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Hallenfußball: Zu viele Alleinunterhalter

Hallenfußball

Zu viele Alleinunterhalter

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    Blankes Entsetzen bei Co-Trainer Gerhard Hildmann, Mariusz Suszko, Thomas Rudolph, Ronny Roth und Daniel Raffler (von links). Bayernligist TSV Gersthofen schied im Halbfinale aus.
    Blankes Entsetzen bei Co-Trainer Gerhard Hildmann, Mariusz Suszko, Thomas Rudolph, Ronny Roth und Daniel Raffler (von links). Bayernligist TSV Gersthofen schied im Halbfinale aus.

    Königsbrunn Es bleibt dabei: Der TSV Gersthofen muss sich auch im 16. Jahr hintereinander bei der Endrunde der schwäbischen Meisterschaft im Hallenfußball mit der Zuschauerrolle abfinden. Der Bayernligist schied bei der Vorrunde in Königsbrunn bereits im Halbfinale mit einer 1:4-Niederlage gegen den TSV Schwabmünchen aus. Der Landesligist verlor anschließend das Finale gegen den TSV Schwaben Augsburg mit 1:5 nach Verlängerung. So kann sich der TSV Leitershofen immerhin damit trösten, im Halbfinale vom späteren Turniersieger herausgekickt worden zu sein.

    Maßlos enttäuscht war Robert Walch, der mit seiner Mannschaft so gerne etwas für das Image des TSV Gersthofen tun wollte. „Ich glaube nicht, dass der TSV jemals wieder eine besser Hallenmannschaft stellen wird“, monierte der Gersthofer Trainer die Einstellung seiner Kicker, von denen keiner an die Leistungsgrenze gegangen sei.

    Schon im Auftaktspiel gegen Schwaben Augsburg taten sich die Gersthofer schwer, kamen nicht dazu, ein halbwegs vernünftiges Spiel aufzuziehen. Eine Gewaltaktion von Thomas Rudolph und das gute Auge von Eddi Keil verhinderten beim 3:2-Sieg gerade noch ein blaues Auge. Der FC Königsbrunn leistete beim 6:1 kaum Gegenwehr.

    Restlos enttäuschend dann die Vorstellung des TSV Gersthofen gegen den TSV Schwabmünchen. Während der Landesligist aufopferungsvoll kämpfte, ergaben sich die Lechstädter ihrem Schicksal. Mit 1:4 gab es nach der Pokalpleite eine weitere bittere Pleite gegen den Landkreisrivalen. „Wendige Spieler, die exaktes Passspiel beherrschen und eine gute Schusstechnik haben – wir hatten eigentlich alle Werkzeuge, die man für erfolgreichen Hallenfußball braucht“, ärgerte sich Walch. Doch diese Werkzeuge kamen nicht zum Einsatz, weil sich zu viele als Alleinunterhalter profilieren wollten.

    Dass der TSV Schwabmünchen zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch im Turnier war, lag an einer sehr strittigen Szene im letzten Gruppenspiel. Eine Minute vor Schluss verschob Manuel Müller die Grenzen der Fairness und schob den Ball zum 4:3 ins Netz, obwohl sich Bobingens Calli nach einem Zusammenprall mit seinem eigenen Torhüter verletzt hatte und vor ihm am Boden wälzte. Regelkonform, aber nicht die feine englische Art.

    Rechenspiele in Gruppe 2

    So waren in der Gruppe 2 alle drei Mannschaften punkt- und torgleich. Bobingen musste mit 7:7 Toren ausscheiden, zwischen Schwabmünchen und Leitershofen (jeweils 8:8 Tore) hätte eigentlich ein Siebenmeterschießen um den Gruppensieg durchgeführt werden müssen. Die Turnierleitung um Georg Bucher hatte jedoch den direkten Vergleich herangezogen. So zog der TSV Leitershofen als Gruppensieger ins Halbfinale ein.

    Die „Almkicker“ waren die Überraschung schlechthin. Mit geradlinigem und konsequentem Spiel sowie spektakulären Toren zwang der Kreisligist den haushohen Favoriten TSV Schwabmünchen mit 5:4 in die Knie. Markus Bröll traf dabei per Kopf nach einem Lattenknaller seines Bruders Dominik, der mit fünf Treffern bester Torschütze wurde. Miran Marstallers Schuss sprang von der Bande auf den Rücken von Schwabmünchens Torhüter Sebastian Steidle und von dort ins Netz. Trotz großen Kampfgeistes mussten sich die Leitershofer gegen den Bezirksoberligisten TSV Bobingen der Routine eines Roland Fox oder Murat Calli mit 4:5 beugen, hatten aber dennoch das Halbfinale erreicht.

    Dort schwanden dann langsam die Kräfte. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand konnte man das Blatt nicht mehr wenden und musste dem TSV Schwaben den Vortritt lassen. „Natürlich ist die Enttäuschung groß“, stellte Trainer Michael Kreutmayr nach der 2:5-Niederlage fest. „Vor allem deshalb, weil wir den Gegner erwischt hatten, gegen den man sich am ehesten etwas hätte ausrechnen können.“ Doch Rechenspiele sind in der Halle ein Muster ohne Wert.

    Siehe TSV Gersthofen. „Im Halbfinale ausscheiden – das hätten wir auch mit einer Jugendtruppe können“, war Robert Walch restlos sauer.

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