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Handball: Bonuspunkte für einen Husarenstreich

Handball

Bonuspunkte für einen Husarenstreich

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    Gersthofens Trainer Christian Boppel hat seinen Schützlingen den Kopf gewaschen und ist selbst aufs Spielfeld zurückgekehrt. Zum Sensationssieg steuerte er vier Treffer bei.
    Gersthofens Trainer Christian Boppel hat seinen Schützlingen den Kopf gewaschen und ist selbst aufs Spielfeld zurückgekehrt. Zum Sensationssieg steuerte er vier Treffer bei.

    Gersthofen „Wir sind alle Gersthofer Jungs!“ Nach der Schlusssirene sangen und tanzten die Bezirksoberligahandballer des TSV Gersthofen auf dem Spielfeld, als hätten sie gerade die Meisterschaft gewonnen. Davon sind sie zwar weit entfernt – mit einem 25:23 (10:8)-Sieg gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer TSV Göggingen hatten sie jedoch gerade eine faustdicke Sensation auf das grüne Parkett gezaubert. „Damit war absolut nicht zu rechnen. Das sind Bonuspunkte, die uns im Kampf um den Klassenerhalt gut tun“, freute sich Spielertrainer Christian Boppel.

    „Wir sind alle Gersthofer Jungs!“ Noch vor wenigen Wochen hatte Boppel seine Jungs noch heftig kritisiert. Vor allem die Einstellung einiger Spieler hatte dem mittlerweile wieder mitspielenden Trainer nicht gepasst. Kreisläufer Daniel Okyere bekam deshalb eine Denkpause auferlegt. Alle anderen scheinen geschnallt zu haben, um was es geht. Seitdem wurden drei Siege in Folge eingefahren. Der gegen den TSV Göggingen war die absolute Reifeprüfung für die Bezirksoberliga.

    Der TSV Gersthofen ergriff gegen den Spitzenreiter sofort die Initiative. Als Paul Thiel nach sieben Minuten einen Tempogegenstoß zum 4:1 abschloss, rieben sich die zahlreichen Zuschauer verwundert die Augen. Lag hier eine Überraschung in der Luft? Selbst als sich bei Gersthofen die ersten Fahrkarten einstellten und die etwas pomadig wirkenden Gögginger auf 5:4 herankamen, blieben die Hausherren gelassen. Sie zogen wieder auf 10:6 (25.) davon, weil Göggingen den ersten von insgesamt fünf Siebenmetern kläglich übers Tor semmelte und zweimal am Aluminium scheiterte.

    Daniel Egetemair sticht Ex-Bundesligatorhüter aus

    10:8 stand es zur Pause, als beim TSV Göggingen der ehemalige Bundesligatorhüter Egon Graf zwischen die Pfosten trat. Er agierte jedoch auch nicht glücklicher als sein Vorgänger. Charles Bussy oder Michael Reitmeir setzten ihm spektakuläre Treffer ins Netz. Auch wenn sich nun der Gögginger Anhang stärker bemerkbar machte, hielt der TSV Gersthofen den haushohen Favoriten auf Distanz. Nachdem Michael Müller einen weiteren Siebenmeter abwehren konnte, stellte Christian Boppel auf 17:14.

    In den letzten zehn Minuten versuchten die Gäste noch einmal alles, um ihre weiße Weste zu wahren. Als Göggingen zum 20:20 ausglich (54.) und in Überzahl sogar erstmals mit 22:21 in Führung gehen konnte, hielt Torhüter Daniel Egetemair den TSV Gersthofen mit zahlreichen Glanzparaden im Spiel. Nachdem Torjäger Paul Thiel eng gedeckt wurde, nutzten andere ihre Chance. Julian Wegele und Benjamin Rohrmüller trafen zum 24:22 und stellten damit die Weichen endgültig auf Sieg. Paul Thiel setzte mit seinem zehnten Treffer den Schlusspunkt. Der Tanz konnte beginnen.

    „Wir sind alle Gersthofer Jungs!“ Warum die Seinen denn bisher nicht immer so gespielt haben? „Wenn ich diese Frage beantworten könnte. Vielleicht war dieser Sieg ja die Initialzündung“, war’s Christian Boppel letztendlich egal. „Jetzt müssen wir unsere Pflichtaufgaben gegen die direkten Konkurrenten lösen.“

    TSV Gersthofen Egetemair, Müller (Tor); Rohrmüller (1), Reitmeir (1), Wegele (2), Thiel (10/4), M. Kraus, Markus walter (3), Boppel (4), Bauer, Bussy (2), Manuel Walter (2), A. Kraus, Küch.

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