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Fußball-Nachlese: Meister muss Lehrling gratulieren

Fußball-Nachlese

Meister muss Lehrling gratulieren

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    Meister muss Lehrling gratulieren
    Meister muss Lehrling gratulieren

    „Man muss nicht immer 6:0 gewinnen.“ Das Grinsen war Marco Löring sogar am Telefon anzuhören. Mit zwei 1:0-Siegen hat sein SV Cosmos Aystetten am Doppelspieltag über den Tag der Deutschen Einheit mit zwei Treffern sechs Punkte eingefahren. „Nur das zählt“, sagt Löring, der seiner Mannschaft trotzdem Respekt zollt: „Das waren zwei schwere Aufgaben gegen kampfstarke Gegner, die hinten gut gestanden sind. Sogenannte Schweinespiele. Die Truppe ist cool geblieben und hat bis zum Ende an sich geglaubt.“ Dass zu einem Siegtreffer in der 90. Minute, wie beim SV Stadtwerke geschehen, auch Glück gehört, will Löring nicht verschweigen. „Aber die 90. Minute gehört zum Spiel dazu. Das haben wir zuletzt auch zweimal negativ erfahren müssen.“ Den Chancen nach habe man aber sowohl bei Stadtwerke als auch zu Hause gegen den TSV Wemding verdient gewonnen. „Jetzt freuen wir uns auf das Verfolgerduell gegen den TSV Gersthofen“, so Löring.

    Auch die Schwarz-Gelben haben den Doppelspieltag mit der maximalen Punktausbeute hinter sich gebracht, weil Trainer Eddi Keil trotz zahlreicher Ausfälle noch immer aus einem ebenso tiefen wie breiten Kader schöpfen kann. Das wurde auch beim 4:2-Derbysieg gegen den TSV Neusäß deutlich. Während Keil mit Kapitän Mark Huckle und Manuel Kuhn zwei frische Außenverteidiger und mit Nikola Cvetic einen neuen Stürmer aufbieten konnte, musste Gerhard Hildmann seine angeschlagenen Leistungsträger Lukas Drechsler, Marcel Burda und Christian Luichtl zunächst auf der Bank belassen. Als die „Joker“ ausgespielt wurden, nahm das lange Zeit langweilige Derby an Dramatik zu. Auch wenn die Gersthofer Tore zum Teil glücklich zustande kamen, geht der Sieg den Chancen nach absolut in Ordnung, und „Meister“ Gerhard Hildmann musste seinem „Lehrling“, dem ehemaligen Spieler Eddi Keil, zum Sieg gratulieren.

    Nur die halbe Ernte haben rund um das Erntedankfest der TSV Meitingen und der TSV Dinkelscherben eingefahren. Genugtuung werden die Verantwortlichen des TSV Dinkelscherben verspürt haben, die nach der Trennung von Trainer Christian Ludl viel Kritik einstecken mussten. Im ersten Spiel unter der Regie des neuen Coaches Jens Lutz gab es im Derby gegen den TSV Bobingen gleich einen Sieg. Alles richtig gemacht! Dem 1:0-Heimerfolg folgte jedoch eine 0:4-Auswärtspleite beim FC Wiggensbach, sodass das Abstiegsgespenst in den nächsten Wochen weiterhin Stammgast auf dem Kaiserberg sein wird.

    Für den TSV Meitingen war bei der 0:1-Niederlage gegen Spitzenreiter VfR Neuburg das Tor wie vernagelt. Zwei Tage später hielt man sich dann gegen Schlusslicht TSV Möttingen mit 5:1 schadlos, während die Neuburger beim Kellerkind SV Wörnitzstein-Berg ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten.

    „Held des Wochenendes“ war in Meitingen aber ein Torjäger längst vergangener Tage. Uli Haid, 38, leitete im Spiel der zweiten Mannschaft gegen die SpVgg Bärenkeller mit einem Tor und einem Assist die Wende ein. So gab es nach einem 0:2-Rückstand noch einen 4:2-Sieg.

    Einen „Oldie“ hatte man auch bei der TSG Stadtbergen ausgepackt. Doch auch Emmanuel Moise Bea, 30, ehemaliger Bayernligaspieler unter Trainer Robert Walch beim TSV Gersthofen, konnte die 3:6-Niederlage gegen den SSV Anhausen nicht verhindern.

    Das verlängerte Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit nutzten anscheinend einige Fußballer, um in den Stand der Ehe zu treten. Während der langjährige Gersthofer Ronny Roth (derzeit FC Langweid) aufgrund eines erneuten Kreuzbandrisses fußballerisch außer Gefecht ist, war Daniel Grimm von der SpVgg Westheim schon zwei Tage nach seiner Eheschließung wieder am Ball. Dass der Kreisliga-Aufsteiger am neunten Spieltag zum ersten Mal verlor, lag nicht an den Nachwirkungen der Feierlichkeiten. „Wenn der erste Treffer nicht fällt, ist ein Punkt drin“, meinte Trainer Oliver Haberkorn nach der 0:2-Niederlage im Spitzenspiel beim TSV Schwabmünchen II. Diesem Tor ging ein Fehler von Keeper Nicolas Mailbeck voraus, der kurzfristig in die Kiste musste, weil Stammtorhüter Felix Kastl an einem Muskelfaserriss laboriert und sich Tobias Weber im Spiel der zweiten Mannschaft am Vortag einen Finger gebrochen hatte. „Diese Niederlage ist kein Beinbruch. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und bisher mehr erreicht, als jemals erwartet wurde“, sagt Haberkorn. „Hinterher war auch keiner enttäuscht. Niemand hat den Kopf hängen lassen.“

    Ganz im Gegensatz zum TSV Diedorf, der sich gegen Schlusslicht FC Kleinaitingen mit einer 2:3-Heimniederlage blamierte. „Es war nicht unser Tag. Wer durch viele individuelle Fehler den Gegner so stark macht, wie wir das getan haben, muss sich am Ende nicht wundern, wenn man mit leeren Händen dasteht“, so ein enttäuschter Trainer Jürgen Fuchs.

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