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Fußball-Nachlese: Im Nebel den Durchblick behalten

Fußball-Nachlese

Im Nebel den Durchblick behalten

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    Selbst ein früher Rückstand durch ein Eigentor kann den TSV Meitingen nicht erschüttern. Kapitän Arthur Fichtner, Xhevalin Berisha (verdeckt), Torhüter Roman Artes und Unglücksrabe Wolfgang Wippel (von links) wischten sich den Mund ab und kamen beim TSV Wertingen noch zu einem 1:1.
    Selbst ein früher Rückstand durch ein Eigentor kann den TSV Meitingen nicht erschüttern. Kapitän Arthur Fichtner, Xhevalin Berisha (verdeckt), Torhüter Roman Artes und Unglücksrabe Wolfgang Wippel (von links) wischten sich den Mund ab und kamen beim TSV Wertingen noch zu einem 1:1. Foto: Karin Tautz

    Jetzt, wo das Wetter schlechter, die Tage dunkler werden und das Fußballjahr in den letzten Zügen liegt, beginnen wieder die Diskussionen über den Sinn und Unsinn von Spielabsagen. Liegt’s nur am Platz? Oder spielen Verletzungen eine Rolle? Oder hat gar das Christkind angekündigt, die eine oder andere Verstärkung unter den Weihnachtsbaum zu legen? Da werden viele Argumente ins Kalkül gezogen – auch wenn’s keiner zugeben mag. Tatsache ist, dass Mannschaften am Tabellenende häufiger von Spielabsagen betroffen sind. Wer oben steht, für den könnte die Winterpause erst nächstes Jahr im Sommer beginnen.

    Zum Beispiel für den TSV Meitingen. Sage und schreibe 19 Spiele sind die Schützlinge von Trainer Ali Dabestani nun schon ohne Niederlage. Zum letzten Mal verloren sie im letzten Spiel der vergangenen Saison beim TSV Neusäß mit 1:3. In der laufenden Spielzeit blieb ihnen das Gefühl der Niederlage bislang erspart. Nach 13 Siegen in Folge blieben die Meitinger auch beim TSV Wertingen mit dem 1:1 ungeschlagen. Sie ließen sich dabei nicht einmal durch ein Eigentor aus der Ruhe bringen, durch das sie bereits nach neun Minuten in Rückstand geraten waren. Vor dem letzten Spiel in diesem Jahr steht nun am Donnerstag, 27. November, noch die Abteilungsversammlung an. Ob Abteilungsleiter Torsten Vrazic hier schon Pläne für die Landesliga aus dem Hut zaubert?

    Auch der TSV Leitershofen, der mit 14 Siegen und einem Unentschieden ebenso noch ungeschlagen an der Tabellenspitze der Kreisklasse Nordwest steht, würde die Winterpause am liebsten ausfallen lassen. Die Kreutmayr-Schützlinge sind bestens in Schuss. Vor allem Dominik Bröll, der beim 3:0-Sieg beim TSV Herbertshofen erneut zwei Treffer erzielte.

    Am Sonntag hatten die Fußballer neben tiefen Plätzen auch noch mit einem anderen Problem zu kämpfen: mit dichtem Herbstnebel. Ganz extrem war es in Bonstetten. „Das war wirklich grenzwertig“, musste auch Schiedsrichter Heinz Groß zugeben, der das Holzwinkelderby zwischen dem SV Bonstetten und dem TSV Welden (1:1) dennoch anpfiff. Ob bei dichtem Nebel gespielt wird, liegt im Ermessensspielraum des Unparteiischen. „Wenn der Schiedsrichter sagt, er sieht genug, dann wird gespielt“, erklärt Groß. „Früher hieß es einmal, man soll von der Mittellinie aus beide Tore sehen“, erklärt der 63-jährige Fischacher, der seit 32 Jahren für den TSV Ustersbach pfeift, „heute muss man von einem Tor zum anderen sehen können.“ Das war in Bonstetten manchmal minutenlang fast nicht mehr der Fall. „Wenn sich die Sicht noch weiter verschlechtert hätte, wären wir auf das Nebenfeld ausgewichen und hätten das Flutlicht eingeschaltet“, sagt Groß, der die Partie schließlich doch über die Runden brachte.

    Während über dem Augsburger Land ein dichter Nebelschleier lag, strahlte in den Bergen die Sonne vom blauen Himmel. Trotzdem wurde das Landesliga-Kellerduell des TSV Gersthofen beim TSV Ottobeuren am späten Freitagabend abgesagt. Die Stadt hatte den Platz gesperrt. Auch beim SV Stadtwerke ging angeblich nichts, sodass Kreisliga-Spitzenreiter TSV Diedorf tatenlos bleiben musste. Für die Trainer der beiden Mannschaften, Ivan Konjevic und Jürgen Fuchs, eine gute Gelegenheit, das Bezirksliga-Derby zwischen dem SV CosmosAystetten und dem TSV Dinkelscherben zu besuchen. Dieses Spiel wollte sich auch Robert Walch, der ehemalige Trainer und Manager des TSV Gersthofen nicht entgehen lassen.

    Mit einem 5:1-Sieg des Aufsteigers hatten dabei wohl die wenigsten gerechnet. „Ein bitteres Ergebnis für Dinkelscherben“, hatte selbst Aystettens Trainer Paolo Mavros Mitleid mit dem Gegner: „Der Sieg geht insgesamt voll in Ordnung. Da gibt es keine zwei Meinungen. Aber es hätte auch 5:3 ausgehen können. Dinkelscherben hatte auch gute Möglichkeiten.“ Vor allem im ersten Abschnitt. „Da war es ein gleichwertiges Spiel. In der zweiten Halbzeit hatten wir Cosmin Uilacan besser im Griff und haben die Fehler des TSV ausgenutzt“, so Mavros.

    Das sieht Michael Finkel, der Trainer des TSV Dinkelscherben genauso: „Wir haben es Aystetten bei den Gegentoren einfach zu einfach gemacht.“ Gerade bei den entscheidenden Treffern von Max Drechsler zum 2:1 und 3:1 habe Abwehr und Torwart nicht gut ausgesehen. Dabei hatte Finkel nach den ersten Minuten durchaus ein gutes Gefühl, dass da etwas gehen könnte. „Im Gegensatz zu den letzten Wochen haben wir diesmal einfach nicht zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“ Im Endeffekt spiele es dann keine Rolle, ob man 1:3 oder 1:5 verliert. Mit 28 Punkten liege man jedoch voll im Soll. Obwohl man die Winterpause herbeisehnt, sollen in den beiden noch ausstehenden Partien gegen den TSV Ziemetshausen und im Nachholspiel beim SC Bubesheim weitere Zähler hinzukommen.

    In Aystetten hat man mit neun Punkten aus den letzten drei Spielen wohl schon die Eintrittskarte für das nächste Jahr in der Bezirksliga gelöst. „Außerdem haben wir 18 Tore erzielt, weil wir immer nach vorne spielen“, freut sich Paolo Mavros. „Jetzt schauen wir mal, ob wir nach oben noch etwas kitzeln können.“ Ob es dazu in der Winterpause Neuzugänge gibt? „Wir haben keinen Handlungsbedarf“, sagt Mavros. Mit Matthias Bauer, Rene Kunkel und Max Reiser kommen drei Langzeitverletzte zurück. „Wenn es jedoch ein Schnäppchen gibt, werden wir die Augen sicher nicht verschließen.“

    Ein Kandidat könnte Lukas Hohenberger sein. Der Torhüter, letzte Saison mit dem TSV Zusmarshausen in die Bezirksliga aufgestiegen, ist bei den Grün-Weißen nur noch die Nummer zwei. Auch beim 4:1-Heimsieg gegen den FC Donauwörth stand der vom SC Altenmünster zurückgekehrte Florian Späth zwischen den Pfosten. Der Mann des Tages war allerdings Manuel Rosam. Der Torjäger schraubte sein Konto mit drei Treffern auf insgesamt 13. Somit kann die Truppe von Trainer Reinhard Brachert auf jeden Fall im gesicherten Bereich überwintern. Ganz egal, wie das Derby beim TSV Meitingen ausgeht.

    Über den hat der Trainer eines Konkurrenten respektvoll gesagt: „In der Bezirksliga kann jeder jeden schlagen, nur den TSV Meitingen keiner.“

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