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Glückliches Ende einer unglücklichen Saison

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Glückliches Ende einer unglücklichen Saison

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    Dieses Tor von Mark Römer (rechts), der nach einem 0:3-Rückstand zum 4:3 traf, bedeutete den Klassenerhalt für den TSV Gersthofen. Kurt Schauberger (rechts im Hintergrund) hat es schon registriert. Fotos: Oliver Reiser
    Dieses Tor von Mark Römer (rechts), der nach einem 0:3-Rückstand zum 4:3 traf, bedeutete den Klassenerhalt für den TSV Gersthofen. Kurt Schauberger (rechts im Hintergrund) hat es schon registriert. Fotos: Oliver Reiser

    Speziell die ersten 22. Minuten waren ein grausames Spiegelbild dieser völlig verkorksten Saison: Man hatte sich so viel vorgenommen und brachte kaum etwas zustande. Während bereits der erste Angriff der munteren Echinger nach einem Missverständnis zwischen Kurt Schauberger und Christian Krieglmeier zum 1:0 durch Alexander Christophersen führte (6.), hoppelte ein Freistoß von Ronny Roth durch Freund und Feind hindurch an den Pfosten (12.). Lautstark wurde reklamiert, dass Keeper Krieglmeier vor dem 1:0 schon die Hand auf dem Ball gehabt hätte. Doch zum Nachtaroken blieb kaum Zeit. Nach einem Fehlpass von Benni Richter tanzte Fabijan Hrgota auch noch Schauberger aus und vollstreckte zum 2:0 (16.).

    Nach 22 Minuten war Gersthofen am Boden zerstört

    Vier Minuten später die nächste Hiobsbotschaft: Bei einem Zweikampf verdrehte sich Dennis Kaczmarczyk unglücklich das Knie. Erste Diagnose aus dem Freisinger Krankenhaus: schwere Meniskusverletzung. Und es sollte noch schlimmer kommen. Noch bevor sich die völlig desolate Gersthofer Hintermannschaft neu sortiert hatte, erhöhte Christophersen auf 3:0. Gegen die völlig aufgelöste TSV-Hintermannschaft verpasste derselbe Spieler sogar das 4:0 (25.). Ein völlig desolater TSV schien am Boden zerstört.

    Doch die Wende kam mit Andi Neumeyer. Nach einem dreifachen Kieferbruch zuletzt fast sechs Wochen außer Gefecht, war er für Kaczmarczyk gekommen. Und schon nach der ersten gelungenen Aktion gelang dem TSV-Torjäger auf Pass von Paul Fischer das 3:1 (28.). In der 32. Minute blieb die Pfeife von Schiedsrichter Hummel (Betzigau) nach einer Attacke von Naoto Ishii an ihm abermals stumm.

    Der TSV fightete weiter. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff nahm Johannes Hintersberger - der Kapitän war erneut ein kämpferisches Vorbild - nach einer Kopfballablage von Mark Römer den Ball mit der Brust an und jagte ihn volley zum 3:2-Anschlusstreffer in die Maschen. Ein Traumtor!

    Mit einer Dreier-Abwehrformation spielten die Walch-Schützlinge nicht nur Mann gegen Mann, sondern fast schon Harakiri. Die viel zu offensiv agierenden Gelb-Schwarzen konnten sich nur Sekunden später bei Christian Krieglmeier bedanken, der gegen den von der Mittellinie allein auf ihn zusteuernden Robert Eichler das 4:2 verhinderte. Der Ex-Gersthofer, der in der Vorrunde ein kurzes Gastspiel am Lech gab, schonte seine ehemaligen Kameraden auch in der 14. Minute, als er aus elf Metern völlig freistehend über den Kasten semmelte.

    "Ein unglaubliches Spiel", meinte Gersthofens Trainer Robert Walch bei der Rückkehr aus der Kabine. Doch es ging in diesem Stil weiter. Die Gäste gaben weiter Vollgas, wollten den Ausgleich erzwingen. Der gelang schließlich dem unermüdlichen Andi Neumeyer. Nach einem Fehlpass von Daniel Ehbauer hatte er freie Bahn und spielte auch noch Torhüter Kozel aus (50.). Doch damit war der TSV Gersthofen immer noch nicht zufrieden. Angetrieben von zahlreichen Schlachtenbummlern rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Echinger Tor. Unterbrochen von famosen Kontern. Krieglmeier tauchte gegen Potenza sensationell ins kurze Eck und hielt seine Mannschaft im Spiel (60.).

    In der 68. Minute war es endlich so weit: Torhüter Kozel hatte einen Hintersberger-Schuss an die Latte gelenkt, Mark Römer köpfte den anschließenden Eckball von Ronny Roth zur Gersthofer 4:3-Führung ins Netz. Das Spiel war gedreht - aber noch längst nicht gewonnen. Zunächst verpasste Römer nach herrlicher Vorarbeit des starken Andi Stieglitz (73.) die endgültige Entscheidung, dann gaben die bereits abgestiegenen Echinger nochmals Vollgas.

    Gersthofen war nach dieser furiosen Aufholjagd stehend k. o. und wankte dem Ende entgegen. Er fiel aber nicht, weil Römer in höchster Not im eigenen Strafraum klärte und der Pfosten Endstation für einen Schuss von Peter Enckell war (88.). Zwei Minuten vor Schluss war sogar das Glück zurückgekehrt, dass man in dieser Saison so oft moniert hatte.

    TSV Eching: Kozel - Potenza, Ehbauer, Ishii, Schindler (34. Motzkau/73. Braun) - Enckell, Eichler, Bircan, Rödl - Christophersen, Hrgota.

    TSV Gersthofen: Krieglmeier - Wenni, Richter, Schauberger, Kaczmarczyk (20. Neumeyer) - Stieglitz, Mittelbach - Roth, Hintersberger, Fischer (61. Gezgin) - Römer (90. Cevik).

    Tore: 1:0 (6.) Christophersen, 2:0 (15.) Hrgota, 3:0 (22.) Christophersen, 3:1 (28.) Neumeyer, 3:2 (43.) Hintersberger, 3:3 (50.) Neumeyer, 3:4 (68.) Römer. - Schiedsrichter: Andreas Hummel (TSV Betzigau). - Zuschauer: 110.

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