Der TSV Zusmarshausen hat die erste Relegationsrunde zur Fußball-Bezirksliga überstanden. Vor über 1000 Zuschauern in Glött besiegten die Schützlinge von Trainer Reinhard Brachert den FC Lauingen mit 2:1 und verurteilten damit die vom ehemaligen Zusmarshauser Thomas Holzapfel gecoachten Mohrenstädter zum sofortigen Wiederabstieg. Im zweiten Spiel treffen die Grün-Weißen nun am Samstag um 17.30 Uhr in der Gersthofer Sportarena auf den BC Adelzhausen.
Nicht dabei sein wird in dieser Partie Lukas Hohenberger. Der Torhüter des TSV Zusmarshausen avancierte am Mittwochabend zur tragischen Figur eines dramatischen Spieles. Bis zur 63. Minute hatte er bei den wenigen Aktionen absolute Sicherheit ausgestrahlt. Dann führte sein erster Fehler zum Lauinger Ausgleich. Leicht angerempelt konnte er den Ball nach einer Ecke nicht festhalten und Markus Nsouli bugsierte ihn irgendwie über die Linie. In der Kreisliga wird hier vielleicht ein Foul am Torwart gepfiffen.
Keine Vorwürfe nach Notbremse
Zehn Minuten später kam es für Hohenberger noch schlimmer. Beim Herauslaufen räumte er außerhalb des Strafraums Christoph Marek ab, Schiedsrichter Patrick Krettek wertete die Aktion als Notbremse und zeigte ihm die Rote Karte. „Wir sind jung und ehrgeizig und wir müssen noch viel lernen“, wollte Trainer Reinhard Brachert seinem 20-jährigen Schlussmann keine Vorwürfe machen.
Nachdem Ersatzkeeper Tobias Duderstadt verletzt ist, musste A-Junioren-Torhüter Stefan Kuchenbaur zwischen die Pfosten. Und der stand in den Schlussminuten mehrfach im Brennpunkt. Nachdem Manuel Rosam einen klassischen Konter rotzfrech zum 2:1 abgeschlossen hatte (76.), warf Lauingen mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne. Kuchenbaur entschärfte jedoch einen Schuss von Andreas Glogger und in der letzten Minute einen Kopfball seines mit in den Strafraum geeilten Gegenübers Tobias Fuchsluger. Dann war Schluss, der verdiente Sieg des TSV Zusmarshausen unter Dach und Fach.
„Haut’s rein – so einfach is’ es!“ hatten die zahlreichen Zuser Fans auf ein Transparent geschrieben. Und so schien es auch. Die Grün-Weißen dominierten den ersten Abschnitt eindeutig. Vor allem Manuel Rosam stürzte die Lauinger Abwehr von einer Verlegenheit in die andere. Bereits in der 7. Minute traf er den Pfosten, fünf Minuten später scheiterte er an Keeper Fuchsluger. Auch Andi Belak visierte nur den Außenpfosten an (29.). Drei Minuten vor der Pause rammte der zwei Köpfe größere René Günzel den wuseligen TSV-Dauerrenner ohne Not im Strafraum um und Daniel Laubmeier verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0.
Für einen Knackpunkt im Zusmarshauser Spiel sorgte dann eine Gelb-Rote Karte gegen Lauingens Philipp Goldau (50.). Der bis dahin mit sehenswertem Fußball aufwartende TSV verlor nämlich in Überzahl komplett den Faden, schien plötzlich Angst vor der eigenen Corage zu bekommen. Die treuen Schlachtenbummler merkten, dass ihre Mannschaft Unterstützung braucht und skandierten: „Steht auf, wenn ihr Zuser seid!“ Die Mannschaft nahm ihr Herz in beide Hände und brachte den Sieg über die Runden. Und am Ende huschte sogar über das Gesicht von Lukas Hohenberger wieder ein Lächeln.
FC Lauingen:Fuchsluger; Günzel, Nsouli, D. Müller, Goldau, Polat, Marek (81. F. Oberfrank), D. Oberfrank, Glogger, Völker (56. Strak), Weber (63. Gallenmüller)
TSV Zusmarshausen: Hohenberger – S. Schneider, Beck, M. Schneider, Neff (66. Wruck) – Belak (75. Kuchenbaur), Müller, Laubmeier, Forst – Lauter, Rosam (85. Hajduk).
Tore: 0:1 Laubmeier (42./Foulelfmeter), 1:1 Nsouli (63.), 1:2 Rosam (76.). – Schiedsrichter: Patrick Krettek (SC Ried). – Bes. Vorkommnisse: Rote Karte gegen Hohenberger (72./TSV/Notbremse); Gelb-Rot Goldau (50./FCL), Müller (90.+3/TSV/beide wiederholtes Foulspiel). – Zuschauer:1000 in Glött.
Viele weitere Bilder vom Relegationsspiel in Glött gibt es im Internet unter
www.augsburger-allgemeine-land.de/bilder