Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball-Nachlese: Wenn der Matchplan aufgeht

Fußball-Nachlese

Wenn der Matchplan aufgeht

    • |
    Überraschung! Mit Blumen und Süßigkeiten haben Nikolas Brummer (links) und Florian Kempter (rechts) vom FC Emersacker Schiedsrichter-Assistentin Angelina Reitmair einen Genesungsbesuch abgestattet.
    Überraschung! Mit Blumen und Süßigkeiten haben Nikolas Brummer (links) und Florian Kempter (rechts) vom FC Emersacker Schiedsrichter-Assistentin Angelina Reitmair einen Genesungsbesuch abgestattet. Foto: FC Emersacker/Facebook

    Trotz des 2:1-Sieges im Landesliga-Derby beim SV Cosmos Aystetten hat Gerhard Hildmann nicht gut geschlafen. „So ein Spiel geht nicht spurlos an einem vorbei. Der Druck war schon enorm“, gesteht der Trainer des TSV Gersthofen, der nach vier Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur eingebogen ist. Vor seiner Mannschaft zieht er deshalb verbal den Hut: „Sie hat das gut weggesteckt.“ Auch, dass man kurzfristig neben Okan Yavuz und Rudi Kine noch die erkrankten Andi Durner und Manuel Rosner ersetzen musste. „Nach dem verschossenen Elfmeter und dem 0:1-Rückstand nach dem ersten Fehler hat sie gut reagiert. Zuletzt haben wir die Spiele in der zweiten Halbzeit verloren. Diesmal haben wir das Spiel in Durchgang zwei gedreht“, ist er stolz auf seine Truppe, die den Matchplan über 90 Minuten durchgezogen hat. „Das ist voll und ganz aufgegangen.“

    Dazu gehörte auch, die Aystetter Spieleröffnung im Keim zu ersticken. Wesentlich dazu beigetragen hat Nico Baumeister. „Er ist brutal gut angelaufen“, sagt Hildmann, der einen Stürmer nicht nur an Toren messen will. Dass der aus Zusmarshausen stammende TSV-Angreifer mit der ungewohnten Rückennummer 17 auflief, liegt daran, dass seine gewohnte Nummer 9 beim letzten Spiel in einem Zweikampf kaputt gegangen war. Nachdem Baumeister mit seinem Treffer zum 2:1 noch zum Matchwinner wurde, plädiert Hildmann dafür, dass er die 17 zunächst einmal behält.

    Den ersten Gersthofer Treffer markierte Oktay Yavuz per Freistoß. Kurz zuvor hatte er noch Ibrahim Neziri beim Elfmeter den Vortritt gelassen, doch der scheiterte an Arthur Mayer. Warum der jüngste im Team geschossen hat und nicht Yavuz, der in Olching bereits einen Strafstoß verwandelt hatte? „Das machen die Spieler unter sich aus. Da mische ich mich nicht ein“, sagt Hildmann.

    Während der TSV Gersthofen jetzt eine Woche ohne Mittwochsspiel vor sich hat, weil die Heimpartie gegen den FC Memmingen II auf den 15. September verlegt wurde, steht dem SV Cosmos Aystetten eine weitere englische Woche bevor. Der Aufsteiger muss am Mittwochabend beim Bayernliga-Absteiger TSV Nördlingen ran. Es gibt leichtere Aufgaben als nach vier Niederlagen in Folge beim momentanen Tabellenzweiten anzutreten. „Das ist ein Bonusspiel“, sagt Trainer Marco Löring: „Entweder du kommst mit einem Sieg aus dem Tief, oder du bekommst nochmals auf die Fresse.“

    Der Cosmos-Coach wirkt leicht verzweifelt, weil seine Mannschaft seit Wochen immer nah dran ist, aber am Ende mit leeren Händen dasteht. „Im entscheidenden Moment verkacken wir es dann immer, laden den Gegner förmlich zum Punkten ein. Da muss sich etwas ändern. Wir müssen einen Tick zulegen, sonst überleben wir das nicht“, formuliert er es drastisch. Was momentan fehlt, sei die Überzeugung und der Killerinstinkt. „Vorne wie hinten“, sagt Löring, „da muss ich den Ball halt auch mal wegschlagen. Schön spielen bringt nichts.“

    Trotzdem gibt es positive Nachrichten aus dem Aystetter Lager: Bei den Verletzungen von Marcel Burda und Dragan Ignatovic handelt es sich nicht um eine Kreuzbandriss beziehungsweise eine Schultereckgelenksprengung. Beide müssen nicht so lange pausieren, wie zunächst befürchtet. „Glück im Unglück“, sagt Abteilungsleiter Peter Billy. Mit Daniel Mrozek vom FC Stätzling hat man inzwischen ein Torhüter-Backup gefunden. Ob es kurz vor Ende der Wechselfrist noch einen weiteren Neuzugang gibt? Unter den 250 Zuschauern machte der Name Robert Markovic-Mandic die Runde. Der Ex-Aystetter ist momentan noch beim Bayernligisten TSV Schwabmünchen am Ball ist. Der 25-jährige Kroate soll auch bei der SpVgg Westheim im Gespräch sein. „Da ist zu viel vorgefallen“, schließt Marco Löring eine Verpflichtung des Torjägers aus. Am 31. August endet die Wechselfrist.

    Mit vier Punkten ist der SC Altenmünster aus der englischen Woche in der Bezirksliga Nord gekommen. Dem 4:0 gegen Wörnitzstein folgte ein 2:2 im Derby beim FC Horgau. Ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften nach einem höchst unterhaltsamen Spiel mit vielen Torchancen leben können. „Beide hatten kurz vor Schluss noch die Möglichkeit zum Lucky Punch, aber unter dem Strich geht des Unentschieden in Ordnung“, konstatiert SCA-Abteilungsleiter Oliver Osterhoff. Altenmünster hat den Sieg allerdings teuer bezahlt. Mit Sebastian Kienle (Außenmeniskus), Nico Schuster (Ellbogenprellung) und Manfred Glenk (Sprunggelenk) mussten drei Spieler verletzt ausscheiden. Deshalb musste der SCA auch schon nach 27 Minuten umstellen. Osterhoff: „Und schon hat’s gescheppert.“

    Während sich die Cheftrainer des FC Horgau (Franz Stroh) und SC Altenmünster (Peter Ferme) derzeit im Urlaub befinden, ist bei Torsten Vrazic die Urlaubsbräune ganz schnell wieder aus dem Gesicht verschwunden. Der gerade aus sonnigen Gefilden zurückgekehrte Abteilungsleiter des TSV Meitingen musste beim TSV Aindling eine 0:5-Schlappe miterleben. „Das ist das Ergebnis aus Verletzungen und Urlaubern. Viele sind nicht fit“, blickt er auf ein seltsames Spiel zurück, in dem man nach jeder eigenen hundertprozentigen Gelegenheit im Gegenzug einen Treffer kassiert habe. „Die Abwehr war offen wie ein Scheunentor.“ Kein Wunder, fehlten doch mit Xhevalin Berisha und Emre Yunus Aydin beide Innenverteidiger, „die eine Bank gewesen wären.“

    Das Ergebnis sei eine Schmach und sieht schlimm aus, befindet Torsten Vrazic. „Aber selbst nach dem 0:3 war der Drops noch nicht gelutscht. Es war nicht so, dass wir keine Chance gehabt hätten“, fasst er zusammen: „Aindling hat aus sechs Chancen fünf Tore gemacht, wir aus sechs Chancen null.“

    Jetzt hat man Zeit, sich zu hinterfragen und im Training neu zu sortieren, denn das wegen eines Corona-Falles von Bezirksspielleiter Rainer Zeiser unberechtigt abgesetzte Spiel beim TSV Nördlingen II wurde nun auf Donnerstag, 9. September, neu angesetzt. Das Ziel Aufstieg aufgeben kommt aber nicht in Frage. Vrazic: „Wenn das kein Weckruf war? Wir müssen uns schütteln und nach vorne schauen. Mit zwei Siegen in Wertingen und Nördlingen ist man ganz schnell wieder dabei.“

    Mit zwei Auswärtssiegen in Folge ist der TSV Zusmarshausen wieder in der Erfolgsspur zurück. Am Mittwoch im Nachholspiel treffen die Schützlinge von Thomas Weber nun auf den TSV Schwabmünchen II. Gegen den Tabellenletzten sind drei Punkte Pflicht, wenn man weiter oben mitmischen will. Aus dem Keller ins Mittelfeld will die SpVgg Westheim gegen den Kissinger SC.

    Nachdem es an den ersten vier Spieltagen nicht so wirklich gefunzt hat, ist der TSV Neusäß jetzt in Fahrt gekommen. Dem 5:1 am Mittwoch gegen den TSV Königsbrunn ließ der Bezirksliga-Absteiger nun ein 6:1 beim TSV Schwabmünchen II folgen. Mit 11:2 Toren hat der TSV Neusäß sogar Spitzenreiter TSV Dinkelscherben getoppt, der es in den letzten beiden Spielen nur auf eine Bilanz von 10:2 brachte. Imponierend ist die Torbilanz von 27:9 nach sechs Spielen dennoch. „Die werden durchmarschieren“, prophezeit Thomas Hanselka, Spielertrainer bei der SpVgg Westheim.

    Gesundheitliche Probleme nach Corona-Impfung

    Zu den Neusäß-Besiegern gehört auch der Aufsteiger FC Emersacker, der sich aber seitdem zweimal mit fünf Gegentreffern geschlagen geben musste und wohl schweren Zeiten entgegen steuert. Trotzdem verdiente man sich Sympathiepunkte. Co-Trainer Florian Kempter und und Spieler Nicolas Brummer statteten jetzt Schiedsrichter-Assistentin Angelina Reitmeir, die am vergangenen Mittwoch beim Heimspiel gegen den TSV Pfersee am Spielfeldrand zusammengebrochen war, einen Besuch ab. Wie sich herausstellte, hatte sie am Tag des Spiels eine Corona-Impfung bekommen und deshalb gesundheitliche Probleme. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Inzwischen ist die 15-Jährige wieder wohlauf und zuhause und freute sich über Blumen und Süßigkeiten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden