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Hallenfußball: Almkicker erklimmen den Landkreis-Gipfel

Hallenfußball

Almkicker erklimmen den Landkreis-Gipfel

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    Einige Mühe hatte der spätere Landkreismeister TSV Leitershofen (links Felix Sponagl), bis er im Viertelfinale den krassen Außenseiter SV Stettenhofen (am Boden Benjamin Ullmann) aufs Kreuz legte. Das 6:5 war Schwerstarbeit.
    Einige Mühe hatte der spätere Landkreismeister TSV Leitershofen (links Felix Sponagl), bis er im Viertelfinale den krassen Außenseiter SV Stettenhofen (am Boden Benjamin Ullmann) aufs Kreuz legte. Das 6:5 war Schwerstarbeit.

    Diedorf Im vergangenen Jahr war der TSV Leitershofen im Endspiel noch am TSV Meitingen gescheitert. Bei der 31. Augsburger Landkreismeisterschaft im Hallenfußball setzten sich die Almkicker nun erstmals durch und holten sich vor über 800 Zuschauern in der rappelvollen Diedorfer Schmuttertalhalle den Pokal der Kreissparkasse Augsburg. Im Endspiel bezwang der Augsburger Kreisligist den Überraschungsfinalisten aus der Kreisliga Ost, den SC Biberbach, mit 4:1. Doch damit nicht genug: Mit Matthias Batzer stellten die Leitershofer auch den besten Torhüter, mit Markus Bröll und Thomas Hanselka (je vier Treffer) die beiden erfolgreichsten Torschützen.

    Die Endrunde der Augsburger Landkreismeisterschaft ist jedes Jahr ein Höhepunkt im Sportkalender. Auch die 31. Auflage dieses Wettbewerbs lockte die Fans wieder in Scharen an, sodass Günter Frank, der Organisationschef des ausrichtenden SSV Anhausen, schon während des ersten Spieles die Theaterbühne hinter dem Tor für die immer noch strömenden Zuschauer öffnen ließ. Wer zu spät kam, hatte das wohl beste Spiel des Nachmittags verpasst.

    Grandioses Auftaktspiel

    Im Gegensatz zu vielen anderen Eröffnungsspielen kämpften der TSV Leitershofen und der SV Stettenhofen nämlich von Anfang an mit offenem Visier. Die Halle stand Kopf, als der krasse Außenseiter aus der B-Klasse, der sich erst über die Qualifikation zur Hauptrunde gekämpft hatte, nach fünf Minuten mit 2:0 vorne lag. Die wuseligen Stettenhofer steckten den Ausgleich weg und gingen gegen die körperlich wesentlich präsenteren Leitershofer noch dreimal in Führung. Gerade als Hallensprecher Thomas Scharnagl verkündete, wie es im Falle eines Unentschiedens weitergehen würde, traf Thomas Hanselka zum 6:5 für den Favoriten.

    Auch im zweiten Viertelfinale ging zunächst der Außenseiter TSV Zusmarshausen in Führung. Doch während die „Zusser“ Manuel Rosam oder Selcuk Yildiz Szenenapplaus kassierten, schlugen auf Bobinger Seite die Routiniers um den alten Fuchs Roland Fox abgeklärt zu und gewannen 4:2.

    Nach zwei rasanten Spielen gehörte die Begegnung zwischen dem SC Biberbach und dem SV Schwabegg zur Kategorie „Langweiler“. Erst in der Schlussminute wurde es dramatisch. 36 Sekunden vor Schluss gelang Peter Ziegler der 2:2-Ausgleich, im Gegenzug traf SCB-Spielertrainer Christian Mayer zum 3:2.

    Verwirrung um Zeitstrafen

    Verwirrung bei allen Beteiligten herrschte im letzten Viertelfinalspiel. Während Michael Furnier die SpVgg Auerbach/Streitheim, die traditionell mit einem großen Fananhang angereist waren, mit 1:0 in Führung brachte, hatte die zweite Mannschaft des FC Königsbrunn ihre liebe Müh und Not ins Turnier zu finden. Als Lorenzo Greimel vom FC Königsbrunn sich gemeinsam mit Markus Steppich aus Auerbach eine zweiminütige Zeitstrafe abholte, gelang Thomas Zott der Treffer zum 2:0. Im Irrglauben, einen vierten Feldspieler aufs Feld schicken zu dürfen, musste Königsbrunn die nächste Zeitstrafe hinnehmen (Teamstrafe). Im kurzzeitigen drei gegen zwei konnte Michael Furnier mit dem Ablauf der ersten Strafe das 3:0 erzielen. Doch anstatt, dass die Auerbacher nun mit regulären vier Feldspielern agiert hätten, blieb man freundlicherweise zu dritt und verlor vollkommen den Faden. Blitzschnell gab man das Spiel aus der Hand und musste tatsächlich kurz vor Schluss das 3:3 durch Brunner hinnehmen. In der Verlängerung erzielte Brunner schließlich das 3:4-Siegtor, sodass Auerbach nach nur einem Spiel aus dem Turnier ausschied. Ein schwacher Trost, dass Michael Furnier nach nur einem einzigen Auftritt zum besten Turnierspieler gewählt wurde.

    Die große Dramaturgie war nach den Viertelfinalspielen geschrieben. Relativ unspektakulär setzte sich der TSV Leitershofen im Halbfinale gegen den Rekordmeister und Topfavoriten TSV Bobingen, der allerdings wenig spielerischen Glanz verbreitete, mit 2:0 durch. Der SC Biberbach lebte gegen den FC Königsbrunn von den Geistesblitzen eines Christian Mayer oder Nick Gebele und konnte sich auf seinen Torhüter Michael Mayer auch als Torschütze verlassen. Als der SCB in der Schlussminute geistig schon ins Finale entschwebt war, kam die Kreisliga-Truppe des FCK durch zwei Treffer noch auf 4:3 heran. Im Finale war der TSV Leitershofen zunächst erneut mit Fortuna im Bunde. Christian Mayer scheiterte an der Querlatte, Thomas Hanselka prallte der Ball vor dem 1:1-Ausgleich glücklich ans Schienbein. Als Nick Gebele das Spielgerät zum vermeintlichen 2:2 ins Tor setzte, ertönte vor der Überquerung der Torlinie die Sirene. Markus Bröll, der mit vier Treffern zusammen mit Thomas Hanselka bester Torschütze war, und sein Bruder Dominik, der fälschlicherweise die Urkunde dafür in Empfang nehmen durfte, sorgten schließlich dafür, dass die Almkicker erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Hallen-Gipfel im Landkreis Augsburg erklimmen konnten. Bei den anschließenden Jubelorgien hat im Gegensatz zum Hauptrundensieg in Neusäß diesmal auch das „Humba“ geklappt.

    Viele weitere Bilder zur Landkreis-Endrunde im Hallenfußball finden Sie unter www.augsburger-allgemeine-land.de

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