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Fußball-Nachlese: Keine Punkte für Haltungsnoten

Fußball-Nachlese

Keine Punkte für Haltungsnoten

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    Doppelt bitter war für Altenmünsters Torhüter Florian Späth (rechts) die 1:3-Derbyniederlage gegen den TSV Zusmarshausen. Während seine ehemaligen Kameraden jubelten, schreit er seinen ganzen Frust heraus.
    Doppelt bitter war für Altenmünsters Torhüter Florian Späth (rechts) die 1:3-Derbyniederlage gegen den TSV Zusmarshausen. Während seine ehemaligen Kameraden jubelten, schreit er seinen ganzen Frust heraus. Foto: Foto: Oliver Reiser

    Landkreis Augsburg Punkte für besondere Haltungsnoten und musikalische Verarbeitung gibt es beim Eiskunstlaufen oder bei der Rhythmischen Sportgymnastik. Nicht jedoch beim Fußball. „Fußball ist ein Ergebnissport“, hat Rainer Förg, der Trainer des SC Altenmünster nach der 1:3-Derbyniederlage gegen den TSV Zusmarshausen festgestellt. „Besser als in wir in der ersten Halbzeit kann man kaum spielen“, so Förg, „aber das zählt halt nicht.“ Die Seinen hatten vor 320 Zuschauern nämlich eines vergessen: Das Toreschießen. Und drei Versuche ans Aluminium finden halt keinen Niederschlag im Ergebnis. „Zusmarshausen hat effektiver gespielt“, musste Förg anerkennen.

    Viererkette hat funktioniert

    „In den ersten 45 Minuten hatten wir das Glück des Tüchtigen“, räumte sein Gegenüber Reinhard Brachert ein. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir dann aber verdient gewonnen, weil wir noch etwas drauflegen konnten.“ Der Trainer des TSV Zusmarshausen ist stolz, dass seine Jungs endlich begriffen hätten, dass sie gut Fußball spielen können. „Wir haben bewiesen, dass wir auch gegen einen starken Gegner wie den SC Altenmünster gewinnen können.“ Mit entscheidend sei eine Systemumstellung nach der Niederlage in Lauingen gewesen. Mit dem 4-4-2 könne mehr Druck nach vorne produziert werden. „Mir stehen intelligente Fußballer zur Verfügung“, vertraut Brachert weiter auf die Viererkette, die von Sebastian Beck und Marcel Hauptvogel organisiert wird. Im Mittelfeld hat sich Thomas Lauter – der mit einem Traumtor zum 2:1 glänzte – zum absoluten Spielmacher entwickelt. Und die Mannschaft hat Perspektiven: Mit Manuel Rosam (18) hat ein Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen, der noch bei den A-Junioren spielen darf, das 3:1 vorbereitet.

    Einig waren sich beide Trainer über die Schlüsselszene in diesem „Derby, wie man sich ein Derby vorstellt“ (O-Ton Brachert): Die gelb-rote Karte gegen Altenmünsters Youngster Dominic Osterhoff. „Damit haben wir den TSV Zusmarshausen aufgebaut“, konstatierte Rainer Förg. Besonders bitter war die Niederlage für SCA-Torhüter Florian Späth, der erst vor Begionn dieser Saison vom TSV Zusmarshausen zum SC Altenmünster gewechselt war. „Er hat seit Saisonbeginn auf dieses Spiel hin gefiebert“, konnte Förg mitfühlen.

    Während sich der TSV Zusmarshausen nun nach oben orientieren kann, was man aber gar nicht als vordringlich ansieht (Brachert: „Wir wollen eine ruhige Saison ohne Abstiegssorgen spielen.“), ist für den SC Altenmünster der Zug dorthin erst einmal abgefahren. „Ich habe immer den Finger gehoben und die Euphorie des sofortigen Wiederaufstiegs gedämpft“, hofft Rainer Förg, dass der Druck von Außen nun zunächst einmal raus ist.

    Fußball tritt in den Hintergrund

    Nach 62 Minuten trat der Fußball bei der Partie FC Donauried gegen TSV Mödingen-Bergheim (A-Klasse West 3) in den Hintergrund. Aus Respekt vor einem Zuschauer, der am Spielfeldrand gesundheitliche Probleme hatte, wurde das Spiel beim Stand von 1:1 abgebrochen.

    Einen Spielabbruch gab es auch in Wörleschwang. Dort hatte sich im Nachbarschaftderby gegen den TSV Zusamzell-Hegnenbach bereits im Reservespiel der Wörleschwanger Keeper Christian Ostermayer mehrere Rippen gebrochen. Im Match der A-Klassen-Teams musste SVW-Keeper Stefan Liska, der sich beim Aufwärmen an der Schulter verletzt hatte, schon nach wenigen Minuten durch Feldspieler Daniel Demharter ersetzt werden. Später verletzte sich Wörleschwangs Max Diesenbacher am Knie, und auch Zusamzells Matthias Müller musste mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden. „So ein Spiel habe ich noch nicht erlebt, dabei war es nicht einmal besonders hart“, urteilte Toni Weichselbaumer, der Trainer des TSV Zusamzell. Sein Kollege vom SV Wörleschwang war da ganz anderer Ansicht: „Das Derby wurde in sehr bissiger Atmosphäre geführt. Der Schiedsrichter hat sehr viel zugelassen“, sagte Ralph Oßwald. Nachdem sich der kickende Abteilungsleiter Jörg Scherer dann nach einem Kopfballduell auch noch recht kompliziert das Handgelenk gebrochen hatte und die Erstversorger aufgrund des Staus auf der Autobahn A8 rund eine Stunde auf den aus Gersthofen kommenden Notarzt warten mussten, waren sich die beiden Trainer Ralph Oßwald und Toni Weichselbaumer einig, Schiedsrichter Manfred Schmidt zu bitten, nicht mehr weiterspielen zu müssen. Der Unparteiische brach daraufhin beim Stand von 2:2 ab. „Ich war dann auch ganz froh, als abgebrochen wurde“, so Weichselbaumer, „ nach so einer Unterbrechung kannst du dich doch gar nicht mehr richtig motivieren.“

    Ziemlich hart ging’s auch in der Egger Günztal-Arena einher. „Die gehen mit Schmackes zur Sache“, wunderte sich Georg Kania, Betreuer und Urgestein des TSV Dinkelscherben, über die rustikale Gangart der Gastgeber vom SV Egg an der Günz. Im Duell der beiden Bezirksoberliga-Aufsteiger bewegten sich die Lila-Weißen fast die gesamte spielzeit über absolut auf Augenhöhe. Die Schützlinge von Trainer Herbert Wiest zeigten, dass sie seit Beginn dieser Saison Einiges dazu gelernt haben. Die 1:0-Führung durch einen von Martin Wenni verwandelten Elfmeter war durchaus verdient. In dieser Szene hätte sich Eggs Abwehrspieler Michael Seidel über eine Rote Karte nicht beschweren können. So drehte sich das Spiel, als die Allgäuer kurz nach dem Wechsel ebenfalls per Strafstoß zum Ausgleich kamen und am Ende mit 2:1 alle drei Punkte im Günztal behielten.

    Die Vier war am Wochenende in den Kreisligen die magische Zahl. Mit einem 4:1-Sieg gegen die TSG Untermaxfeld kletterte der SV Thierhaupten auf Rang drei im Klassement der Ost-Gruppe. In der Kreisliga Augsburg schlich sich der SV Cosmos Aystetten mit einem 4:0-Sieg gegen den FSV Wehringen auf Tuchfühlung. Die TSG Stadtbergen lag beim TSV Göggingen nach 25 Minuten schon mit 0:2 zurück. Nach 76 Minuten stand es 2:3. Dann drehten Stefan Burgermeister und Waldemar Pfaffengut die Partie noch zum 4:3-Sieg für die Schützlinge von Trainer Roger Kindler.

    Schwieriges Pflaster Theklaberg

    Der Theklaberg des TSV Welden scheint sich langsam als schwieriges Pflaster für Gästemannschaften herauszustellen. Das musste zuletzt die TSG Augsburg erfahren. Trotz prekärer Tabellensituation zu Beginn der Saison scheint die Truppe von Spielertrainer Johannes Walter nach dem 2:0-Sieg nun endgültig in der Kreisliga angekommen.

    Nach vier Siegen zum Saisonstart verlor der TSV Leitershofen nun zum dritten Mal in Folge und kassierte dabei jeweils vier Gegentreffer. Die Almkicker, deren Sportgelände erst vor wenigen Wochen in Erhardt+Leimer-Stadion umbenannt wurde, müssen nach dem 0:4 beim TSV Haunstetten aufpassen, dass sie selbst nicht in TSV 04 Leitershofen umbenannt werden.

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