Ziemlich geschafft, aber überglücklich feierten die Handballer des TSV Gersthofen nach Spielende mit 25:20 gegen den TSV Augsburg 1871 zu Hause ihren zweiten doppelten Punktgewinn in dieser Saison. Diese zwei Punkte waren wahrlich mühsam erkämpft. In einer sicher nicht auf hohem spielerischem Niveau stehenden, aber leidenschaftlich geführten Partie brachte der größere Siegeswille den Gersthofern den erhofften Erfolg.
Die Voraussetzungen dafür waren allerdings vor Spielbeginn alles andere als günstig. Der komplette Rückraum der Gersthofer drohte auszufallen: Maximilian Walter war verletzt, Christian Boppel plagten Magenbeschwerden, Michael Bauer, Manuel Walter und Michael Reithmeier waren durch muskuläre Probleme stark beeinträchtigt. Zwar signalisierten bis auf Christian Boppel alle ihre Einsatzbereitschaft, aber von einer hundertprozentigen Leistungsfähigkeit war dabei nicht auszugehen.
Und so feierte anfänglich der Junior, Patrick Schwarz, auf der zentralen Angriffsposition sein Debüt und erzielte prompt auch das 1:0 für die Hausherren. Nach dem folgenden 2:0 machte sich jedoch schnell die fehlende Durchschlagskraft des Gersthofer Rückraums bemerkbar, sodass die Augsburger das Blatt wendeten und beim 6:4 erstmals mit zwei Toren in Führung gehen konnten. Gestützt auf einen famosen Daniel Egetemeir im Tor, einer kompakten Abwehr und erfolgreichen Angriffsleistungen von Daniel Okyere auf den von ihm so ungeliebten Rückraumpositionen, blieben die Gersthofer bis zum Halbzeitstand von 10:12 immer auf Tuchfühlung.
Mit Leidenschaft auf die Siegerstraße
Trotz der Hereinnahme von Christian Boppel behielten die Gäste bis zum 14:12 die Führungsrolle. Doch dann änderte sich das Bild. Mit einer hohen Leidenschaft erkämpften sich die Gersthofer die Führung zurück und bauten diese, auch begünstigt durch zwei angezeigte Wechselfehler der Augsburger anschließend bis auf 25:18 aus. Verantwortlich dafür zeichneten insbesondere eine sehr gut funktionierende Gersthofer Abwehr mit einem immer noch prächtig haltenden Daniel Egetemeir, eine bislang unbekannte Treffsicherheit von Christian Boppel sowie Florian Küch von der ungewohnten rechten Außenposition, das enorme Durchsetzungsvermögen von Daniel Okyere, der später mit einer Platzwunde am linken Auge vom Feld gehen musste, eine überlegte Angriffsführung des eingewechselten Michael Kraus und die Leistungsbereitschaft aller eingesetzten Spieler.
Anerkennenswert war auch in diesem Spiel die souveräne Spielleitung des Schiedsrichterpaares, welches auch in unübersichtlichen und hektischen Spielphasen kühlen Kopf bewahrte und mit ihren guten Entscheidungen zu einem gelungenen Handballabend beitrug. (tsv-)
TSV Gersthofen: Egetemeir, Müller, Niedermeyer (Tor); Trautmann, Okyere (7), Reithmeier (1), Schwarz (1), M. Kraus (2), Markus Walter (2), Bauer (1), Manuel Walter (1), A. Kraus, Boppel (7/2), Küch (3).