Man will das Abenteuer Bezirksoberliga nicht schon wieder nach einem Jahr beenden. Dieser Wille war bei den Handballern des TSV Gersthofen deutlich zu spüren.
Nach dem Unentschieden der direkten Konkurrenz aus Niederraunau im Spiel gegen den TSV Bobingen, stand für die Ballonstädter schon vor dem Spiel gegen den Aufstiegsfavoriten aus Günzburg fest, dass mindestens ein Punkt das Ziel sein muss, um den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen zu können. Die Boppel-Schützlinge rafften sie sich nochmals auf und schafften mit dem letzten Angriff ein 28:28-Unentschieden, das den Gästen die letzten Aufstiegshoffnungen raubte.
Hoch motiviert gingen die Schützlinge von Trainer Christian Boppel also in die Partie und konnten von Beginn an der jungen Gäste-mannschaft Paroli bieten. Gestützt auf eine solide verteidigende Abwehr und einen glänzend aufgelegten Torhüter Michael Müller erkämpfte man sich über ein 10:10 eine knappe 16:14-Führung zur Halbzeit.
Der zweite Spielabschnitt entwickelte sich dann zu einem wahren Krimi. Erst konnten die Schwarz-Gelben sich wieder mit zwei Toren in Front setzten, ehe die wiedererstarkten Gäste noch einmal zur Aufholjagd bliesen und mit einem 5:1-Lauf ihrerseits mit zwei Toren davon zogen. Bei diesem Stand waren noch zirka zwei Minuten Spielzeit verblieben und die Gersthofer erkämpften sich den Ball. Beim anschließenden Tempogegenstoß wurde Timm Erhard dann unsanft zu Fall gebracht. Der Günzburger sah berechtigt die Rote Karte. Abseits dieses Geschehens fasste ein weiterer Günzburger einem Gersthofer ins Gesicht und sah auch dafür die Rote Karte. Die Ballonstädter fassten nun in Überzahl noch einmal neuen Mut. Selbst als Paul Thiel beim Siebenmeter nur den Pfosten traf, war an Aufgeben nicht zu denken. Ein Freiwurf wurde von Thiel dann sehenswert verwandelt und die letzten Sekunden stellten das komplette Spiel dann wieder auf den Kopf. Die junge Günzburger Mannschaft lies sich von der offensiven Deckung der Gersthofer überrumpeln, den Tempogegenstoß verwandelte Philipp Korherr mit der Schlusssirene und ohne Nerven per Heber zum 28:28-Endstand.
Damit ist es für den TSV Gersthofen nach wie vor möglich, den (wahrscheinlich) rettenden neunten Tabellenplatz zu erreichen. Im direkten Vergleich mit dem punktgleichen TSV Niederraunau II liegen die Schwarz-Gelben mit zwei Siegen vorne. Man muss also im letzten Saisonspiel lediglich gleich oder besser besser abschneiden als der direkte Konkurrent, der erst am Sonntag den TSV Aichach erwartet. Die Gersthofer treten bereits am Samstag (Anpfiff 19 Uhr) beim Landkreisrivalen TSV Schwabmünchen an. (cb-)
TSV Gersthofen: Müller, Niedermeyer (Tor), Thiel (6), Okyere (6), Erhard (5), Walter Manuel (4), Boppel (3/1), Korherr (2), Kraus Michael (1), Walter Maxi (1), Walter Markus, Kraus Andreas, Wegele.