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Fußball-Nachlese: Rettung mit dem Schlusspfiff

Fußball-Nachlese

Rettung mit dem Schlusspfiff

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    Auf der Rückfahrt vom SSV Neumünster machte der Bus des VfL Westendorf Station im Waldstadion des TSV Lützelburg. Bei Freibier und Pizza feierten beide Teams ausgiebig den glücklichen Verbleib in der Kreisklasse.
    Auf der Rückfahrt vom SSV Neumünster machte der Bus des VfL Westendorf Station im Waldstadion des TSV Lützelburg. Bei Freibier und Pizza feierten beide Teams ausgiebig den glücklichen Verbleib in der Kreisklasse. Foto: Foto:

    Landkreis Augsburg Fast hatte es den Anschein, als hätte Krimi-Altmeister Alfred Hitchcock höchstpersönlich am letzten Spieltag der Kreisklasse Nordwest Regie geführt. Nicht nur die Meisterschaftsentscheidung (siehe eigenen Bericht auf der nachfolgenden Seite) fiel auf den letzten Drücker – zur Klärung der Abstiegsfrage musste gar die Nachspielzeit herangezogen werden.

    90 Minuten waren längst absolviert, als Stefan Saliger den TSV Lützelburg mit dem 3:2-Siegtreffer gegen den TSV Diedorf erlöste. Bis zu jenem Tor waren die Grün-Gelben der zweite Absteiger nach dem TSV Zusamzell, der in der kommenden Saison von Stefan Dopfer (zuletzt FC Reutern) trainiert wird. Der BSC Heretsried und die SpVgg Westheim – die jetzt beide absteigen – hätten in einem Entscheidungsspiel den dritten Absteiger ausspielen müssen.

    „Das war mehr als knapp“, schnaufte Philipp Brauchler durch. „Ich bin tausend Tode gestorben“, stöhnte der Abteilungsleiter des TSV Lützelburg, dessen Truppe eine ganz schlimme Saison hinter sich hat. Brauchler: „Ältere Spieler haben aufgehört, unsere Schüler und Studenten haben ihr berufliches Weiterkommen in den Vordergrund gestellt.“ Dazu sei ein immenses Verletzungspech gekommen, so dass der beurlaubte Trainer Mario Zeba und sein Nachfolger Sven Cyganek jede Woche eine andere Formation aufs Feld schicken mussten.

    Konrad Wiedemann kommt

    Das soll in der kommenden Saison alles besser werden, wenn Konrad Wiedemann (früher unter anderem FC Langweid) auf die Lützelburger Kommandobrücke tritt. „Viel schlechter geht’s ja nicht mehr“, gibt Brauchler, der sich derzeit um Neuzugänge bemüht, einen „guten einstelligen Tabellenplatz“ als Ziel aus.

    Das Drama gar nicht mit ansehen konnte Norbert Rackl. Der Vorsitzende des VfL Westendorf fuhr nicht mit den Seinen zum SSV Neumünster, sondern beobachtete das Treiben zwischen dem BSC Heretsried und der SpVgg Westheim (2:4), bekam dabei unter anderem ein spektakuläres „Wembley-Tor“ zu sehen. In Neumünster erzielte A-Jugendspieler Alper Kentli mit dem Schlusspfiff den 3:3-Ausgleich für den VfL. Dieser Treffer bescherte den Grün-Weißen den zur Rettung notwendigen Punkt und bewahrte Kreisspielleiterin Gabriele Ullersberger vor einer separaten Abstiegsrunde. Es sind eh schon Entscheidungsspiele genug, die jetzt nach Saisonende anstehen.

    Nach einem 2:0-Sieg gegen den FC Gerolsbach hat der TSV Herbertshofen zunächst einmal den Kopf aus der Schlinge des Direktabstiegs gezogen und kann nun am Mittwoch mit einem Sieg gegen den punktgleichen SV Straß den Klassenerhalt schaffen. Im Falle einer Niederlage müssten die Lechtaler in die Relegationsmühle und gegen die Vizemeister der Kreisklassen zwei Spiele gewinnen. Erster Gegner wäre dabei der auf der Zielgeraden ins Straucheln geratene SSV Margertshausen aus der Kreisklasse Nordwest.

    Am Tabellenende der Kreisliga Augsburg stehen sich in gleicher Konstellation punktgleich der SSV Anhausen und der SV Cosmos Aystetten gegenüber (Donnerstag, 15 Uhr, in Leitershofen). Der Sieger ist gerettet, der Verlierer muss in die Relegation. Diesen Marathon wollen vor allem die Anhauser verhindern, die in den beiden letzten Jahren über die Relegation ab- und anschließend wieder aufgestiegen sind.

    Relegationserfahrung hat auch der TSV Dinkelscherben. In den letzten vier Jahren mussten/durften die Lila-Weißen immer in die Verlängerung. Mal nach oben, mal nach unten. Diesmal haben sie das Ziel bereits am vorletzten Spieltag erreicht. Doch der Neu-Bezirksoberligist gab sich auch zum Abschluss einer grandiosen Saison keine Blöße, schickte den SC Altenmünster mit einer 5:0-Packung nach Hause. Und als ob Hedwig Courths-Mahler das Drehbuch geschrieben hätte – die letzten beiden Treffer erzielte Alexander Guggemos, der mit diesem Spiel seine Karriere beendete. Die anschließende Abschiedsfete soll sogar die Meisterschaftsfeier vom letzten Wochenende übertroffen haben. An Kondition mangelt es den Wiest-Schützlingen nicht. Die offizielle Saisonabschlussfeier findet am morgigen Mittwoch, 1. Juni um 19 Uhr in Steinekirch auf dem Anwesen von Georg Kania statt.

    Alexander Repasky hört auf

    Auch beim TSV Ustersbach durfte sich im letzten Saisonspiel mit Alexander Repasky ein Spieler in die Torschützenliste eintragen, der seine Laufbahn beendet. Der Kapitän, den ein schwerer Knorpelschaden im Knie zum Aufhören zwingt, erzielte den 3:1-Endstand gegen die TSG Stadtbergen. Nach dem Spiel wurden beide Trainer von ihren Mannschaften verabschiedet. Paolo Mavros wechselt zum SV Cosmos Aystetten, Michael Walleitner will erst mal Pause machen. „Wir bedanken uns für drei tolle Jahre“ so TSV-Abteilungsleiter Stefan Molnar. Künftig geben im Bierdorf Stefan Weigl und Cosmin Uilacan die Kommandos. Im Schlepptau des Ex-Profis haben sich den Gelb-Blauen bereits Arthur Hartwich (TSV Zusmarshausen) und Matthias Begemann (SV Ottmarshausen) angeschlossen. Weitere Verstärkungen sollen folgen.

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