorne wegmarschieren.

    TSV Zusmarshausen

    „Es war wirklich schwierig, die Spannung aufrecht zu halten“, gibt Trainer Thomas Weber zu. Die Corona-Pause ist folglich nicht spurlos am Tabellensiebten vorbeigezogen. Zumal mit Mark-Andre Wimmer der beste Torschütze (11) seine Segel strich und als Spielertrainer beim TSV Unterringingen anheuerte. Geblieben ist hingegen Torhüter Raif Husic, der schon fast beim Regionalligisten FV Illertissen gelandet wäre. Die Ambitionen für die Rückrunde sind daher etwas niedrig angesetzt. „Wir wollen einfach nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, stapelt Weber tief. Woran der 40-Jährige dennoch arbeiten möchte, ist die Auswärtsbilanz: „Wir sind sehr heimstark. Diese Heimstärke wollen wir auch bei Auswärtsspielen demonstrieren.“ Dies wolle Weber am liebsten schon beim FC Horgau unter Beweis stellen. „Wenn es gegen solch einen Gegner losgeht, nach all diesen Freundschaftsspielen und Monaten ohne Spannung, kann man sich nichts Besseres vorstellen“, ist Weber voller Vorfreude.

    TSV Dinkelscherben

    Trainer Michael Finkel geht aufs Ganze: „Wir würden gerne aus eigener Kraft Zweiter werden. Das ist unser Ziel.“ Dass der TSV große Ambitionen und den Aufstieg im Visier hat, zeigt auch der Sommertransfer von Phillip Schmid. Der 24-Jährige kommt aus der Regionalliga vom FV Illertissen und wird zugleich als spielender Co-Trainer fungieren. Noch muss man sich auf dem Kaiserberg aber gedulden. Nach einer Zerrung wird Schmid noch zwei bis drei Wochen fehlen. Doch auch so sind die Lila-Weißen mit Thomas Kubina, Daniel Wiener, Julian Kania, Alexander Brecheisen, Josef Kastner, Hakan Avci oder Simon Achatz in der Abteilung Attacke hervorragend ausgestattet. Nach langen Verletzungspausen sind auch Julian Kugelbrey und Maximilian Gschwilm wieder am Start. Zum Auftakt gegen den Kissinger SC kann aber auch Finkel wenig sagen: „Ich denke, jede Mannschaft hatte in den letzten Monaten so ihre Probleme. Wenn ich daran denke, wie wir teilweise improvisieren und umplanen mussten, kann uns in Kissing alles erwarten.“

    SpVgg

    Eigentlich wollte sich Trainer Oliver Haberkorn diesen Sommer bereits um den SV Ottmarshausen kümmern. „So ein Abschied sollte es aber nicht werden“, erklärt der 36-Jährige. Jetzt will er erst einmal die SpVgg Westheim zum Klassenerhalt führen. „Wenn wir das abrufen, was wir können, werden wir auch die Punkte für den Klassenerhalt holen“, ist sich Haberkorn sicher. Doch nicht nur die Tatsache, dass der TSV Schwabmünchen das Auftaktspiel vorverlegt hat und somit Spieler aus der Bayernliga-Mannschaft einsetzen kann und wird, sondern auch die Abgänge von Stammkräften wie Benjamin Walter (Karriereende) und Patrick Fendt (Umzug), dämpfen ein wenig die Vorfreude auf den Re-Start.

    SSV Anhausen

    28 Punkte und Tabellenplatz vier. Der SSV Anhausen hat in der Hinrunde für einige Überraschungen gesorgt – und genau da möchte das Trainergespann Benedikt Schmid und Martin Wenni anknüpfen. „Wenn alle Jungs verstehen, worum es geht, dann spielen wir in der oberen Tabellenregion mit“, stellt Wenni klar. Dass es für den Aufstieg reiche, glaube der 31-Jährige hingegen nicht. „Es war zudem sehr schwierig, die Jungs die letzten Wochen zu motivieren. Immer gab es andere Neuigkeiten, immer wieder Unterbrechungen in der Vorbereitung. Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht“, so Wenni. Dass der SSV dennoch für die Rückrunde und den Auftakt gegen den TSV Göggingen gewappnet ist, bewies er beim jüngsten 3:3-Remis gegen den ambitionierten Landesliga-Aufsteiger SV Cosmos Aystetten.

    TSV

    Der Aufsteiger zählt von Beginn an zu den Sorgenkindern der Kreisliga Augsburg – trotz einigen guten Spielern in seinen Reihen. Mit dabei ist auch endlich Winterneuzugang Marco Baur. Der langjährige Gersthofer ist vom TSV Rehling gekommen und soll mit seiner Landesligaerfahrung noch einmal neue Impulse setzen. „Wir haben auch sehr gute Testspiele absolviert, konnten gut mithalten, besonders konditionell“, resümiert Trainer Antonio Cuevas, auch wenn die Vorbereitung in seinen Augen durch Corona alles anderes als optimal verlief. „Ich sag mal so: Wir sind sehr froh, dass es wieder losgeht.“ Doch wo die Reise hingeht und ob der TSV den Klassenerhalt am Ende doch noch packt, ist schwer zu sagen. „Gerade nach Corona ist bei allen ein großes Fragezeichen. Richtig fit kann keine Mannschaft sein“, so Cuevas vor der Partie gegen Mitaufsteiger SpVgg Lagerlechfeld.

    SV Thierhaupten

    Meckern möchte Spielertrainer Simon Forster eigentlich nicht. „Wir haben die Zeit ganz gut herum gebracht. Natürlich war es komisch ohne Fußball, so hatte man aber auch mal Zeit für andere Dinge“, meint der 35-Jährige. Wichtig sei, dass der Fitnesspegel nicht unter den Zwangspausen gelitten hätte. „Demnach gehe ich davon aus, dass wir so schlagfertig sind und mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden“, so Forster. Zudem habe man endlich einmal die Zeit gehabt, ein anderes Spielsystem auszuprobieren. „Das macht uns natürlich jetzt variabler.“ Mit Luis Tyroller, Simon Gastl, Simon Schreier (alle eigene Jugend) und Simon Kewitz (A-Junioren FC Stätzling) baut der SVT in diesen Zeiten besonders auf die Jugend. „Alle haben sehr viel Potenzial und durchweg bereits Startelf-Einsätze gesammelt“, ist der Spielertrainer alles in allem zufrieden vor dem Re-Start gegen den TSV Firnhaberau.

    SSV Neumünster

    „Wir sind noch nicht abgeschrieben“, sagt Abteilungsleiter Stefan Neubauer. Und das, obwohl der SSV Neumünster als Tabellenletzter der Kreisliga West bereits 17 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und neun Punkte auf den Tabellenvorletzten VfL Großkötz aufweist. Teils knappe Niederlagen verhinderten bisher einen Dreier für die Blau-Weißen. Nachdem man sich bereits im Winter mit Andreas Farchmin (SG Zusamzell/Reutern), Fabian Ritter, Leon Erhard (beide Jugend TSV Dinkelscherben), Leopold Hirle (SG Mödingen/Finningen), Manuel Fendt (zuletzt Jugend JFG Holzwinkel) sowie nun im Sommer mit Markus Nicklaser (zuletzt BC Schretzheim) verstärkt hat, konnte man auch in der neuen Vorbereitung noch keinen Sieg verzeichnen. Stefan Neubauer ist trotz alledem positiv gestimmt: „Wir konnten uns sowohl in der Breite als auch in der Tiefe verstärken und die Jungs geben Gas im Training. Ich bin guter Dinge, dass sich das zum Re-Start auszeichnet.“ Mit Hometrainings, einer Laufchallenge und Trainingsvideos hielt sich der SSV in der Zwangspause fit und will nun wieder angreifen: „Die Stimmung ist gut, das muss jetzt auf dem Platz gezeigt werden“, so Neubauer. Verzichten muss Trainer Jan Schrodi unterdessen auf Timon Rauner (Knöchelverletzung) und Daniel Schmid (Rückenverletzung).

    Bleibt der FC Horgau vom ganz großen Verletzungspech verschont und schafft es, annähernd an die Leistungen der Vorrunde anzuknüpfen, sollte der Meisterschaft nichts mehr im Wege stehen. Im Rennen um Platz zwei könnte der TSV Dinkelscherben das Rennen machen. Dem SSV Anhausen und auch Aufsteiger SpVgg Langerringen könnte hinten raus die Konsistenz und Erfahrung fehlen. Im Kampf um den Abstieg muss der TSV Täfertingen alles in die Waagschale werfen, doch am Ende wird das wohl ein ganz knappes Ding. Kaum Hoffnung besteht für den SSV Neumünster in der Kreisliga West. Da kann bereits der erste Saisonsieg als Erfolg verbucht werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden