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Fußball-Nachlese: TSV Gersthofen wird durchgereicht, Altenmünster beklagt Verletzte

Fußball-Nachlese

TSV Gersthofen wird durchgereicht, Altenmünster beklagt Verletzte

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    Das sieht nicht gut aus. Mitspieler des SC Altenmünster kümmern sich um den verletzten Nico Schuster. Kapitän Sebastian Kaifer (rechts) musste später mit Schmerzen im Brustkorb ebenfalls ausscheiden.
    Das sieht nicht gut aus. Mitspieler des SC Altenmünster kümmern sich um den verletzten Nico Schuster. Kapitän Sebastian Kaifer (rechts) musste später mit Schmerzen im Brustkorb ebenfalls ausscheiden. Foto: Andreas Lode

    Upps! Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag ist der TSV Gersthofen vom komfortablen Platz neun der Landesliga Südwest um fünf Plätze auf Rang 14 abgestürzt, sieht sich plötzlich auf dem ersten Relegationsplatz wieder. „Wenn man zu Hause gegen den SC Olching nicht gewinnt, muss man damit rechnen“, ist Trainer Gerhard Hildmann ziemlich angefressen angesichts der Vorstellung seiner Schützlinge bei der 2:3-Niederlage. „Es sind immer wieder die gleichen Baustellen“, benennt er als Wurzeln des Übels eine mangelnde Zweikampfführung und -härte und das Fehlen eines verlässlichen Torjägers. „Fußball spielen allein reicht in der Landesliga nicht. Wenn wir Fußball arbeiten müssen, sind wir nicht so stark. Wir haben uns zu wenig gewehrt.“

    Nach dem Anpfiff im kollektiven Tiefschlaf

    Gegen Olching hat dann auch noch der zuletzt so starke Torhüter Jürgen Engelleiter zweimal gepatzt. Nicht nur beim 0:1, als sich die gesamte Mannschaft in einem kollektiven Tiefschlaf befand. „Ich habe nie die Augen davor verschlossen, dass wir bis zum Ende der Saison um den Klassenerhalt kämpfen müssen“, sagt Hildmann, „bei dem einen oder anderen aber hat wohl der gute Tabellenplatz das richtige Augenmaß verschoben.“ Damit ist es jetzt vorbei. Deshalb gibt es aber keinen Grund zur Panik. Neun Mannschaften sind lediglich durch einen Punkt getrennt. Und: „Im direkten Vergleich hätten wir gegen Olching und Mering schon mal die Nase vorne“, rechnet Hildmann mit einem knappen Finish.

    Der SV Cosmos Aystetten lebt noch

    In diesen will auch der SV Cosmos Aystetten wieder eingreifen. „Wir leben!“, war die erste Reaktion des Vereinsvorsitzenden Thomas Pflüger nach dem 3:0-Sieg im Kellerduell beim FC Memmingen II, mit dem die Cosmonauten die rote Laterne abgeben konnten. „Ivan hat einen Mega-Job gemacht“, lobte Pflüger den neuen Trainer Ivan Konjevic, der erst am Donnerstag das erste Mal vor der Mannschaft stand. Der winkt ab: „Nicht übertreiben“, lacht der Gelobte, „das war nur ein Sieg. Wir haben nur das umgesetzt, was wir im Training gemacht haben. Läuferisch und spielerisch war das sehr gut. Der Gegner hatte so gut wie keine Chance.“ Innerhalb kürzester Zeit scheint es dem Ex-Profi gelungen, den Spielern ihre durchaus vorhandene Qualität bewusst zu machen und wieder Selbstvertrauen einzuhauchen. Vor allem der zum kickenden Co-Trainer ernannte Patrick Wurm blühte förmlich auf. „Das waren nur 30 Prozent von dem, was ich von ihm kenne“, lacht Konjevic. Der gelungene Ausflug ins Allgäu wurde durch das Comeback von Marcel Burda komplettiert. „Er hat die ganze Woche trainiert und wollte unbedingt spielen. Dass er gleich trifft, ist natürlich super.“ Den Hebel umlegen könne man am besten, wenn man gewinnt, hatte Konjevic vor dem Spiel gesagt. Fußball kann so einfach sein.

    Beim SC Altenmünster saß nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen den Tabellenzweiten TSV Hollenbach der Stachel der Enttäuschung tief, handelte man sich doch den entscheidenden zweiten Treffer der Gäste in der neunten Minute der Nachspielzeit ein. Die Sorgen im Abstiegskampf werden dadurch bei den Zusamtalern nicht kleiner, zumal nach Bastian Kienle nun mit Nico Schuster ein zweites Eigengewächs vermutlich längere Zeit ausfallen wird. „Es sieht nicht gut aus“, lamentierte Abteilungsleiter Oliver Osterhoff bereits unmittelbar nach dem Spiel. Auch wie es um Kapitän Sebastian Kaifer steht, der in der 90. Minute den Platz wegen Schmerzen im Brustkorb verlassen musste, war gestern noch unklar. „Wir brauchen in den Spielen bis zur Winterpause jeden Mann“, hofft Osterhoff, dass sein Team noch enger zusammenrückt und in den Duellen beim SC Bubesheim, gegen den FC Affing und beim TSV Wertingen bestehen kann.

    Zum sechsten Mal in Folge blieb der TSV Meitingen bei der 1:2-Niederlage in Ziemetshausen erfolglos und schlittert nun immer mehr an die unteren Tabellenplätze heran. Der letzte Dreier datiert vom 19. September, als es in Mertingen einen 5:2-Erfolg gab. Nun kommt am Sonntag mit Schlusslicht TSV Pöttmes eine Mannschaft in die Lechauen, gegen die der Negativlauf unbedingt beendet werden soll.

    Jetzt schlägt’s 13 – das gilt für den TSV Dinkelscherben, der beim 4:2 gegen den TSV Neusäß seinen 13. Saisonsieg in Folge eingefahren hat. Die bisher einzige Niederlage in dieser Saison mussten die Schützlinge von Trainer Michael Finkel auf heimischem Platz gegen den SSV Anhausen. Gegen den geht es nun am kommenden Wochenende. Angesichts der geballten Offensivpower mit Philipp Schmid (18 Tore), Thomas Kubina, Alexander Brecheisen (jeweils 8) oder Josef Kastner (5) mutete es geradezu grotesk an, dass sich zwei der erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Saison vor Saisonbeginn verabschiedet hatten. Julian Kania zu Schwaben Augsburg in die Bayernliga, Simon Achatz zum TSV Gersthofen (Landesliga). Auf dem Kaiserberg sind sie immer noch zu Hause, schossen in der Pause mit ihren ehemaligen Mannschaftskameraden aufs Tor.

    Neusässer Trainer moniert rassistische Beleidigungen

    Gani Murseli, der Trainer des TSV Neusäß II, ist selbst Schiedsrichter. Bei der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft beim VfR Foret platzte ihm am Ende der Kragen. „Du hast keine Eier“, warf er seinem pfeifenden Kollegen vor, was ihm die Gelbe Karte einbrachte. Nachdem er seine Aussage wiederholte, sah er schließlich Gelb-Rot. Da war das Spiel schon gelaufen. Nicht so für Murseli, der sich über das Verhalten der Gastgeber echauffierte. „Die haben ununterbrochen diskutiert und lamentiert. Da hat der Schiedsrichter Angst bekommen“, sagt er über Referee Lukas Rehekampff, der nach dem Spielabbruch in der vergangenen Woche gegen den TSV Steppach extra aus dem Ammersee-Gebiet angereist war. „Von einem Bezirksliga-Schiedsrichter erwarte ich, dass er durchgreift.“ Ganz besonders hoch schlugen die Emotionen in der 40. Minute, als Edrisa Jaiteh vom TSV Neusäß II den Foreter Tolunay Bakar am Hals packte und dieser seinen Widersacher dann mit beiden Händen abwehrte. Daraufhin sahen beide die Rote Karte. „Der Schiedsrichter hat nur die Tätlichkeit gesehen. Nicht aber, dass unserem Spieler vorher ins Gesicht geschlagen und er rassistisch beleidigt wurde“, berichtet Murseli von einem völlig in Tränen aufgelösten Jaiteh und Zuschauern, die auf den Platz gerannt seien und seinen aus Gambia stammenden Spieler verprügeln wollten. Auch andere Spieler hätten in der Halbzeit Angst gehabt. Murseli, der selbst aus dem Kosovo stammt: „Sich jede Woche als Opfer darzustellen finde ich unsportlich.“

    Der Schiedsrichter war standfest

    Ayhan Korkmaz, der Vorsitzende des VfR Foret, bewertet die Lage völlig anders. „Die Neusässer wollten schon nach 20 Minuten in die Kabine gehen“, kann er nur den Kopf schütteln: „Wir sollten schon weiter Fußball spielen.“ Von Provokationen habe er nichts mitbekommen. Als Vertreter eines Klubs, in dem überwiegend Kicker mit türkischen Wurzeln spielen, kennt er jedoch die Problematik ganz genau: „Wir müssen auch viel einstecken.“ Die Zuschauer, die auf den Platz gelaufen sind, wollten laut Korkmaz nur die beiden Kampfhähne trennen. „Das muss nicht sein. Das kann auch nach hinten losgehen“, sagt der Funktionär, der auch den momentan an Krücken gehenden Gani Murseli auf dem Platz gesehen hat. „Gut, dass wir einen standfesten Schiedsrichter hatten, der die Situation souverän gelöst hat“, so Ayhan Korkmaz. Der Unparteiische, der vor einer Woche das Spiel abgebrochen hat, habe seiner Meinung nach völlig den Durchblick verloren. „Er hat so gepfiffen, wie er auch den Bericht geschrieben hat“, berichtet der VfR-Fußball-Boss, dass zunächst ein anderer Spieler als Rotsünder genannt worden sei.

    TSV Leitershofen darf an der Spitze überwintern

    Für den TSV Leitershofen ist das Fußballjahr 2021 beendet. Am kommenden Wochenende ist der letzte Spieltag für Ligen, aber die Kreisklasse und die Almkicker sind da spielfrei. Eines ist sicher, die Schützlinge von Anil Zambak dürfen nach dem 3:2-Sieg beim TSV Welden als Spitzenreiter der Kreisklasse Nordwest überwintern. „Ein Charakterspiel“, zeigte sich der Coach stolz auf seine Truppe, die beim Angstgegner, gegen den man am ersten Spieltag die einzige Partie der laufenden Runde verloren hatte, schon mit 0:2 zurücklag.

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