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Fußball-Nachlese: Wie konnte das passieren?

Fußball-Nachlese

Wie konnte das passieren?

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    Wie konnte das passieren?
    Wie konnte das passieren?

    Hätte, hätte – Fahrradkette. Oder wie Lothar Mätthäus sagt: „Wäre, wäre – Fahrradkette.“ Hätte der Schiedsrichter die letzten beiden Spiele des SV Cosmos Aystetten beim TSV Aindling (2:2) und gegen den FV Illertissen II (3:4) jeweils exakt nach 90 Minuten abgepfiffen, hätte der Aufsteiger jetzt drei Punkte mehr auf dem Konto und würde auf Rang drei der Landesliga Südwest stehen. „Das ist gar nicht auszumalen. Das geht ja gar nicht“, lacht Marco Löring.

    Der Cosmos-Trainer nimmt die Last-Minute-Niederlage gegen den Tabellenzweiten nicht tragisch. „Zum Zuschauen war es ein geiles Spiel. Und so, wie wir gespielt haben, braucht man sich keine Sorgen machen“, blickt der 36-Jährige zurück. „Man hat gesehen, dass auch dieser Gegner machbar gewesen wäre. Ich habe auch nach dem schnellen Rückstand immer daran geglaubt, dass wir das reparieren können“, ist Löring von seiner Truppe überzeugt.

    Natürlich sei es ärgerlich, dass man Illertissen durch Unaufmerksamkeiten viermal förmlich zum Toreschießen eingeladen hat und in letzter Minute viermal die Chance zum Klären vertändelt hat. „Aber das kann passieren. Ich mache niemanden einen Vorwurf“, sagt Löring. „Wir werden das vernünftig aufarbeiten und einsortieren.“

    Wie konnte das also passieren, dass der SV Cosmos Aystetten dieses Spiel doch noch verloren hat? Als man nach der Tiefschlafphase und dem 0:2-Rückstand dann unter Starkstrom stand und mit einer grandiosen moralischen Leistung eine 3:2-Führung erzwang, wollte die junge Mannschaft den Fuß gar nicht mehr vom Gaspedal nehmen. „Vielleicht waren wir da zu grün und die Euphorie zu groß“, sinniert Löring. „Wenn Robert Markovic-Mandic oder Dogan Kaan ihre Chancen zum 4:2 nutzen, ist die Sache gelaufen“. Womit wir wieder bei „Hätte, hätte – Fahrradkette“ wären. „Manchmal kommt es auch anders, als man denkt“, bleibt Löring ganz locker. Nach drei Spielen ohne Sieg wollen die Cosmonauten nun am kommenden Sonntag wieder punkten. Doch da kommt Spitzenreiter TSV Nördlingen nach Aystetten. „Es wird nicht einfacher“, sagt Löring.

    Eine perfekte englische Woche mit neun Punkten aus den drei Spielen gegen den TSV Offingen (1:0), beim FC Horgau (3:2) und beim SC Bubesheim (3:1) hat der TSV Meitingen auf den Rasen gelegt. Rechnet man den 1:0-Erfolg in Wörnitzstein hinzu, sind es satte zwölf Zähler, mit denen die Lechtaler im Kampf um den Aufstieg gewaltig Boden gut gemacht haben. Da nimmt es sich geradezu grotesk aus, dass man mit den Auftritten nicht wirklich zufrieden war. In Bubesheim zeigten sich die Schwarz-Weißen von ihrer Schokoladenseite. Auch wenn es wieder eines Rückstands bedurfte und der Ausgleich durch eine verunglückte Flanke zustande kam.

    Der Sieg des TSV sei verdient gewesen, räumte selbst Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr ein. Einen Seitenhieb gegen seinen Meitinger Kollegen Torsten Vrazic konnte sich der SCB-Funktionär allerdings nicht verkneifen: „Zu ihm muss ich anmerken, dass Selbstdarsteller für den Amateursport keine Bereicherung sind“, kritisierte er die Berichterstattung im Vorfeld der Partie. Der Meitinger Fußballchef hatte am Freitagvormittag in einem Telefonat bei Dirr angefragt, ob die Partie stattfinden werde. „Das habe ich Vrazic auch fest zugesagt“, so Dirr. Dass dann geschrieben wird, Vrazic habe auf dem Meitinger Sportplatz den Rasen mähen lassen und höchstpersönlich die Linien gestreut, um im Falle einer Absage in Bubesheim die Partie auf eigenem Platz austragen zu können, ärgert Dirr maßlos. Doch Vrazic war ein gebranntes Kind. Bereits in der vergangenen Saison wurde das Spiel des TSV Meitingen in Bubesheim abgesagt, obwohl weit und breit alle anderen Spiele stattfinden konnten.

    Sehr zur Freude des TSV Meitingen schwächeln die Mitkonkurrenten. Der VfR Neuburg konnte nach dem dritten Unentschieden in Folge überholt werden, der Rückstand auf den TSV Gersthofen ist auf zwei Punkte geschmolzen. Nach zehn Siegen in Folge ist der Spitzenreiter TSV Gersthofen zwar noch immer ungeschlagen, aber mittlerweile seit drei Spielen sieglos. Gehen dem TSV so langsam die Körner aus? Beim Jammern auf hohem Niveau will Gersthofens Trainer Eddi Keil nicht mitmachen: „Ich bin mit unserem überraschend guten bisherigen Abschneiden mehr als zufrieden.“ Auch nach dem eher dürftigen 0:0 gegen das Kellerkind TSV Offingen war er überhaupt nicht traurig: „Viel wichtiger war, dass man bis zum Schluss den Siegeswillen gesehen hat.“ Offingen sei richtig gut gewesen und habe sich nicht hinten rein gestellt. „Auch haben wir Glück gehabt, dass der Schiedsrichter bei der Aktion von unserem Torhüter keinen Elfmeter gepfiffen hat“, gibt sich der TSV-Coach entwaffnend ehrlich. Im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen habe man allerdings schon gemerkt, dass diese Belastung an die Substanz geht. „Eine Konzentrationsgeschichte“ so Keil. Vor allem vor dem Tor.

    Für das Gipfeltreffen zum Abschluss der Vorrunde am Freitag,, 20. Oktober, braucht man die Werbetrommel nicht zu rühren. Doch zunächst müssen die Schwarz-Gelben zum Derby nach Horgau. Und der steckte nach der 1:2-Niederlage im Kellerduell beim SV Donaumünster ganz tief im Schlamassel.

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