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Futsal: Was sich beim Futsal zur Wintersaison ändert

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Was sich beim Futsal zur Wintersaison ändert

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    Der Augsburger Kreisspielleiter Reinhold Mießl ist nicht ganz glücklich mit dem neuen Modus der Hallenfußball-Meisterschaften in Schwaben. In seinem Kreis gab es eigentlich keinen Handlungsbedarf.
    Der Augsburger Kreisspielleiter Reinhold Mießl ist nicht ganz glücklich mit dem neuen Modus der Hallenfußball-Meisterschaften in Schwaben. In seinem Kreis gab es eigentlich keinen Handlungsbedarf. Foto: Oliver Reiser

    Angesichts der Tatsache, dass einige Vereine bereits wieder im Freien das Training aufgenommen haben, interessiert den Fußball-Fan der Futsal nur noch am Rande. Ganz anders ist die Situation bei den Verantwortlichen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Die Spielleiter des Bezirkes haben sich bei ihrer Klausurtagung im Kloster Irsee dieses Problems angenommen – und haben den Modus reformiert.

    Sinkende Teilnehmerzahl und Stimmung hätten zum Umdenken geführt. Als einer der Gründe dafür wird zum Beispiel im Allgäu angeführt, dass der Unterallgäuer Hallenmeister erst im darauffolgenden Jahr an einem Qualifikationsturnier zur schwäbischen Meisterschaft teilnehmen konnte.

    Qualifikationsturniere wird es nicht mehr geben

    Reinhold Mießl, Spielleiter des Kreises Augsburg, kann das nicht nachvollziehen. Dem Augsburger Landkreismeister war es nämlich bisher völlig egal, erst im Jahr darauf bei der „Schwäbischen“ vertreten zu sein. Egal ob TSV Diedorf, TSV Dinkelscherben, VfR Foret, TSV Leitershofen oder SpVgg Auerbach-Streitheim – die so genannten „Kleinen“ waren stolz, wenn sie überhaupt mit den „Großen“ mitspielen durften. Außerdem hat die Augsburger Landkreismeisterschaft trotz Futsal nach wie vor einen hohen Stellenwert. Zuletzt gab es sogar wieder steigende Zuschauerzahlen, obwohl ein Vorrundenturnier weniger gespielt wurde.

    Ab dem Winter 2019/20 wird es nicht mehr sieben Qualifikationsturniere geben, in denen die Endrundenteilnehmer gesucht werden. Stattdessen werden künftig in allen drei Fußball-Kreisen Meister ausgespielt – und die fahren mit ihren Vizes im Schlepptau nach Günzburg.

    Reinhold Mießl ist nicht ganz glücklich mit der neuen Regelung. Während sich sein Allgäuer Kollege Elmar Rimmel freut, dass es künftig einen „Allgäuer Meister“ geben wird, wird der FC Ehekirchen vielleicht weniger Wert darauf legen, als „Augsburger Meister“ gekürt zu werden. Im Kreis Augsburg weist die Einteilung für den kommenden Winter jedenfalls etliche Unbekannte auf.

    Wie läuft die schwäbische Endrunde?

    Bei der nächsten Endrunde werden weiterhin acht Mannschaften auf dem Parkett stehen. Zu den insgesamt sechs Vertretern aus den Fußballkreisen Allgäu, Augsburg und Donau kommen noch die beiden Finalisten der gerade abgelaufenen Hallenrunde – also der schwäbische Titelträger FC Gundelfingen und der unterlegene Endspielgegner TSV Meitingen. Beim schwäbischen Vizemeister herrscht darüber genau so viel Freude wie Verwunderung.

    Wo wird der Spielort sein?

    Das Endturnier hat weiter seinen fixen Platz. Bezirksspielleiter Rainer Zeiser hatte sich schon im Vorfeld der Tagung dafür ausgesprochen, dass die „Schwäbische“ weiterhin in Günzburg gespielt wird. Was am SC Bubesheim als bewährtem Ausrichter liegt – und an der fehlenden Alternative einer Halle, die rund 1000 Besucher beherbergen kann und verkehrsgünstig gelegen ist.

    Wie läuft künftig die Qualifikation konkret ab?

    Im Wesentlichen haben sich die schwäbischen Spielleiter an den Kollegen aus den sechs anderen bayerischen Bezirken orientiert, die allerdings zum Großteil in reinen Futsal-Ligen spielen. Die Region zwischen Ries und Allgäu hatte nämlich als Alleinstellungsmerkmal bislang ein Turniersystem, das die höherklassigen Teams begünstigte und zum Mitmachen anregte.

    Bei der diesjährigen Endrunde war allerdings mit Gundelfingen nur ein einziger Landesligist dabei, Bayern- und Regionalligisten bleiben dem Turnier schon länger fern. Künftig müssen sich diese Teams – sofern sie zu den Titelkämpfen überhaupt wieder melden – der Konkurrenz schon in ihrer unmittelbaren Umgebung stellen. „Indirekt sind damit alle Mannschaften gleich gestellt“, sagt Allgäus Kreisspielleiter Rimmel.

    Wie laufen die Landkreismeisterschaften ab?

    Der Plan sieht vor, dass zunächst einmal in den Landkreisen nach den Meistern gesucht wird. Ob es dort nur eine Landkreis-Endrunde oder auch vorgeschaltete Qualifikationsturniere gibt, hängt von der jeweiligen Meldezahl interessierter Klubs ab. Je mehr Teilnehmer, umso mehr Turniere wird es geben.

    Im Unterallgäu gab es in dieser Hallensaison drei Vorrunden- und ein Finalturnier mit insgesamt 19 Teilnehmern. Im Landkreis Augsburg waren es sechs Vorrunden bei insgesamt 36 Teilnehmern. „Die Augsburger Landkreismeisterschaft ist eine Veranstaltung, um die uns alle beneiden. Das sollten wir nicht mit Gewalt kaputtmachen und alles auf einmal umschmeißen“, sagt Reinhold Mießl. Deshalb will er auch am K.o.-System bei der Endrunde (andernorts werden vor dem Halbfinale Gruppenspiele ausgetragen) nichts ändern.

    Nach welchen Kriterien wird der Kreissieger ermittelt?

    An diesen Turnieren sollen jeweils sechs oder acht Teams teilnehmen: Im Kreis Donau kommen die Teilnehmer beispielsweise aus den drei Landkreisen Günzburg, Dillingen und Donau-Ries, wo jeweils eigene Landkreismeisterschaften ausgetragen werden. Im Fußball-Kreis Augsburg gibt es da große Unterschiede: Während im Landkreis Augsburg in der gerade abgeschlossenen Runde immer noch 36 Mannschaften am Start waren, musste die Meisterschaft im Landkreis Aichach-Friedberg zuletzt ausfallen und dann mangels Teilnehmer mit der Stadt Augsburg zusammengelegt werden.

    Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gab es bisher gar keine Landkreismeisterschaft. Dort bildet das Turnier der Schiedsrichtergruppe Neuburg den Hallen-Höhepunkt. Gespielt wird dort allerdings klassischer Hallenfußball mit Bande und großen Toren. „Das könnte zu Ungerechtigkeiten führen“, sinniert Mießl. Die Spielleiter haben sich dafür ausgesprochen, dem Landkreis, in dem die Kreismeisterschaft ausgespielt wird, vier Startplätze zuzusichern. Aus den beiden anderen Regionen kommen dann jeweils zwei Teams. Der Spielort der Kreis-Endrunde soll dann jährlich wechseln, sodass jeder Landkreis einmal in den Genuss eines solchen Turniers kommt.

    Wie sieht der Zeitplan aus?

    „Mit dem Zeitplan haben wir kein Problem“, sagt Mießl mit Blick auf die feststehende Endrunde in Günzburg. Diese findet im kommenden Jahr am 11. Januar in Günzburg statt – und daran müssen sich nun die Kreise mit ihren Turnierterminen ausrichten. Bisher wurden die Landkreis-Meister immer im Januar ausgespielt. In Zukunft müssen jeweils bis Silvester die Titelträger in den Landkreisen feststehen. Vorgesehen sind dazu der 15., 22. und 26. Dezember, wobei Mießl auf die traditionellen Privatturniere in Diedorf oder Wertingen Rücksicht nehmen will.

    Das Landkreis-Finale soll am 29. Dezember in Fischach steigen. Damit wäre der gastgebende TSV Fischach ebenso automatisch qualifiziert wie der Titelverteidiger SV Türkgücü Königsbrunn. In der ersten Kalenderwoche des Jahres, genauer gesagt wohl am 6. Januar, werden dann in den Kreisen Donau, Augsburg und Allgäu erstmals die Kreismeister-Titel vergeben.

    Wie lautet das Fazit?

    Die Qualifikation wird übersichtlicher und nachvollziehbarer. Die Landkreismeister müssen nicht mehr ein Jahr warten, ehe sie an der „Schwäbischen“ teilnehmen können. „Ich hoffe, dieser neue Modus wird von den Vereinen angenommen“, hat Reinhold Mießl bisher noch überhaupt keine Reaktionen erfahren. Weder von höherklassige Vereinen, noch von den „Kleinen“. Ob der schwäbische Hallenfußball wiederbelebt werden kann und wieder mehr Fans in die Hallen lockt – im Landkreis Augsburg war das bisher nie ein großes Problem.

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